Stoffspielereien im Februar: Stoffreste

Kleine Taschen aus Stoffresten

Heute geht es bei den Stoffspielereien um „Stoffreste“, zu Gast sind wir bei Ines von „Nähzimmerplaudereien. Ich habe ein paar besonderen Stoffresten einen Rahmen gegeben.

„Stoffreste“ sind bei mir wirklich SEHR kleine Stoffstücke. Meist kleiner als ca. A6. Also im Grunde bezeichne ich nur Schnipsel als Stoffreste. Alles Größere befindet sich noch in meinem regulären Vorrat. Diese Schnipsel landen in einer Schublade in meinem Stoffregal. Ich nehme mir immer vor, irgendwann etwas draus zu machen.

Ich finde die Ratschläge sypathisch, die sagen, dass man am besten die Reste so bald wie möglich in gleich große Stücke schneiden soll, die man später leichter zu Patchworkflächen weiter verarbeiten kann. Irgendwann letztes Jahr habe ich mich tatsächlich dazu hingesetzt: Die Stoffreste sortiert, längere Streifen zum Verweben aussortiert, die restlichen Fitzel in noch kleinere – aber jetzt regelmäßige – Teilchen geschnitten und wieder weggelegt.

(Ich weiß, es gibt auch „Scrappy“ Methoden, ungleichmäßige Stoffreste zusammenzunähen. Oder „Quilt as you go“, was meine Freundin Heike sehr oft macht. Aber ich bin halt eher für das Regelmäßige.)

Viele kleine Schnipsel habe ich also noch kleiner geschnippelt. Aber ein paar Stoffreste fand ich so besonders, die wollte ich nicht zerschneiden. Denen wollte ich einen Rahmen geben:

  • ein kleines Stück bunt gestreiften Guatemala-Stoff;
  • ein dreieckiger Rest Oktopus-Jersey;
  • Reste vom Poloshirt mit sommerlichen Blättern, Melonen und Eis am Stiel;
  • Streifen mit Schneiderpuppen, von denen ich gar nicht weiß, wie sie zu mir gekommen sind;
    • ein Schnipsel mit Erdnuss-Muster, das war einmal als kleine Stoffprobe bei einer Bestellung
  • und zwei Stück graue Patchworkstoffe mit grafischen Mustern, die von der Nähmaschinenhülle übrig geblieben sind.
Stoffe für ein kleines Nähprojekt.
Die Stoffschnipsel, die einen würdigen Rahmen bekommen sollen.

Bei den größeren Stoffresten habe ich passende unifarbene Stoffstücke gefunden, auf denen die besonderen Stoffstücke zur Geltung kommen sollten.

Als Schnittmuster habe ich wieder einmal die kleine Tasche „Una“ hervorgekramt, die vor langer Zeit am Blog „charlie-made“ veröffentlicht wurde. Leider sind Blog und Anleitung inzwischen nicht mehr online. (Hier habe ich Anfang 2016 die „Una“ zum ersten Mal genäht, und hier Ende 2016 noch mehrmals aus Wachstuch.) Aber wenn dich das Schnittmuster interessiert, melde dich gerne bei mir.

Eine Schublade voller Endlosreißverschlüsse
Meine mit Endlosreißverschlüssen gut gefüllte Schublade.

Teilweise musste ich auch die Hintergrundstoffe ein bisschen stückeln. Ich habe eher festere Canvas-Stoffe genommen, damit die Täschchen auch ohne Vlies oder Futter Stand haben. Es hat richtig Spaß gemacht, das Stückeln, Aufsteppen, passende Reißverschlüsse dazu Auswählen, Zusammennähen.

Das war eine schöne Nachmittagsbeschäftigung. Und jetzt habe ich wieder einen Schwung der hübschen, praktischen Täschchen – bei Bedarf für mich, oder auch bei Gelegenheit zum Verschenken.

Kleine Taschen aus Stoffresten mit bunten Reißverschlüssen.
Kleine Taschen aus Stoffresten mit bunten Reißverschlüssen.
Kleine Taschen aus Stoffresten
Kleine Taschen-Parade

Ich bin gespannt, was die anderen Teilnehmerinnen aus ihren Stoffresten gewerkelt haben. Schau gerne rüber zur heutigen Gastgeberin Ines, die alle Beiträge sammelt.

Der nächste Stoffspielerei-Treffpunkt ist am 26. März bei 123-nadelei zum Thema „Sashiko“. Vielleicht hast du Lust, diese japanische Sticktechnik mit uns auszuprobieren?

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Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

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Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen, findest Du auf stoffspielereien.net. Meine Beiträge zu den Stoffspielereien sind hier versammelt.

Die Stoffspielerei-Termine 2023

Der Beitrag passt im Übrigen auch zum Jahresbingo bei Antetanni: „Immer diese Reste“

46 Kommentare zu „Stoffspielereien im Februar: Stoffreste“

  1. Liebe Gabi, ich bin per Zufall hier gelandet. Was für wunderschöne Täschchen. Auch mit Wachstuch…zum Verlieben! Würdest du mir ev. die Anleitung auch zukommen lassen? Ich würde mich darüber sehr freuen! Herzlichen Dank und liebe Grüsse, Liliane

  2. Hallo Gabi,
    das Schnittmuster für die Una würde mich auch interessieren… Schöne Täschchen sind das geworden aus Deinen Stoffresten! Da bekomme ich große Lust, auch wieder mal durchzustarten.
    Viele Grüße
    Anja

    1. Liebe Clara, ich verwende jetzt schon so lange Endlosreißverschlüsse, dass es bei mir gut klappt. Der fummeligste Teil ist am Anfang immer das Aufziehen des Verschlusses auf die Raupe. Dafür gibt es sogar diverse Hilfsmittel, Halterungen, mittels Gabeln etc. Aber bei den Reißverschlüssen, die ich vor langer Zeit bei snaply gekauft habe, klappt das Aufziehen bei mir eigentlich auch ohne Hilfsmittel ganz einfach. (Vielleicht liegt es zum Teil auch an der Übung.) Und der große Vorteil ist halt, dass du den Reißverschluss genauso lang abschneiden kannst, wie du ihn fürs jeweilige Projekt gerade brauchst! Liebe Grüße, Gabi

  3. Eine schöne Taschenparade hast Du nun parat, ausgestattet für Geschenkanlässe.
    Auch ich kann mich nicht überwinden Reststücke in noch kleinere Einheiten zu schneiden wenn ich noch nicht weiß, wofür ich sie verwenden werde.
    Nebeneffekt bei so einer Täschchen-Näherei, die immer wieder mal Spaß macht ist, dass die Täschchen weit mehr Platz benötigen aus die Stoffreste vorher.
    LG Ute

    1. Du hast völlig Recht: Das braucht jetzt natürlich mehr Platz als vorher die kleinen Stoffrestelchen. Aber solange ich nicht so in Massensproduktion gehe wie du bei deinen Nadelbüchern, ist alles gut. 🙂 Liebe Grüße, Gabi

  4. Eine echte Taschenparade. Täschchen gehen eben immer. mit fehlt an dieser Sorte Täschchen eine „Zipfel“ , an dem ich festhalte, wenn ich zu-oder aufziehe. Aus meiner Erfahrung ist das Handling dann einfacher.
    schön, dass du Zeit gefunden hast.
    Viele Grüße, Karen

    1. Liebe Karen, „Zipfel“ könnte man aber bei dieser Tasche ganz einfach jeweils am Ende des Reißverschlusses einnähen, das ist gar kein Problem. Ich freu mich auch, dieses Mal wieder dabei zu sein. Und Ende März bei „Sashiko“ auch auf jeden Fall! Projekt ist schon in Vorbereitung. Liebe Grüße, Gabi

  5. Das ist eine tolle Täschchen-Parade! So vielfältig und so bunt – das mag ich gern. Sehr beeindruckt hat mich auch dein Vorrat an bunten Reißverschlüssen; die kamen dir hier natürlich sehr zupass.
    LG, Beate

    1. Ja, die Reißverschlüsse. Da habe ich mich vor Jahren mal auf einen Schwung mit einigen Farben Endlosreißverschlüssen eingedeckt. Das ist wirklich enorm praktish fürs Täschchen-Nähen! Liebe Grüße, Gabi

  6. Eine feine Täschchenparade! Vermutlich gehen die Täschchen schnell? DIe sind doch ohne Futter? Ich habe das Schnittmuster tatsächlich auch auf meiner Festplatte.
    Gerade die Lieblingsstoffe brauchen einen schönen Auftritt.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Ja genau, die sind ohne Futter. Inklusive Zuschneiden und rundherum mit Zickzack versäubern habe ich durchschnittlich 45 Minuten für eine gebraucht. Liebe Grüße, Gabi

    1. Der Schnitt ist eigentich supereinfach und auch superschnell genäht, weil nur einlagig, ohne Futter. Ich mag sie auch alles. Jedes für sich hat was. Liebe Grüße, Gabi

  7. Liebe Gabi, zuerst: schön, daß Du wieder Zeit hast hier mitzuspielen!
    Deine Täschchen sind hübsch, jedes hat seine eigene Geschichte. Und erst der Vorrat an Reissverschlüssen..
    Ich habe auch schon einmal daran gedachf, meine Stoffreste zu Quadraten zuzuschneiden, und dann von dem Vorhaben wieder Abstand genommen. Das ist was für Patchworker, die Decken und dergleichen nähen. Aber – wenn ich eine Kasperlepuppe oder ein Puppenkleid nähen möchte, feht vielleicht gerade die Ecke, die ich vorher abgeschnitten habe! Ich schneide nur schmale Zipfel weg, falte alles zu einem Rechteck. Ganz kleine Stücke fädle ich auf einen festen Zwirn. Viele liebe Grüße an Dich und Danke fürs Zeigen, Tyche

    1. Liebe Tyche, ich bin auch sehr froh, dass ich es mir dieses Mal wieder eingeteilt habe! Sogar schon relativ früh fertig war und gestern ohne Stress den Blogpost vorbereiten konnte! (Was selten genug vorkommt.) Das hast du sehr schön gesagt: Ich mag diese Stoffe meist vor allem wegen ihrer Geschichte nicht weggeben oder wegwerfen. Ich habe sie jetzt auch nicht extra zugeschnitten, sondern teilweise mit Zipfel oder Ecke aufgenäht, einfach so wie sie waren. Stoffe mit Geschichte(n). Liebe Grüße, Gabi

  8. Sandra Hasse-Bombek

    Hallo Gabi, mir gefallen deine kleinen ,,Unas“ wirklich totalgut. Ich finde sie optimal um Kleinigkeiten unter zu bringen. Kannst du mir vielleicht das Schnittmuster zukommen lassen? Liebe Grüße Sandra

    1. Kann ich. Ich finde sie auch sehr praktisch. Eines hat meine Tochter in ihrer Ballettasche, weil genau die kleine Handbürste mit den spitzen Borsten hineinpasst. Damit die Bürste nciht die Ballett-Strumpfhose zerstört. Eine nimmt immer mein magnetisches Nadelkissen auf, wenn ich auf ein Nähwochenende fahre. Und andere habe ich für hin und wieder Kleinigkeiten. Ich mag die Größe. Einfach praktisch. Liebe Grüße, Gabi

  9. Hübsche Täschchen hast du produziert. Und die Schneiderpuppen könnten aus meiner Restekiste stammen, von der Sew-together-Bag für die Petersilien 😊
    Ich bin noch am werkeln, habe ich doch den Ehrgeiz, heute auch erstmalig bei den Stoffspielereien teilzunehmen. Aber wenn man Samstag Abend noch eine Idee hat und die noch umsetzen will, ist man dann tatsächlich furchtbar spät dran mit der Teilnahme. Der Beitrag will ja auch noch geschrieben werden. Ich hoffe, ich kann heute Abend auch noch verlinkt werden. Viel Freude mit deinen hübschen Täschchen, ich geh dann mal weiternähen.
    LG heike

    1. Das kann sein, liebe Heike, wenn du den Stoff mit den Schneiderpuppen kennst, dass die Reste von dir stammen! Klar kann auch heute Abend noch verlinkt werden. Manchmal (selten, aber doch) hat sich auch noch jemand am Montag verlinkt. Die Haupt-Action findet halt immer am jeweiligen Sonntag statt. Ich freu mich, wenn du heute mitmachst! Liebe Grüße, Gabi

  10. Ich bin auch eher für das regelmäßige/gleichmäßige. Scrappy ist ne wahre Herausforderung.🤣
    Hab jetzt wirklich viele Hexies, die ich allerdings gar nicht gerne verarbeite…
    Ich glaub ich schneide dadraus Quadrate.
    Damit komm ich immer am besten zurecht.

    Deine Täschchen sind sehr schön geworden.
    Am besten ist die Erdnuss….😉

    Liebe Grüße aus Franken
    Eva

    1. Hm, jetzt denke ich mir: Gerade weil ich „scrappy“ als Herausforderung empfinde, wäre das heute vielleicht eine gute Gelegenheit gewesen, es einmal bewusst auszuprobieren… Hexies, du meinst mit der Hand zusammennähen? Ist auch nicht so meins. Ich bin auch eher Fraktion Quadrate, oder von mir aus Rechtecke. Ein Projekt mit Dreiecken habe ich noch herumliegen, das hätte auch für heute fertig werden können, ist es aber nicht.
      Erdnuss ist gut für alle, die keine Erdnussallergie haben!
      Liebe Grüße, Gabi

      1. Ja, hab schon welche mit der Hand zusammengenäht. Dauert so arg lang.
        Obwohl ich bei Patchworkdecken gerne das Binding auf der Rückseite mit der Hand annähe…
        Hab jetzt versucht, mit ganz schmalem Zickzackstich die Hexies zu verbinden.
        Auch nicht zufriedenstellend.
        Aber jetzt kann ich wenigstens sagen, ich hab’s ausprobiert.😉

        Hab letztens eine Patchworkdecke aus 19x 19 Quadraten aus Dirndlstoffen genäht.
        Das hat Spaß gemacht.
        Ich kann scheinbar nur viereckig und rechtwinklig.😁

        1. Ich habe mich auch mal an English Paper Piecing versucht, wo man die Stoffstücke um Papierschablonen herumschlägt und dann per Hand zusammennäht. Ein „La Passacaglia“ Quilt sollte es werden, ich Größenwahnsinnige. Aber ich habe auch schnell gemerkt, dass ich dafür nicht die Geduld habe. Stunden-, tage- und wochenlang Stricken oder Häkeln: Kein Problem. Aber so viel mit der Hand nähen: Nein danke. Ich hab’s ebenfalls probiert. 🙂 Liebe Grüße, Gabi
          Sag mal: Hast du einen Blog? Die Patchworkdecke aus Dirndlstoffen würde mich ja interessieren.

    1. Dankeschön! Die Stoffreste lagen sicher ein Jahr lang rum, oder länger, bereit vernäht zu werden. Mit Schubs von den Stoffspielereien ging es dann auf einmal ganz leicht. Liebe Grüße, Gabi

  11. So viele schöne kleine Täschchen! Daran kann man gut vieles ausprobieren und rumspielen. Besonders gefällt mir, daß du besondere Stoffe jeweils als Ausgangspunkt genommen hast.
    Auch bei mir gelten erst sehr kleine Stoffstücke als Reste. Irgendwann habe ich sie mal alle auf 4x4cm zugeschnitten, aber 1. macht das extra Arbeit und 2. brauchte ich dann andere Formen, z.B. fürs applizieren.
    LG Gabi

    1. Alle Stoffreste quadratisch zuschneiden geht nicht immer – viele Abschnitte sind bei mir dreieckig. Da habe ich noch ein unfertiges Projekt herumliegen, bei dem ich gespannt bin, wann es fertig wird… Aber ja: Für Applikationen, oder auch sonst einmal werden bei mir auch kleine Stoffstücke wichtig. Deshalb befinden sich die meisten fein gefaltet und farblich sortiert in den Schubladen bei den anderen Patchwork- und kleine-Taschen-Stoffen. In die Resteschublade kommt bei mir tatsächlich nur das, was ich eigentlich auch wegwerfen könnte. Wenn ich nicht so sparsam wäre… Liebe Grüße, Gabi

  12. Oh ja, Täschchen sind eine tolle Möglichkeit, Stoffreste zu verwenden! Die Form des Täschchens sieht wirklich gut aus, da glaube ich gern, dass frau davon mehrere brauchen kann. Liebe Grüße Kerstin

  13. Pingback: Stoffspielereien Februar 2023: Stoffreste | Nähzimmerplaudereien

    1. Stimmt: Ich Reißverschlüsse (und CamSnaps, und viele bunte Bänder, und Stoffe,…) und du Farben. So hat jede ihres. Dir auch einen schönen Sonntag! Liebe Grüße, Gabi

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