Erste Versuche mit Occhi Spitze

Occhi ist eine Technik zur Herstellung von Spitzen, die in meinem aktiven Repertoire der Handarbeitstechniken tatsächlich noch gefehlt hat. Aber eine Blogger-Freundin hat mir geholfen, und ich habe fleissig geübt.

Zum Glück sind wir durch die letzten Monate Pandemie so geschult in der Anwendung verschiedener Video-Konferenz-Programme, dass spontane Treffen mit lieben Bekannten und Familie, über einige Hundert Kilometer hinweg, auch privat bei mir inzwischen ganz alltäglich geworden sind. Neben meinem bereits seit zwei Jahren vierzehntägig am Mittwoch stattfindenden Nähkränzchen mit Frauen aus der Runde des „MeMadeMittwoch“ treffe ich mich seit Jahresbeginn auch verstärkt mit anderen Bloggerfreundinnen zu losen Handarbeits- und Bastelrunden online.

Nanusch (Christiane) und ich haben uns durch unser beider regelmäßige Teilnahme am Nadelbrief-Jahr 2019 „entdeckt“, würde ich mal sagen. Sie hat mich unter anderem zum Sehnsucht-Nadelbrief inspiriert, und dann haben wir uns auch noch gegenseitig mit wunderhübschen japanischen Taschen bewichtelt. Irgendwann während dieses gegenseitigen Lesens und Kommentierens habe ich aufgeschnappt, dass Christiane Occhi beherrscht. Und dann hat sie sich dazu bereit erklärt, es mir per Video beizubringen! Wie toll!

Die ersten Versuche: kleine Ringe mit Pikots (links), eine „Blume“ aus Ringen und Bögen (rechts).

„Occhi“ (ital. „Augen“; auch „Schiffchenspitze“ oder „Frivolité“ genannt, im Englischen „tatting“) ist eine recht alte Knüpftechnik, die im 17. und 18. Jahrhundert bei Damen der gehobenen Gesellschaft als Zeitvertreib beliebt war. (Es gibt einige Portraits edler Damen, auf denen sie sich mit den charakteristischen Schiffchen abbilden haben lassen.) In den 1970er-Jahren erlebte Occhi eine Renaissance, aber heutzutage kennt das glaube ich kaum jemand mehr. Oder doch? Ich vermute, die Technik ist in Japan beliebt, zumindest ist die japanische Firma „Clover“ eine der wenigen, die Occhi-Schiffchen produzieren, und es gibt einige Bücher japanischer Autor/innen.

Im Prinzip hat man bei Occhi immer einen Faden als „Kern“, um den drumrum man einen zweiten Faden knotet. Das Spitzen-„Gewebe“ ergibt sich durch die Kombination von Ringen (der Kernfaden wird zu einem Ring geschlossen) und Bögen (der Kernfaden bleibt offen), von Knoten ohne Abstand und Knoten mit Abstand (wodurch sich kleine Hubbelchen, genannt „Pikots“ ergeben), und indem man eine Häkelnadel verwendet, um Ringe und Bögen an manchen Stellen durch Pikots hindurch zu verbinden. Die Muster gehen von ganz einfach bis hin zu richtig komplex und groß!

Man kommt mit recht wenig Zubehör aus: Ein oder zwei „Schiffchen“, eine Häkelnadel, ein möglichst reißfestes Garn (Häkelgarn ist für die Technik beliebt). Zwei hübsche Schiffchen aus Horn-Imitat hatte ich schon vor mehreren Jahren auf einem Handwerksmarkt erstanden, später mir auch ein Buch zugelegt.

Material war also vorhanden, aber fürs LERNEN so einer Technik finde ich es doch immer am besten, wenn man jemand hat, der einen bei den ersten Schritten begleitet. Christiane, die es von ihrer Großmutter gelernt hat, war unglaublich geduldigt mit mir, und ich habe die Grundlagen relativ schnell gelernt. Vor allem die zu Beginn gewöhnungsbedürftige Handhaltung. Später habe ich mir dann auch Youtube-Videos eines Deutschen angeschaut, die ich schon lange gespeichert hatte. Wenn man schon eine Ahnung von der Technik hat, finde ich diese Videos zum Wiederholen gut. Aber leider sind nicht immer beide Hände des Mannes zu sehen, der die Videos aufgenommen hat, sodass nicht jeder Schritt hundertprozentig für Anfänger nachvollziehbar ist.

Charmant an Occhi finde ich, dass die Utensilien locker in einem kleinen Beutelchen Platz haben und problemlos überall hin mitgenommen werden können. Es erinnert mich von der Handhabung ein wenig an die „Freundschaftsbändchen“, die ich als Jugendliche im Dutzend geknüpft habe. Auch finde ich die Technik viel weniger komplex als z.B. Klöppeln. Trotzdem muss ich mich bei Occhi mehr konzentrieren als z.B. beim Stricken, um mich nicht im Muster zu verzählen.

Noch nicht ganz sicher bin ich mir beim Verlängern der Fäden einerseits und beim Vernähen der losen Enden einerseits. Das muss ich mir noch einmal zeigen lassen. Zur Vorsicht habe ich die Enden mit jeweils einem Tropfen „Fray Stop“ (ein Textilkleber, der unsichtbar auftrocknet) gesichert.

Mit einem Tropfen Fray Stop habe ich die Enden gesichert (verklebt).

Zu Übungszwecken sind in den letzten Wochen einige „Blumen“ entstanden, die nun meine diesjährige Weihnachtspost zieren dürfen. Und somit über den Zweck des Übens hinaus hoffentlich die eine oder andere Freundin erfreuen werden.

Aus den Übungsstücken wurden Weihnachtspostkarten

Meine Weihnachtspost macht sich bald auf den Weg. Danke allen Mitarbeiter/innen der verschiedenen Post-Dienstleister, die dieses Jahr noch ein bisschen mehr gefordert sind als sonst immer zu dieser Jahreszeit!

Kennst Du Occhi? Hast Du es schon einmal probiert oder bist sogar Meisterin in dieser Technik? Oder hast Du jetzt Lust bekommen, es einmal auszuprobieren? Schreib mir doch in den Kommentaren, ich bin gespannt.

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30 Kommentare zu „Erste Versuche mit Occhi Spitze“

  1. Pingback: Episode #44: textilportal – dreissiggrad handmade

  2. Das ist sehr schön und jetzt weiß ich endlich wie das heißt, was mich bei einem Besuch in Krakau vor vielen Jahren fasziniert hat: Da saß eine alte Frau und machte irgendetwas unglaublich schnell mit den Händen und hatte daraus auch Babymützchen geknüpft. Aber das wirklich schöne war eine sehr große Decke, die vor ihr lag. Wenn ich genügend Geld gehabt hätte, hätte ich das alleine aus handwerklichem Bewundern gekauft. Ich wünsche Dir noch viel Spaß an diesem kleinteiligen Wunderwerken.

    Liebe Grüße Christiane

    1. In Aktion habe ich das außerhalb meiner Zoom-Session mit Christiane noch nie gesehen. Großfläche Dinge in dieser Technik kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, dazu dauert mit das glaub ich zu lange. Aber es gibt ja auch Menschen, die Nadelspitze herstellen, und die ist noch viiiiiiiiel langwieriger! Liebe Grüße, Gabi

  3. Liebe Gabi,
    oh, wie schön deine Blüten geworden sind! Wahnsinn, wie schnell du es gelernt hast!!! Es hat mir riesigen Spaß gemacht mit dir zusammen zu werkeln und ich habe mich gerade sehr gefreut deinen Post zu lesen! Und noch ein Freugrund gab es heute! Dein Päckchen ist angekommen! VIELEN DANK, du Liebe! Das wäre überhaupt nicht nötig gewesen – aber hergeben tue ich es auch nicht mehr! Von den Kürbiskernen habe ich schon genascht (sehr lecker!) und das Körbchen steht schon auf dem Esstisch, bisher noch ungefüllt! Vielen, lieben DANK! Und das hübsche Kärtchen bekommt einen Ehrenplatz! Mein Sohn wollte mir auch gleich den schwarz-weißen Glasuntersetzer entreißen, aber die bleiben bei mir…
    Liebe Grüße
    CHristiane

    1. Vielleicht wäre das Päckchen nicht nötig gewesen, aber ich wollte mich schon bei Dir bedanken, dass Du mir das so geduldig beigebracht hast. DANKE! 2021 sehen wir uns bei der „Nadelwelt“, gell? Das nehme ich mir ganz fest vor! Liebe Grüße, Gabi

      1. Oja, du liebe, das nehmen wir uns fest vor mit der Nadelwelt! Ich hoffe das blöde C macht uns nicht schon wieder einen Strich durch die Rechnung! Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich so wenig habe von mir hören lassen… ich gelobe Besserung!
        Liebe Grüße

  4. Was Occhi so ungefähr ist, weiß ich schon lange. Ausprobiert habe ich es noch nie. Beeindruckt hat mich eine Stelle im Buch von Simone de Beauvoir „Tochter aus gutem Hause“, daß ihre Mutter immer in der Metro Occhi-Spitzen angefertigt hat.
    Du hast auf jeden Fall Spaß an filgranen Arbeiten, die viel Geduld erfordern. Schön finde ich die auch, aber selten nehme ich mir die Zeit dazu. Ich bin gespannt, wann Deine in den letzten Blogbeiträgen beschriebenen angefangenen Arbeiten fertig werden. Eigentlich ist es ja egal, wenn die ein paar Jahre dauern. Kostbarkeiten brauchen halt ihre Zeit.
    LG Gabi

    1. Du hast völlig Recht: Die „Dear Jane“ Stickdecke wird mich mit absoluter Sicherheit ein paar Jahre begleiten. Ich habe am ersten Motiv rund 6 Stunden gestickt – und ich glaube nicht, dass ich jede Woche 6 Stunden fürs Sticken aufwenden kann. Und hochgerechnet auf über 200 Elemente… Aber es ist tatsächlich völlig egal, wie lange ich dafür brauchen werde, denn hier ist tatsächlich der Weg das Ziel. Liebe Grüße, Gabi

  5. Occhi habe ich ewig nicht mehr gemacht. Ich habe mir das selbst aus einem burda/Anna-Bilderkurs beigebracht und damals ein paar Weihnachtskarten (Baum mit Blume/Stern) gemacht – das war praktisch zum Mitnehmen (klein, keine spitzen Werkzeuge, braucht wenig Bewegungsspielraum). Ich habe es aufgegeben, denn für komplexere Sachen ist es mir zu wenig filigran, da klöpple ich lieber.

    1. Selbst beigebracht: Respekt! Ich finde es toll, wenn man für unterschiedliche Einsatzgebiete unterschiedliche Technike im Repertoire hat. Wenn man ein Nähgarn zum Knüpfen verwendet, kann denke ich auch Occhi sehr filigran werden. Knoten zu öffnen wird dann aber wahrscheinlich – außer mit Standlupe – unmöglich werden. Und im Vergleich füllen sich auch Flächen durch das Klöppeln viel schneller (wenn man es mal beherrscht). Aber wie gesagt: Ich finde es einfach cool, beide Techniken zu können. Liebe Grüße, Gabi

  6. Kicher: kann/darf ich mir bitte 8 – 10 Stck. dieser ‚Weihnachtskarten‘ von Dir wuenschen; bitte/danke 😉 😉 😀 ?
    Moensch, bist Du ein Gedulds-Genie; Gratulation!

    Kurioserweise hat’s bei mir selbst – ausgerechnet – bei Occhi bisher (auch; so wie bei Dir ja wohl auch?) ein wenig an Durchhaltevermoegen gefehlt. Wobei auch ich sehr von eben der ‚Reisefreudigkeit’* dieser Art von ‚Kreativitaets-Aktivitaet‘ angetan bin. D.h., die zusaetzliche viel staerkere Brille zur ‚Knoetchen-Beaufsichtigung‘ waere viel platzraubender als das eigentliche Arbeitsgut 😉 😀 :-D.
    Wovon ich wirklich dringend abrate – aus (Erfahrung; sehr Picksiger obendrein) – mit einer Kloeppelarbeit auf Reisen zu gehen. Zumindest so lange, bis auf der Rueckseite des Arbeitsgutes fest zu verschraubende Stecknadeln erfunden werden.
    Bis ich mich also auf Occhi trimmen kann, wird meine entsprechend doch meist noetige separate ‚Kontroll-/Handarbeits-Brille‘ weiterhin der doch haeufig kleinere Anteil an/zum eigentlichem Handarbeitsgut bleiben.
    Ansonsten: so froehlich wie moegliche Weihnachten mit einem tolerablen Neuen Jahr hinterher.
    Hmmm, ich glaube, ich ‚verteile/wuensche‘ dies mal vorsichtshalber aaallen Interessierten; immerhin koennten wir wohl alle zumindest eeetwas Nachbesserung bzgl. des kommenden Jahres gebrauchen, oder (seufz) ?

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde

    * Mein Mann dreht noch mal durch, wenn ich beim Packen fuer Urlaube immer fieberhaft ueberlege, was (und wieviel) brauchbar/sinnvolle Handarbeit ich mir in den Koffer packen soll. Bei ‚Wollen/Moegen‘ ware dafuer wohl ein total eigener Koffer noetig. Dies erledigt sich aber immer ‚etwas automatisch‘, da bei uns jeder fuer das Tragen (bzw. sonst. Transport) seines eigenen Koffers zustaendig ist und ich hierbei ein XXXtrem fauler Sack von ‚Viel und/oder Schwer-Gepaeck‘ bin.
    Jedoch: gaaanz ‚ohne‘ (schaffende/kreative Handarbeit unterwegs) geht gar nichts; da hilft nicht einmal Buecher in Lastwaegen-Ladungen vorneweg an den Urlaubsort zu schicken: ich MUSS WAS sehen bzw. in den Haenden halten koennen als wirklich befriedigendes Zeichen von sogar ‚Frei(e)zeit-Totschlagen‘, sonst bin/werde ich eleeendig knatschig /..\ !
    Uebrigends habe ich mitterweile auch sehr gut gelernt wie man zu diesem Thema knatschenden Ehemann, aehem, eeetwas ‚reduziert‘: man packt etliche zu stopfende Socken mit dazu! Diese sind klein und von ihm NICHT sofort als (Hand-) Arbeit zu identifizieren …. und mich ‚ENTknatscht‘ (= entspannt/’joga-d‘ es im Notfall trotzdem. Ich glaube, da ‚laeuft‘ bei mancher Sorte Mensch wohl immer so etwas wie Entspannung (oder ‚andere Sucht‘ ?) ab, egal ob dies jetzt wissenschaftlich bewiesen ist (s. Dein Pyjama** cum ‚Gestaendnis‘-Beitrag) ?

    ** Pssst, sei vorsichtig mit der Wahl bzw. Anwendung ‚Deiner‘ (Dir gut passenden) Farben: wenn Du zuuu toll darin aussiehst, zieht – im Krankenhaus-Fall – das medizinische Personal evtl. ‚uninteressiert‘ weiter, da Dir damit evtl. auch (gar?) nicht fehlen kann 😉 😉 😉 ?
    O.k., schelmischer Scherz von mir, denn ich weiss sehr gut, wie ‚UN-toll‘ man in vielen Krankenhaus-Situationen aussieht, selbst unter Best-Einsatz von ’seinen Farben‘. D.h.: moegen Dir Anwendungs-Notwendigkeiten Deiner tollen Pyjama & Morgenmantel Combi ausserhalb des eigenen Hauses oder zu Urlaubszwecken moeglichst erspart bleiben (toi toi toi)

    1. Hallo Gerlinde, Dein Kommentar ist ja fast schon ein eigener Blogpost, ich fühle mich etwas „erschlagen“. Danke für die frohen Weihnachtswünsche! Das Befriedigende beim Handarbeiten ist für mich auch, dass ich – im Gegensatz zu meinem IT-beratenden Brotjob – direkt SEHE, was ich den ganzen Tag gemacht habe. Es gibt ein Ergebnis, das ich anfassen kann. Das Produkt ist FERTIG, was ja so manche Webseite oder auch Lernprozess nie ist. Von daher muss auch ich immer was dabei haben, was die Hände beschäftigt. Liebe Grüße, Gabi

  7. Du versetzt mich gerade in die 80 er zurück, allerdings habe ich es nicht gelernt. Unsere Gruppen Leiterin liebte es (in strahlendem Weiß) Occhi zu machen und wollte es uns bei bringen
    Hallo? Teens die eher punkig oder poppig drauf waren, kam sie mit für uns sehr altbacken aussehende Handarbeiten!
    Ich bewundere Deine Energie, diese Feinheiten zu machen. Hättest Du nicht auch Klöppeln letztens gemacht? Was machst Du lieber?
    Occhi zweifarbig ist auch wesentlich schöner, als die perlweissen Deckchen der Gruppenleiter damals 🙂
    Es kommt doch auch bei so „alten Sachen“ darauf an, was man daraus macht.
    Liebe Grüße und habt einen schönen 4. Adventssonntag!
    Nina

    1. Du hast schon Recht: Viele Spitzenarbeiten kommen sehr altbacken daher. Vor allem großflächige Spitzendeckchen wirst Du wohl in unserem Haushalt nie finden. Außer in einem Schrank oder einer Schublade verwahrt, zur zeitweiligen Bewunderung alter Handwerkskunst. Trotzdem kann ich mir Occhi, sofern es nicht zu „Pikot-lastig“ sondern eher in schlichten Ringen und Bögen als Detail an mancher Kleidung vorstellen und habe auch gerade ein kleineres Projekt in Arbeit. Deine Geschichte mit der Gruppenleiterin ist treffend. Mir hat unser Musiklehrer im Gymnasium auf ähnliche Weise die Musik der Beatles ausgetrieben. (Wir mussten in so zirka jeder Musikstunde „Let it be“ und „Michelle, ma belle“ singen. Er begeistert am Klavier begleitend, wir gelangweilt und leicht irritiert. Das sind ja auch nicht gerade die beschwingtesten Nummern der Beatles.)
      Wie auch immer. Derzeit gefällt mir Occhi besser als Klöppeln: einfacher (bis aufs Zählen, da muss man aufpassen), leichter zu transportieren, auch mal zwischendurch kurz zur Entspannung möglich. Beim Klöppeln habe ich die Grundlagen leider noch immer nicht ganz verstanden. Ich hoffe auf den hoffentlich bald rauskommenden Online-Kurs einer Freundin!
      Dir auch ein schönes Wochenende! Liebe Grüße, Gabi

  8. Liebe Gabi,
    wie schön, dass Du Dich drangewagt hast. Meine Schwester und ich haben in den 80er auch Spitzen gemach: gestrickt und gehäkelt und dann kam uns auch ein Heft mit Occi-Spitzen unter. Wir haben uns dann auch Schiffchen zugelegt (keine Ahnung, wo die gelandet sind), haben es aber nie zu einer Spitze geschafft – da hat uns eben eine Christiane gefehlt!
    Bunt finde ich die Sterne sehr apart – und sehr passend zu Dir und zur Weihnachtspost.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Eine Christiane ist sehr gut zum Ausprobieren von vielen Sachen! (Mit einer anderen Christiane hast du ja gefärbt.) An den zweifarbigen Sternen mochte ich besonders gern, dass ich relativ schnell ein Erfolgserlebnis hatte und es nach dem zweiten oder dritten Stern dann schon sehr flott ging. Jetzt kenne ich auch den Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite und kann mich an aufwändigere Muster wagen. Die Postkarten mag ich, weil sie recht schlicht sind, sehr gern. Liebe Grüße, Gabi

  9. Liebe Gabi,
    deien Spitzen sehen so schön aus, dieser gleicbleibende Rhythmus von Ringen und Bögen strahlt einfach Ruhe aus. Die fertigen Werke strahlen Ruhe aus, und das Arbeiten selbst hat ja auch etwas sehr Meditatives.
    Meine Oma hat mit Occhi vor mehr als 40 Jahren beigebracht. Sie wäre jetzt weit über 100. Ich kann die Technik zwar, doch da ich gern immer und überall mit Fäden und Garnen, mit Wolle und Stoff hantiere, hat Occhi nicht die oberste Priorität. Ich habe mich eher dem Handsticken verschrieben. Jetzt, wo ich deine Blogpost lese habe ich allerdings Lust während der Weihnachtsfeiertage zu „spielen“ und die entstandenen Occhispielereien in eine Stickerei zu integrieren.
    Herzliche Grüße
    Regina

    1. Ach wie schön, wenn Du wieder Lust bekommen hast, etwas mit Occhi zu machen! Occhi kann halt je nach Fadenstärke sehr filigran werden. Und Spitze ist auch gerade nicht sooo in Mode, in der Mode sprich: Bekleidung. Obwohl ich letztes Jahr in der Auslage eines italienischen Design-Labels Spitze integriert gesehen habe. Vielleicht kommt es ja wieder. In einer Stickerei integriert kann ich mit gut vorstellen. Mit unterschiedlichen Bogen- und Ring-Größen kann man auch ganz wunderbar variieren und wahrscheinlich auch ganz un-klassische, asymmetrische Formen entwickeln. Meditativ ist es tatsächlich, vor allem wenn man so ein einfaches Muster intus hat und nicht mehr auf die Vorlage zu schauen braucht. Hast Du einen Platz, wo Du Deine Werke zeigst? Ein Blog, Instagram? Liebe Grüße, Gabi

      1. Liebe Gabi,
        Dir ein frohes Jahr 2021. un ja jetzt „habe“ ich einen Blog, der allerdings noch nicht mit Leben gefüllt ist. Ich bin gespannt auf die Blogreise. LG geraniE / Regina
        geranieinpink.blogspot.com und geranieinpink bei instagram

  10. Wie Ute, sehe auch ich bei dir den Hang zu Filigranem und Zeitaufwändigem. Und etwas „exotisch“ ist die Occhi-Spitze ja auch. Ich kenne sie von einer lange schon verstorbenen Tante meiner Mutter. Im Nachlass meiner Mutter habe ich einige Exemplare gefunden, die von der Tante stammen dürften. Ich habe das auch einmal gebloggt: https://siebensachen-zum-selbermachen.blogspot.com/2013/08/siebensachens-seiten-stiche.html
    Die tollen Arbeiten schlummern bei mir nach wie vor in einer Schublade.
    LG
    Siebensachen

    1. Die Taschentücher aus dem Nachlass Deiner Mutter sind ja wirklich Schätze! Ob sich da wohl je jemand hinein geschneuzt hat? Dafür wären sie eigentlich zu schade, oder was denkst Du? Oder als Stecktücklein? So feine zarte Occhi kann ich mir heutzutage tatsächlich nur an feiner Unterwäsche vorstellen. Bis die Modeschöpfer wieder Spitzen entdecken… Liebe Grüße, Gabi

  11. Liebe Gabi,
    ich versuch‘ es wieder einmal mit dem Kommentieren. Für Occhi brauchte ich 2 Anläufe bis ich es einmal kapiert habe. Am Anfang habe ich immer wieder vergessen, an Ösen anzuknüpfen und mußte Knoten lösen. Außerdem kann man alles richtig machen, aber den Faden bei den Knoten so fest anziehen, daß man keinen Ring bilden kann. Das passierte mir bei besonders dünnem Garn. In einem Salzburger Museum (neben dem Haus der Natur, Carolinum Augusteum oder so ähnlich, bewahren sie alte Occhispitzen auf, die mit Nähseide geknüpft wurden!)
    Wie Du richtig schreibst, gibt es Gemälde, auf denen Damen mit Schiffchen abgebildet sind. In England haben diese Bilder einen eigenen Ausdruck, die shuttle ladies. Allerdings kann man mit diesen Handteller großen Schiffchen keine Occhispitze herstellen. Damit wurden Knotenschnüre geknüpft. Ein Knoten nach dem anderen. Es scheint auch verschiedene Knoten gegeben zu haben. Dann wurden die Schnüre aufgenäht und imitierten Knötchenstiche.
    Die Occhispitzen wurden gerne an Damenwäsche genäht, daher auch der Name „Frivolitäten“. Verschwunden ist diese Spitze als man es mit den Pikots übertrieben hat und keine Dienstboten mehr aufgetreiben konnte, die bereit waren, die Spitze nach jedem Waschen zu spannen. – Pikot für Pikot.

    1. Oh ja, wenn man vergisst, eine Verbindung zu einer Öse herzustellen und schon viel weiter genküpft hat, das ist bitter! Oder wenn die Knoten zu fest sind, da hast Du Recht. In Salzburg gibt’s Occhi-Spitzen!? Das ist spannend, danke für den Hinweis. (Ich bin im Land Salzburg aufgewachsen und bald wieder in der Nähe…) Danke für Deine spannenden Hintergrundinfos! Ich merke, da gib es noch sehr viel mehr darüber zu erfahren. Liebe Grüße, Gabi

  12. Hallo Gabi!
    Ich kann diese Technik nicht. Habe aber noch die Schiffchen (weiß und blau aus Plastik) in Erinnerung – gab es in dem Handarbeitsgeschäft in Wien – wo ich meine Lehre als Einzelhandelskaufmann absolviert habe – zu kaufen. Wir hatten auch eine Klosterschwester die das super gut konnte und Ostereier damit verziert hat. Trotzdem hatte ich scheinbar nie Lust und eigentlich auch keine richtige Möglichkeit diese Technik mal auszuprobieren. Schaut aber wunderschön filigran aus!
    Liebe Grüße Karin

    1. Liebe Karin, man muss ja auch nicht alles ausprobieren, bzw. gibt’s manche Techniken (bei mir ist es das Klöppeln, fürchte ich), die einem nicht so liegen, und andere Techniken (diese gehört bei mir dazu!), bei denen man Feuer fängt. Du machst so schöne Patchworksachen und so aufwändige Stickereien und bist da so produktiv, das bewundere ich wiederum sehr. (Siehe auch: „Jane!“) Liebe Grüße, Gabi

  13. Du hast offensichtlich eine Schwäche für filigrane zeitaufwändige Techniken. Deine Blümchen mit Dieser Technik sind sehr schön. In hell oder Glitzer könnte ich mir so was auch als Baumschmuck vorstellen.
    Tatsächlich gibt es hier 2 dieser Werkzeuge, habe es aber noch nicht probiert.
    LG Ute

    1. Liebe Ute, ich glaube das hast Du ganz richtig erkannt: Filigran und zeitaufwändig sind tatsächlich Vorlieben vor mir. Nicht immer, aber immer öfter. 🙂 Wobei ich jetzt zum Schluss, mit etwas Übung, für eine dieser „Blumen“ nur mehr knapp über eine Stunde gebraucht habe. Das finde ich jetzt gar nicht so schlimm, an Zeitaufwand. Als Baumschmuck, das könnte auch ganz hübsch sein. Da würde ich dann versuchen, nicht Bögen sondern Spitzen zu Knüpfen und einen Stern oder eine Schneeflocke draus zu machen, wie hier bei den gehäkelten. Unendliche Möglichkeiten… Liebe Grüße, Gabi

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