Nähfuß-Reportage Teil 3

Heute geht es weiter mit Teil 3 meiner Entdeckungsreise in die Welt der Nähfüßchen, unter anderem mit Helfern fürs Quilten, Sticken und Einfassen. (Dank an die heutigen Stoffspielereien bei Ines, die mich nach kaum vier Jahren zur Fortsetzung meiner Nähfüßchen-Serie animiert hat…)

(1) Universalfuß; (2) Geradstichfuß; (3) Patchworkfuß; (4) Klarsicht-Stickfuß; (5) Teflonfuß; (6) Knopfannähfuß; (7) Knopflochfuß; (8) Reißverschlussfuß; (9) Reißverschluss- bzw. Paspelfuß; (10) Fuß für verdeckte Reissverschlüsse; (11) Kordelfuß; (12) Obertransportfuß mit Lineal; (13) Stopf- und Stickfuß; (14) Bandeinfasser; (15) Blindstichfuß; (16) Rollsaumfuß; (17) Biesenfuß; (18) Kräuselfuß; (19) Markierfuß; (20) Overlockfuß; (21) Stopfplatte; (22) Abstandshalter

(11) Kordelfuß

Schneiderherz nennt dieses Füßchen „Schnurfuß dreifach“, bei Brother heißt er auch „Kordeleinnähfuß“. Man führt dünne Kordeln oder Wollfäden durch die Führungen auf einer Lamelle an der Vorderseite und näht sie mit einem geteilten Zickzackstich fest.

https://www.youtube.com/watch?v=92ovpHYNWHU&list=PL7VyExoCLmusixX7toOpkykVGgNQzeg85&index=10

Außer als Zierde kann ich mir das nicht wirklich vorstellen, und da eher nur mit einem einzigen, dickeren Faden, der in der Mitte läuft, wie Ines das beim Strickwarenfuß zeigt. Ich habe es mit folgenden Einstellungen ausprobiert („D“ ist auf meiner Maschine ein dreifach geteilter Zickzackstich):

Und es hat überraschend gut funktioniert, wie im folgenden Video zu sehen. Ich musste die Kordeln (hier Häkelgarne) dafür relativ straff halten.

(12) Obertransportfuß mit Lineal

Meine alte Nähmaschine hat leider keinen zuschaltbaren Obertransport, aber dieses Zusatzfüßchen, das ich extra bestellt habe, ist echt sein Geld wert! Ich verwende es inzwischen wahnsinnig gern, wenn ich mehrere dicke Lagen habe, wie zum Beispiel beim Quilten mit geraden Stichen. Aber auch bei dehnbaren oder leicht flutschigen Stoffen wie feiner Viskose oder dünnem Jersey ist das Füßchen superpraktisch, weil eben – wie der Name schon sagt – die oben liegende Stoffschicht ebenfalls mit-transportiert wird.

https://www.youtube.com/watch?v=kGa8t8Mz41k&index=28&list=PL7VyExoCLmusixX7toOpkykVGgNQzeg85

Dieser Obertransportfuß wird anstelle der Halterung für andere Füßchen fesgeschraubt, und man muss darauf achten, dass der Hebel über der Feststellschraube für die Nadel zu liegen kommt. Dann wird dieser Hebel synchron mit dem Heben und Senken der Nadel mitbewegt, und öffnet und schließt die Klemme, die auch den Oberstoff festhält.

Weil der Durchlass für die Nadel breit genug ist, kannst Du mit dem Obertransportfuß auch Zickzack und alle Zierstiche nähen. Die einzige Einschränkung bei mir ist: Die Stofflagen dürfen nicht zu dick werden, weil ich die Höhe bzw. den Druck des Füßchens nicht verändern kann.

(13) Stopf-, Quilt- und Stickfuß

Bei diesem Füßchen, das zum Freihandquilten und Stopfen und Sticken gedacht ist, finde ich es ein bisschen gewöhnungsbedürftig, wie es mit jedem Nadelstich mitwippt. Damit Du damit wirklich Freihandquilten kannst, musst Du außerdem den Untertransport entweder ausschalten oder durch eine Abdeckplatte neutralisieren.

https://www.youtube.com/watch?v=8SgMgSf1NxM

Beim Nadelbriefchen „Rapunzel“ habe ich dieses Füßchen erstmals ausprobiert.

Der Plastikstickfuß behindert etwas die freie Sicht. Die „Stopfplatte“ (#21 in meiner Übersicht) verdeckt den Untertransport und ermöglicht das Freihandsticken erst.

Entweder Du hältst den zu bestickenden Stoff gut fest, oder feinere Teile kannst Du auch gut in einen Stick- oder Quiltrahmen einspannen.

Von Blümchen zu Blümchen freihand vorgearbeitet beim „Rapunzel“ Nadelbrief.

(14) Bandeinfasser

Ein Stoffstück mit Schrägband einfassen ist tatsächlich immer noch eine meiner ungeliebtesten Tätigkeiten beim Nähen: Ohne geeignetes Hilfsmittel ist es fast unmöglich, so ein Schrägband sauber anzunähen, sodass die Naht auf der Vorderseite und Rückseite gleich weit vom Rand entfernt ist. Deshalb vermeide ich auch Schrägbänder, wo immer es geht.

Dabei hätte ich eigentlich schon lange diesen Bandeinfasser, den ich soeben wiederentdeckt habe! Ein Video auf Facebook lässt die Verarbeitung eigentlich ganz einfach aussehen…

Cool an dem Teil: Ich kann das Füßchen sowohl an die Breite des Schrägbands anpassen (5-20 mm) als auch mit einem Schräubchen die Position der Nadel über dem Schrägband feinjustieren. (Gut für Menschen wie mich mit alten Nähmaschinen, bei denen die Nadelposition nicht feinjustierbar ist.)

Ein erster Versuch mit meinem Bandeinfasser verlief vielversprechend.

(15) Blindstichfuß

Meine wahrhafte Neuentdeckung in dieser Runde Nähfüßchen-Vorstellung ist der Blindstichfuß! Es war mir tatsächlich nicht bewusst, dass er zum fast unsichtbaren Säumen von Hosen oder Röcken gedacht ist. (Bisher habe ich immer und am liebsten per Hand blind gesäumt.)

https://www.youtube.com/watch?v=CU2iJMCUVhw&list=PL7VyExoCLmusixX7toOpkykVGgNQzeg85

Hierfür braucht es zweiterlei Vorbereitungen: Einerseits musst Du den Saum in der gewünschten Breite umbügeln und in ca. 5 mm Abstand zum Rand heften. (Ich habe schwarz geheftet, damit man es besser sieht.) Andererseits musst Du auf Deiner Maschine einen „Blindsaumstich“ einstellen. (Schau am Besten in Deiner Bedienungsanleitung nach, welcher das ist.)

Dann schlägst Du den Saum entlang der Heftstiche zurück und legst ihn mit der linken Seite nach oben unter das Füßchen. Mit der Stellschraube passt Du die Führungsschiene so an, dass die Nadel eng am rechten Stoffrand entlangnäht und nur jeder vierte oder fünfte Stich den Saum auf der linken Seite erwischt. Je genauer Du arbeitest, je weniger vom Saum Du mitnimmst (aber noch genug, um den Saum festzuhalten), desto kleiner werden die sichtbaren Stiche auf der rechten Stoffseite. (Hier in Rot, des Kontrastes wegen, und relativ groß. Es besteht Potenzial zur Optimierung.)

Ablauf einer Blindstich-Naht mit der Nähmaschine.
(1) Den Saum bügeln und heften. (2) Den Blindstichfuß so einstellen, dass die Nadel den Saum gerade noch erwischt. (3) Mit dem „Blindsaumstich“ Deiner Nähmaschine nähen. (4) Auf der rechten Stoffseite sieht man nur jeden 4. oder 5. Stich, mit dem der Saum punktuell festgehalten wird.

(16) Rollsaumfuß

Der letzte der heute vorgestellten Nähfüße ist der Rollsaumfuß: Er ist ideal zum Nähen eines glatten, schmalen Saumes auf leichten Stoffen (wie z.B. bei Geschirrtüchern). Ich finde dieses Füßchen ganz großartig, weil es so viel kleinfizelige Bügelarbeit erspart. Es ist auch mit Sicherheit eines der Füßchen, die schon ganz früh verwendet wurden: Ein Rollsaumfüßchen war bei der Grundausstattung meiner Wertheim Nähmaschine dabei.

https://www.youtube.com/watch?v=H-i-AUXmBDQ

Im Video sieht das so einfach aus, und auch den Bericht von Martina Machwerke, die den Rollsaumfuß schon vor einigen Jahren bei einer Stoffspielerei ausführlich mit verschiedenen Materialien getestet hat, habe ich schon mehrmals gelesen. Aber bei mir will der Rollsaum nicht so recht klappen. Vielleicht verwende ich zu flutschige Materialien und sollte es auch einmal mit „Bändigen mittels Sprühstärke“ versuchen.

In der Zwischenzeit ruht das Rollsaumfüßchen bei mir. Wenn ich einen Rollsaum brauche, zum Beispiel an einer feinen Bluse, folge ich einfach der Methode „fake Rollsaum“ (Anleitung auf Englisch), die Ines (Nähzimmerplaudereien) einmal entdeckt und empfohlen hat. Das klappt auch ohne spezielles Nähfüßchen.

Zwischenfazit

Welche von den heute vorgestellten Füßchen verwendest Du? Gab es Neuentdeckungen? Welche Füßchen hältst Du für sinnvoll, welche weniger?

Ich bin wieder gespannt auf Deinen Kommentar!

Und heute freue ich mich auch besonders darauf, die neuen Beiträge der anderen Stoffspielerinnen zum Thema „Nähfüßchen“ zu lesen, diesmal gesammelt von Ines Nähzimmerplaudereien, die selbst mit dem „Spanischen Hohlsaum“, einem „Strickwarenfuß“ und verschiedenen „Kordelaufnäheinsätzen“ experimentiert hat. Schau rüber und hol Dir Ideen, wie Du Dir Dein Näherinnen-Leben mit Nähfüßchen leichter machen kannst.

Die Stoffspielereien gehen in die Sommerpause. Das nächste Mal treffen wir uns am 26. September 2021 zum Thema „Risse und Schlitze“ bei nahtlust. Vielleicht hast Du ja Lust, beim nächsten Mal mitzumachen?

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen, findest Du auf stoffspielereien.net. Meine Beiträge zu den Stoffspielereien sind hier versammelt.

Die Nähfuß-Reportage bei madewithbluemchen

  • Teil 1: (1) Universalfuß, (2) Geradstichfuß, (3) Patchworkfuß
  • Teil 2: (4) Klarsicht-Stickfuß, (5) Teflonfuß, (6) Knopfannähfuß, (7) Knopflochfuß, (8) Reißverschlussfuß, (9) Reißverschluss- bzw. Paspelfuß, (10) Fuß für verdeckte Reissverschlüsse,
  • Teil 3: (11) Kordelfuß, (12) Obertransportfuß mit Lineal, (13) Stopf- und Stickfuß, (14) Bandeinfasser, (15) Blindstichfuß, (16) Rollsaumfuß
  • Teil 4: (17) Biesenfuß, (18) Kräuselfuß, (19) Markierfuß, (20) Overlockfuß, (21) Stopfplatte, (22) Abstandshalter.

Quellen

22 Kommentare zu „Nähfuß-Reportage Teil 3“

  1. Liebe Gabi
    Ich Versuche jetzt noch Mal zu kommentieren, denn obwohl wir doch beide bei WP sind gestaltet sich das schwierig.
    Einmal bin ich sehr froh, dass es Dir gut geht! So lange nichts gehört (auch auf dem anderen Kanal, Du weißt schon 😉)
    Dann ist Deine Nähfuß Reportage super (verwirrend, für mich als eigentlich immer noch Anfängerin!, weil sonviele Möglichkeiten!)
    Ich habe noch eine sehr einfache Maschine und nur zwei Nähfüße, den Standart und den für den Reißverschluss.
    Wenn irgendwann Mal wieder mehr Zeit ist, will ich mir unbedingt den ein oder anderen erleichtern den Fuß (klingt gruselig) zu Gemüte führen
    Danke Dir und sende ganz herzliche Grüße
    Nina

    1. Liebe Nina, alle Deine Kommentare sind angekommen! Ich war nur ziemlich lang nicht hier am Blog zugange und hatte die Kommentare nicht freigeschalten. Jetzt nachgeholt. Ich finde ja, Nähfüßchen ausprobieren macht Spaß, wenn man es als richtige Spielerei betrachtet. Und dafür sind die Stoffspielereien halt der ideale Ausprobier-Ort. Für manche Zwecke sind Spezialfüße einfach echt hilfreich. Wenn Du so weit bist, dass Du mal was Neues ausprobieren möchtest, melde Dich gerne. Dann gibt’s auch gerne eine persönliche Beratung. 😉 Liebe Grüße, Gabi

  2. Liebe Gabi,

    ein wahres Kompendium hast Du erstellt, so ausführlich beschrieben uns gut bebildert, herzlichen Dank!
    Meine Erfahrungen und meine Verwendung des Blindstichfüßchens und des Rollsäumers entsprechen genau den Deinen und denen der Vorrednerinnen. Von Hand gesäumt sieht besser aus.
    Ein Tipp, wie man bei den Rollsäumen “ um die Ecke “ kommt :
    Ich fädle einen kräftigen Faden in eine Handnähnadel, ziehe diesen durch die Ecke des zu säumenden Stoffstücks und ziehe dann mithilfe dieses Fadens die Ecke vorsichtig nach hinten, bis der Greifer wieder glatt nähen kann, denn das schafft bei mir auch der doppelte Stofftransport nicht.

    Leibe Grüße
    Tyche

    1. Liebe Tyche, danke für den Tipp zum um-die-Ecke-Nähen mit dem Rollsaum. Vielleicht darf ich bei Gelegenheit auf Dich zurückkommen und Du kannst mir das einmal genauer zeigen, in einem Video oder bei einem Live-Meeting, wie Du das machst? Ich möchte mir einen Stapel Stofftaschentücher nähen, und dafür ist ein schmaler Rollsaum die beste Art der Kantenverarbeitung. Liebe Grüße, Gabi

  3. Das ist eine tolle Serie, liebe Gabi. Ich selbst habe und benutze kaum unterschiedliche Nähfüßchen – aber wenn ich mir deine schön dargestellten Beispiele angucke, juckt es mich in den Fingern, das zu ändern.

    Inspirierte Grüße aus NY!

    1. Wenn Du inspiriert bist, mal verschiedene, neue und unbekannte Nähfüßchen auszuprobieren, dann haben ja die Stoffspielereien wieder einmal genau ihren Zweck erfüllt, liebe Clara! Herzliche Grüße zurück!

  4. Ha – gut, dass Du die Stoffspielereien genutzt hast, den dritten Teil zu schreiben! Der Einfasser scheint ja gut zu funktionieren: dann gibt es bei Dir ab jetzt immer Schrägbandeinfassungen 😉
    Den Rollsaum-Fuß möchte ich unbedingt auch mal ausprobieren. Den Blindstichfuß habe ich auch genutzt, mir geht es aber wie Stoffnotizen: es funktioniert, aber lieber nähe ich von Hand.
    Ich liebe ja Nähfüße und setze sie auch viel und gerne ein. Aber die Stoffspielereien waren jetz gut, die bisher noch ungenutzten zu testen.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Ja, diese Stoffspielereien waren wieder einmal super inspirierend! Das Nähen mit dem Rollsaumfuß werde ich bei Stofftaschentüchern üben, von denen ich mir einen Schwung nähen möchte. Ich bin immer wieder fasziniert davon, wer sich wohl zu welcher Zeit alle diese Spezialfüßchen einfallen hat lassen? So ausgeklügelt und funktional. Vielen Dank für dieses Thema, Ines! Liebe Grüße, Gabi

  5. Hallo Gabi, so einen Kordeleinnähfuß für drei parallel liegende Schnüre kannte ich gar nicht. Obertransport und Stopf-/Quiltfuß verwende ich dauernd.
    Spannend ist so ein Bandeinfasse, der auch in anderen Beiträgen gezeigt wurde. So einen werde ich auch mal probieren.
    Den Blindstichfuß finde ich zu kompliziert im Gebrauch, zumal ein handgenähter Saum immer unsichtbarer wird.
    So ein Rollsaumfüßchen habe ich auch schon ausprobiert, aber die Ecken werden bei mir nicht ordentlich. Das habe ich aufgegeben, irgendwann versuche ich es mit der Hand.
    LG Gabi

    1. Mit dem Bandeinfasser muss ich noch ein bisschen üben. Der sieht zwar toll aus, aber so ganz super hat das bei mir noch nie funktioniert. Und den Rollsaum möchte ich in nächster Zeit ganz viel üben! Ich habe einen Schwung alter Stofftaschentücher geerbt. Die sind aus ganz feinem Baumwollstoff und typischerweise mit einem schmalen Rollsaum eingefasst. Die perfekte Gelegenheit zum Üben! Deinen Rock mit den eingenähten Kordeln, den Du zu diesen Stoffspielereien zeigst, finde ich sehr hübsch. Schlicht mit dem gewissen Etwas! Liebe Grüße, Gabi

  6. Da kommt mir der eine oder andere Fuß bekannt vor 🙂
    Den Blindstichfuß nehme ich ganz gern bei groben oder flauschigen Stoffen und bin dann auch nicht so pingelig bei der Stichlänge. Die Stiche auf der rechten Seite fallen dann auch gar nicht so auf. Bei Leinen funktioniert das zum Beispiel wunderbar.
    Mit dem hopsenden Freihandquiltfuß bin ich auch noch nicht so warm geworden. Deshalb habe ich mir noch den offenen Quiltfuß gekauft gekauft. Am liebsten hätte ich noch einen, der nicht hopst und in der Höhe verstellbar ist, aber das gibt es – soweit ich herausfinden konnte – für meine Maschine nicht. Nähmalen auf kleiner Fläche klappt sogar ganz ohne Nähfuß auch ganz gut, wenn der Stoff in einem Stickrahmen eingespannt ist.
    Liebe Grüße Christiane
    PS: Und auf Teil 4 bin ich ganz besonders gespannt. 😉 Da sind einige Füße dabei, die ich gar nicht kenne, und beim Kräuselfuß wüsste ich auch gern mal, ob der in realen Anwendungen funktioniert.

    1. Liebe Christiane, spät aber doch komme ich jetzt zum Lesen und Kommentieren der Stoffspielereien vom Juni! (Leider sind bei Deinem Beitrag die Kommentare bereits deaktiviert?) Deine Anwendung des Blindstichfußes für grobe Stoffe probiere ich gerne auch mal aus. Ich das gleiche Problem wie Du bei den offenen Quiltfüßen: Dass die Höhe des Füßchens fix ist und ich mit dickeren Projekten kaum drunter komme. Das ist auch ein Problem beim Obertransportfuß. Dieses Problem kann wahrscheinlich nur eine andere Nähmaschine lösen. Teil 4 des Nähfüßchen-Reports kommt sicher noch. Jetzt, wo ein recht turbulenter Sommer vorbei ist, kann ich mich auch wieder mehr dem Hobby widmen. Liebe Grüße, Gabi

  7. Liebe Gabi,
    schön dass Deine informative Reihe hier eine Fortsetzung findet. Ausprobieren von Nähzubehör finde ich immer spannend, dann ist man gewappnet für den Fall einer möglichen Anwendung.
    Deine Vorstellung ist gut anschaulich bebildert.
    Den Bandeinfasser habe ich bisher selten genutzt da es oft nicht nur geradeaus einzufassen gilt. Rundungen kann ich mir vorstellen, aber Ecken … Die Tücken stecken oft in Detail.
    Einen Oberstofftransportfuß habe ich zu meiner elektronischen Brother. Hier traue ich mich nicht, rückwärts zu nähen. Einen City Sampler habe ich damit gequiltet. Jerseynäher entdeckten den Fuß gerade in Kombination mit älteren Maschinen.
    Mit dem Stick- und Stopffuß in verschiedenen Varianten will ich mich zum quilten noch näher anfreunden. Nadelmalen hatte ich damit in einem Kindernähkurs praktiziert.
    Der Blindstichfuß ist vielseitig und gibt eine exakte Führung für schöne Ergebnisse.
    Der Rollsaumfuß benötigt Feingefühl und Übung. Eine gestärkte Gardine habe ich damit seitlich eingerollt. Es gab ein paar Stellen, an denen es raus gerollt ist.
    Auch ich finde es wichtig, das Nähzubehör zu kennen, nur so kann es uns nutzen. Eine schöne Reihe.
    LG Ute

    1. Du hast Recht: Mit dem Bandeinfasser um die Ecke, das kann ich mir auch nicht gut vorstellen. Aber ich denke bei dem Bandeinfasser auch eher an die offenen äußeren Kanten von zum Beispiel einer riesigen Badetasche. Sehr feine Rollsäume sind mir jetzt übrigens an feinen, alten Taschentüchern aufgefallen! Dort ist ein dicker Wulst-Rand besonders unbequem. Jetzt fehlt nur noch der abschließende Teil 4 meiner Reihe – ich bin motiviert! Liebe Grüße, Gabi

  8. Der Rolllsaumfuß funktioniert bei mir am Besten, wenn ich Vorarbeit leiste und den Anfang der Naht „normal“ nähe- so ungefähr 1- 2 cm. Wenn ich dann den Stoff entsprechend in den Fuß einfädle, klappt es ganz gut. Aber da mein Fuß relativ breit säumt, benutze ich ihn tatsächlich wenig für Kleidung und eher für Geschirrtücher oder Karnevalskostüme.

    1. Danke für den guten Tipp! Jetzt wo Du es schreibst denke ich, das ist wahrscheinlich wirklich die sicherste Variante, die ersten Zentimeter „normal“ umzubügeln und zu nähen. Ich probier’s gerne aus! Liebe Grüße, Gabi

  9. Ein schöner Überblick! Gut, dass Du hier alles gesammelt hast, das ist ein nettes Nachschlagewerk! Den Blindstichfuß habe ich auch – ich habe mir jedoch überlegt, ich bleibe für unsichtbare Säume beim Nähen mit der Hand 😉 Den Rollsäumer finde ich auch sehr spannend – die Schwierigkeit für mich ist jeweils die Ecke, wenn zuvor schon die Kante mit Rollsaum genäht wurde. Ich habe im Zuge der heutigen Stoffspielerei auch die Tipps von Frau Machwerk versucht mit dem 2 1/2 mm Rollsäumer umzusetzen, leider ist es mir noch nicht gelungen, dass sich der Stoff am Anfang doppelt umlegt. Nun ja, Übung macht den Meister 😉 Liebe Grüße!

    1. Ich gebe Dir völlig Recht: Für wirklich unsichtbare Säume ist der Blindstichfuß denke ich wirklich nicht geeignet, das müsste zu exakt sein. Und bei den Rollsäumen ist es wahrscheinlich wie bei Knopflöchern: Hast Du einmal ein Dutzend gemacht, schwuppt es. (Sprich: Ich bräuchte einfach mal einen Nachmittag Übung, oder auch zwei, und dann würde es glaube ich besser klappen.) Bei Dir drüben muss ich noch lesen! Liebe Grüße, Gabi

  10. Wow, was für ein Reichtum an Wissen und Informationen du hier präsentierst. Vielen Dank. Da werde ich sicherlich das eine oder andere Mal wieder darauf zurückkommen, nachlesen und ausprobieren. Das Thema „Füßchen“ finde ich sehr spannend und vor allem liebe ich es, die verschienen Möglichkeiten und Variationen auszuprobieren. Toll.
    Liebe Grüße
    Ute

    1. Hallo liebe Ute, ich hoffe, dass Du die Informationen das eine oder andere Mal brauchen kannst! Vier Jahre hat es gedauert, bis ich mich – dank Ines‘ Themenwahl – aufgerafft habe, die Reihe doch zu komplettieren. Und wieder was gelernt habe. Ich finde den Ideenreichtum faszinierend, der hinter Nähfüßchen steckt. Wer sich DAS alles für die unterschiedlichen Zwecke ausgedacht hat! Liebe Grüße, Gabi

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