Vom Schneider geerbt
Für eine alte Nähmaschine habe ich eine neue Hülle genäht. Heute erzähle ich Euch von meiner neuen alten Nähmaschine und von der Herrenschneiderei, aus der sie stammt.
Für eine alte Nähmaschine habe ich eine neue Hülle genäht. Heute erzähle ich Euch von meiner neuen alten Nähmaschine und von der Herrenschneiderei, aus der sie stammt.
Das Thema der Stoffspielereien, im April zu Gast bei Lucy, lautet „Plissee“. Mich fasziniert die dreidimensionale Faltung von Spinapesce (ital.), zu Deutsch Schuppenfalten, das wollte ich mal ausprobieren.
Jetzt haltet mich von mir aus für verrückt, aber: Tief in meinem Innersten stehe ich auf Spitzen. Handgemachte. Geklöppelte zum Beispiel. Als Kind haben mich die feinen, duftigen Spitzen an den Ärmeln der Dirndlblusen fasziniert. (Zur Erinnerung: Ich bin im Pinzgau aufgewachsen, Land Salzburg.) Oder zartest gestrickte feine „Stutzen“ (Kniestrümpfe) bei der Tracht. Ich mag das auch, wenn eine gehäkelte Spitzenborte ein Regalbrett in einer alten Vitrine ziert. Nicht unbedingt bei mir zu Hause, da hab ich’s lieber geradliniger. Aber die zarte Feinheit und die Komplexität von solchen duftigen Werken, egal welcher manuellen Machart, faszinieren mich.
Vor vielen Jahren habe ich bei der Caritas in Wien eine alte Nähmaschine von Wertheim erstanden. Der Lederriemen für den Fußantrieb war ausgeleiert, die Enden ausgerissen, und die hölzerne Führungsschiene der kleinen Lade war gebrochen, aber ansonsten schien die Maschine in Ordnung. Eine Unterfadenspule und eine einzige Nadel waren auch mit dabei.