Meine grüne Leinenhose: Fremantle Pants

Anna von „Petersilie & Co“ hat vor Kurzem eine legere Unisex-Sommerhose namens „Fremantle Pants“ gezeigt. Und bei mir hat seit dem letzten Sommer ein dunkelgrünes Leinen auf einen Schnitt gewartet: So kamen die beiden zusammen, Schnitt und Stoff.

Anna beschreibt die Hose als „Secret Pyama“ : Schick aber gemütlich. Und gemütlich ist sie auf jeden Fall, aber was das schick anbelangt, könnte ich diskutieren.

Ich habe die Hose laut Größentabelle zugeschnitten und finde, dass sie mir an den Oberschenkeln um ein bis zwei Nummern zu groß bzw. zu weit ist. Eigentlich darf ich mich nicht beschweren: Es heißt ja „legerer Schnitt“, und wahrscheinlich wirkt die Hose aus einem weicher fallenden Stoff schlanker um die Oberschenkel.

Aber so, wie ich sie laut Größentabelle und meinen Maßen aus einem relativ festen Leinenstoff zugeschnitten habe, finde ich sie ziemlich unvorteilhaft für mich: Der höher gelegte Bund geht genau über die dickste Stelle meines Bäuchleins, und an den Oberschenkeln ist die Hose so weit, dass sie seitlich richtig ausbeult.

Also: Nein! Bequem ist schon gut, aber viel zu weit gefällt mir nicht.

In meine Garderobe fügt sich die Hose aufgrund ihrer Farbe ganz wunderbar ein. Und ich habe in der Fotostrecke festgestellt, dass ich sie lieber mit einer Bluse kombinieren mag als mit einem Poloshirt oder normalem Shirt. Mit Bluse kombiniert könnte ich die Hose vielleicht sogar ein kleines Bisschen schick finden. Und MIT Händen in den großzügigen Hosentaschen sieht auch besser aus als ohne Hände in den Hosentaschen.

In der Fotostrecke: Mosaik Shirt; gelb gestreiftes Poloshirt; grün gestreiftes Poloshirt; rote Bluse mit Puffärmeln aus dem Buch „Nähen im Japanischen Stil“ (Bericht folgt); Kleebluse; Strickjacke Myrtha

Die Hose ging relativ zügig zu nähen. Sie ist schön geworden, weswegen ich überhaupt keine Lust habe, die Nähte noch einmal aufzutrennen. Aber ich werde trotzdem mit ein paar Heftstichen eine für mich passendere, kleinere Größe bestimmen und die Hose dann wohl oder übel umarbeiten. Denn so weit wie sie jetzt ist, fühle ich mich leider nicht wohl mit ihr. Wäre doch schade um den schönen Stoff.

Übrigens: In der Anleitung steht, man soll für das Bindeband einen Schlauch nähen und den wenden. Das wäre mir zu mühsam. Ich habe den Stoffstreifen wie ein Schrägband gefaltet und gebügelt und auf einer Seite zugenäht. Geht VIEL einfacher.

Das Bindeband habe ich wie ein Schrägband zugeschnitten und genäht.

Mit diesem kurzen (Zwischen-)Bericht reihe ich mich heute (endlich) wieder einmal beim Me Made Mittwoch ein: Laufsteg toller, selbst genähter Mode, immer inspirierend. Und gehe auch gustieren, was die anderen Schönes genäht haben.

Das ist drin

  • Schnitt/ Anleitung: Fremantle Pants von Elbe Textiles (australisches Schnittmusterlabel), selbst gekauft um rund 10,- € (16,- AUD); genäht laut Maßtabelle in Größe „E“.
  • Änderungen: Beine am Saum erweitert für ein gerades, weites Hosenbein; Beine um 4 cm verlängert
  • Material: ca. 150 cm olivgrünes Leinen, gekauft in der Stoffwerkstatt in Graz (im Jahr 2019, Preis weiß ich nicht mehr)
  • Werkzeug: Nähmaschine, Overlock
  • Arbeitszeit: Zuschneiden: 1 Stunde; Nähen: rund 2,5 Stunden
  • Fazit: Die Anleitung ist mit zahlreichen Skizzen sehr gut nachvollziehbar. Ich würde die Hose beim nächsten Mal aber aus einem weicher fallenden Stoff nähen und/oder vorher eine Probehose nähen, um die Größe und den Sitz besser bestimmen zu können.
Eine Initiative von Ulrike Ehm/Moritzwerk

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26 Kommentare zu „Meine grüne Leinenhose: Fremantle Pants“

  1. Pingback: Abgestimmtes Outfit, japanischer Stil - made with Blümchen

  2. Näh begeisterte

    Liebe Gabi,
    das mit dem Schlauch und Wenden nähe ich immer genau wie du. Das Wenden ist mir einfach viel zu doof. Ich möchte dich allerdings sehen wenn du den ganzen Tag die Hände in den Taschen hast… ist sicherlich ziemlich mühsam. 😁 Ich mache ja auch oft solche Experimente denn sooo lernt man jede Menge dazu. Mir stehen weite Schnitte nicht und so mache ich einfach einen Bogen um sie.

    Viele liebe Grüße deine
    nähbegeisterte Andrea 🍀

    1. Liebe Andrea, weite Schnitte standen mir mal, als ich noch gaaaaanz schlank war. Soll heißen: Weite in den Beinen unten mag ich immer noch gerne (Marlenhosen), aber am Po und Oberschenkel sollte die Hose sitzen. Das weiß ich jetzt besser und achte in Zukunft darauf. Liebe Grüße, Gabi

  3. Liebe Gabi,
    das ist ein Schnitt für mich – ich brauche immer viel Platz für meine Oberschenkel *lach*! Da ich aber eher gar nicht für mich nähe…
    Dir steht die Hose auf jeden Fall gut, auch wenn du recht hast, etwas breit scheinen die Hosenbeine zu sein…
    Das Bild mit dem Jäckchen bei deiner Fotostrecke, das sieht super zusammen aus…
    LG nach Graz
    CHristiane

    1. Ja, der Hosenschnitt ist weit, und für weicher fallende Stoffe ist das auch ok. Mein Leinenstoff ist aber relativ dick und starrsinnig: Er hat seinen eigenen Willen und steht mehr ab, als mir lieb ist. MIR lieb ist. Ein typischer Fall von: Draufkommen, was ich mag und was ich nicht so mag. Ich mag lieber engere Hosen. Der Schnitt ist trotzdem gut, und vor allem die Anleitung fand ich sehr ausführlich und durch die vielen Zeichnungen sehr klar. (Ein Grund, warum ich englische Anleitungen so gerne mag: Die Zeichnungen sind viel klarer als fotografierte Schritte im Nähprozess.) Vielleicht kommst Du ja auf den Geschmack und nähst Dir mal eine feine Sommerhose? Liebe Grüße, Gabi

  4. Schön, dass du es mal wieder zum MMM geschaft hast. Ich glaube, du musst etwas Arbeit investieren und die Hose enger machen, mir wären die Beine auch zu weit. Am besten gefällt mir das Bild mit der Blumenbluse.

    LG, Heike

  5. Ich finde die Hose zu weit an Dir- ich finde sie übrigens auch an Annafranziska zu weit. Der Stoff ist aber so schön, daß sich eine Umarbeitung sicher lohnen würde. vielleicht reicht es schon, an den Seitennähte etwas Weite rauszunehmen?
    Bei unbekannten Hosenschnitten hefte ich übrigens immer ganz gerne mal die Teile zusammen, bevor ich an die endgültigen Nähte gehe. Das mache ich mit der Nähmaschine, versuche dann auch, den Bund jedenfalls mal anzustecken (oder bei Gummizug ein Gummiband rumschlingen) Dann erkennt man schon ganz gut, ob die Paßform akzeptal ist.
    Wenn Du einen anderen Schnitt suchst: ich bin ja mit der Pietra von Closet case mittlerweile ganz glücklich, die habe ich zweimal genäht und trage beide Fassungen sehr gerne.
    Liebe Grüße!
    Barbara

    1. Ja, ich werde an den Seitennähten und auch an den Innennähten und im Schritt Weite rausnehmen. Es ist mehr als genug Spielraum da. Ich habe mich jetzt gefragt, ob ich mich vielleicht in der Größe vertan habe, aber mit meinen 100 cm Hüftumfang war die nächste Größe im Schnittmuster die „E“. Das Schnittmuster ist einfach sehr weit ausgelegt, aber das ist nicht schlimm. Ich muss es einfach berücksichtigen, indem ich einen weniger steifen Stoff verwende oder aber 1-2 Größen kleiner wähle. Ich nähe so ungern Probeteile, aber du hast völlig Recht: vorher Heften und schon mal Anprobieren wäre schon schlau gewesen…
      Danke für den Schnittmustertipp! Die Pietra gefällt mir gut, weil sie den Gummi nur hinten hat aber vorne schön glatt ist. Gleich mal bei Dir nach den Beispielen schauen… Liebe Grüße, Gabi

  6. Ach liebe Gabi, wie schade, dass es nun so weit geworden ist – ich finde auch, dass sie Dich nicht gerade im besten Licht erscheinen lässt und besonders beeindruckend der bildliche Vergleich mit den etwas schmaleren Hosenbeinen – das macht schon viel aus. Ich fürchte auch, dass Ändern zwar mühsam, aber eher erfolgsversprechend ist.

    Herzliche Grüße, Anne

    1. Liebe Anne, und du hast noch skeptisch geguckt bei unserem Nähkränzchen, als ich vom bequemen Schnitt mit Gummibund sprach!
      Ich möchte nochmals betonen, dass nicht der Schnitt das „Problem“ ist, sondern mein relativ fester Leinenstoff. Der steht von selbst seitlich so ab, dass er „Halbmonde“ um die Hüften bildet, die da gar nicht so dick wären. Und mit meiner Optik hängt es zusammen, die mich an dieser Stelle nicht künstlich aufgebläht sehen will. 😉
      Nach einem zweiten Blick auf den Schnitt denke ich, dass die Änderung recht einfach zu machen sein sollte: Die Schnittteile in den unterschiedlichen Größen sind jeweils ca. 1 cm rundherum größer. Ich werde es mal mit Heften an allen Nähten probieren. Und wenn das klappt, die Eingriffe der Hosentaschen etwas nach innen versetzen. Ich hätte mich wahrscheinlich besser an den fertigen Maßen der Hose orientieren sollen, aber was soll’s: Wieder was gelernt! Über meine Vorlieben, über Vorstellungskraft (wie ein Stück nachher aussehen könnte) und über das Lesen von Anleitungen. Liebe Grüße, Gabi

  7. Mir gefällt deine Hose! Die Farbe ist toll und ich glaube, Leinenhosen müssen ein bisschen weiter sein. Das Material hat ja einen kühlenden Effekt im Sommer, da kann der Schnitt ruhig ein etwas lockerer sein. Aber du musst dich vor allem darin wohlfühlen können. Ich hoffe, du kannst die Hose noch für dich retten …
    Liebe Grüße von Doro

    1. Liebe Doro, ich bin sehr zuversichtlich, dass ich sie retten kann! Ich habe mir gestern den Schnitt wieder herausgeholt und gesehen, dass die Größen jeweils 1 cm rundherum größer werden. Ich werde also einfach mal an allen Nähten (seitliche Beinnaht, innere Beinnaht, Schritt) kleiner heften und anprobieren. Falls es wirklich so einfach sein sollte, sie passender zu bekommen, müsste ich mir dann nur für die Hosentaschen was überlegen bzw. die Hosentaschen versetzen, damit der Eingriff groß genug bleibt. Ich bin sehr zuversichtlich. Liebe Grüße, Gabi

  8. Da beißt die Maus keinen Faden ab, wenn du dich nicht darin wohlfühlst und weite Schnitte einfach nicht dein Ding sind, dann hilft auch das Zureden nicht. Leinenhosen sind oft weit, die Angabe zum Stoff finde ich daher nicht verkehrt. Aber es gibt dicke / steife und weiche / dünne Leinenstoffe, daran könnte es natürlich auch liegen. Wie auch immer: ich drücke die Daumen, dass das Umändern nicht zu aufwändig ist und gelingt.
    Liebe Grüße Christiane

    1. In Studienzeiten habe ich mir eine Marlenehose nach der anderen genäht. Die sind auch um die Beine weit, aber um Bauch, Po und Hüften sitzen sie. Und auch die Sommerhosen vom letzten Sommer sind um die Beine weit. „Weite Schnitte nicht mein Ding“ stimmt so nicht. Ich denke, dass es wirklich am Stoff einerseits liegt, und dass ich mich vielleicht auch eher an der fertigen Größe als an den Körpermaßen orientieren sollen hätte. Aber alles nicht so schlimm: Wenn ich es weiß, kann ich es jetzt ändern. Aufwändig wird es aber schon. Ich werde alles noch einmal auftrennen, weil ich die Größe und Position der praktischen, großen Hosentaschen beibehalten will. Ich muss mir einfach einen Nachmittag Zeit nehmen, dann wird das schon gehen. Liebe Grüße, Gabi

  9. Uje, da hab ich ja jetzt ein schlechtes Gewissen. Ich hab aber auch ein sehr entspanntes Verhältnis zu Oversize. Ich mag eng nur bedingt. Ich hoffe, die Hose wird zumindest ein Freizeitoutfit, denn die Stofffarbe ist echt toll!
    Vg, Anna

    1. Liebe Anna, du brauchst überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben! Ich glaube, es liegt zu einem guten Teil an dem relativ festen Leinen, das ich vernäht habe. Mit einem weicheren, besser fallenden Stoff sitzt die Hose wahrscheinlich besser, und in Deinem Blogpost sieht sie ja auch toll aus. Aber für meinen Geschmack trägt mein Exemplar aus diesem Stoff auf meinen Hüften einfach zu viel auf. Das ist nicht schlimm, ich muss sie halt einfach ändern. Den Stoff mag ich sooo gern, den will ich jedenfalls tragen! Liebe Grüße, Gabi

  10. Hallo Gabi, mir gefällt die Hose an dir sehr gut. Ich würde sie ne Weile liegen lassen und wieder anprobieren, wenn es Sommer und sehr warm ist. Könnte mir vorstellen, dass dann die Weite der Hose sehr willkommen ist…
    Liebe Grüße, Ferula

    1. Danke für den Tipp, Ferula! Liegen lassen muss ich sie sowieso ein bisschen. Ich habe vor, einen anderen Schnitt (aus „Nähen im japanischen Stil“) mit diesem Schnitt hier zu vergleichen und anzupassen. Das Buch muss ich mir aber noch einmal von einer Freundin ausleihen. Ist derzeit leider vergriffen, sonst hätte ich es mir gekauft. Liebe Grüße, Gabi

  11. Schade, dass du dich mit ihr nicht wohlfühlst, aussehen tut sie nämlich wirklich gut. ich finde der stil passt optimal zu leinen. ich an deiner stelle würde mir die arbeit tatsächlich antun und sie enger nähen, dann ist es ein absolutes sahneteil!

    die aktion, die du meinst, war von moritzwerk. schau mal auf instagram, da findest du in ihren highlights die tabelle… 🙂

    LG Kathrin

    1. Ich hab das auf den Fotos nicht so gut einfangen können: die Hose wäre an meinen Oberschenkeln auch je 5 cm enger noch weit. Vielleicht liegt es daran, dass bei meinem Bauchumfang normalerweise auch die Oberschenkel einen größeren Umfang aufweisen? 🤔 Irgendwas hat’s da. Weil unten am Beinsaum weit mag ich ja, aber oben um die Oberschenkel und Hüften ist viel zu viel Weite – für meinen Geschmack.
      Danke auch für den Hinweis auf Moritzwerk; ich geh mich gleich vermessen. 🙂
      Liebe Grüße, Gabi

  12. Also ich liebe ja weite Hosen. Am liebsten sogar Marlene Schnitt. Und finde daher Deine Hose gar nicht zu weit. Abgesehen davon zufällig gerade auch noch modern. (Wobei das bei mir weniger ein Kriterium ist)
    Hast Du nach dem Schneidern noch mal gewaschen? Leinen fällt ja erst richtig gut, wenn es „weicher“ geworden ist.
    Zur Not, also wenn es möglich is, (denn wirklich tolles Grün und zur Garderobe passend) auf eine Culottele Hose kürzen. Wäre zu schade, wenn Du sie nicht trägst.
    Bezüglich Maße kann ich nicht helfen.
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Unten am Saum mag ich’s eh auch weit, aber beim Hintern und um die Hüfte sollte die Hose nicht schlackern. Da kann man sogar mit Gummibund den Schnitt oben etwas enger machen. Ich frage mich gerade, ob ich mich vermessen habe? Das werde ich noch einmal prüfen. Liebe Grüße, Gabi

      1. Da hast du recht, da sollte es nicht zu weit sein.
        Vielleicht kannst Du mit Abnäher Abhilfe schaffen oder wie Du schon schreibst, etwas Gummi. An den Hüften noch Mal auftrennen?
        Ach, so ein feiner Stoff, da findest Du eine Lösung und dann macht es auch Freude, die Hose anzuziehen
        Lieben Gruß noch Mal
        Nina

  13. Die Hose finde ich auch nicht so richtig kleidsam für Dich – zu weit und irgendwie „schwer“. Für Leinen ist es vermutlich besser, Hosenschnittmuster, die für Leinen ausgelegt sind zu nehmen. Da würde isch ein Umarbeiten vermutlich lohnen (wenn ich von mir ausgehe: ich ziehe dann die Kleidungsstücke nicht an).
    Zu der Körpermaßensache: Das wurde von Ulrike Moritzwerk auf Insta begonnen. Schau mal in ihrem Feed, da gibt es sicher einiges An Vorlagen und Hashtags.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Das Gemeine ist ja: Im Schnittmuster steht, der Schnitt sei für Leinenstoffe! Vielleicht lasse ich die Hose jetzt erstmal einfach so, bis ich einen besser zu mir passenden Schnitt für Leinen finde. Auftrennen kann ich sie immer noch, und genug Breite ist auch da, um einen anderen Hosenschnitt heraus zu bekommen.
      Ah, danke, Moritzwerk, das war’s! Hier der Link: https://moritzwerk.de/Massgeberin/
      Danke, Ines!

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