Das ist immer dabei!
Für eine sehr liebe Freundin habe ich eine Sew Together Bag mit Vögelchen genäht. Dazu öffne ich heute meine eigene „Gemeinsam-Nähen-Tasche“ und zeige Euch die Näh-Utensilien, die unbedingt mit müssen, wenn ich auf Näh-Reisen gehe. (Weil ich doch selbst immer so gerne fremdes Werkzeug beäuge und dabei immer wieder mir bislang unbekannte aber sehr praktische Utensilien entdecke.)
Die Tasche
Bei meiner ersten Sew Together Bag mit Pixel habe ich zwei Verbesserungsmöglichkeiten beschrieben und die jetzt bei dieser Tasche umgesetzt: Ich habe den großen Reißverschluss um insgesamt 4 inch (10 cm) verlängert, damit man die Tasche weiter aufklappen kann, und ich habe das Binding schmäler zugeschnitten als angegeben.
Mit meiner ersten Stoffauswahl war ich lange nicht zufrieden (nur beige, braun, grün), deshalb lag die Tasche relativ lang zugeschnitten herum, bis die Vögelchen ein Gelb beisteuerten, das eine fröhliche Note hineinbringt.
Weil Ines Vogelmotive so gerne mag, kam die kostenlose Foundation Paper Piecing Vorlage Bird Block von McCall’s Quilting für ihre Tasche wie gerufen! Damit das Muster für den Streifen 6 cm hoch wird, habe ich die Vorlage auf 48 % verkleinert. Das Nähen war ein wenig fitzelig, aber das Ergebnis finde ich ganz entzückend. Jetzt hoffe ich, dass die Tasche einen Schubs gibt, bald wieder einmal gemeinsam zu nähen.
Material: naturfarbene Leinenstoffe und bunte Patchworkstoffe aus meinem Vorrat. Endlosreißverschlüsse von Snaply; Vlieseline H640 (Volumenvlies) als Wattierung für den Außenstoff; Vlieseline H250 als Verstärkung für die Innentaschen.
Alle weiteren Infos zum Nähen der Tasche findet Ihr bei meiner ersten Sew Together Bag.
Der Inhalt
Aber was hat jetzt alles da drinnen Platz? Ich sag’s gleich: Eine ganze Menge. Werfen wir doch mal einen Blick in meine Tasche.
Wo ich es weiß, habe ich den Hersteller der jeweiligen Dinge angegeben. Das sind aber alles KEINE Affiliate Links. Ich verdiene also nichts daran, ich berichte nur.
Im vordersten Fach ist das wichtigste Werkzeug verstaut, von links nach rechts:
- Wonderclips: statt Stecknadeln zum Fixieren sperriger Nähprojekte.
- Silikon-Fingerschützer (Prym): Man hat kein besonderes Feingefühl in den Fingern, wenn man diese Schützer überstülpt, sie haben meine Fingerspitzen aber schon bei manchem kleinteiligen Bügeln (z.B. selbst gemachte Schrägstreifen) vor Hitze und Dampf geschützt. Ganz praktisch.
- Fingerhut, oben offen: Ich verwende ihn hauptsächlich wenn ich die Nähnadel beim Handnähen durch dicke Schichten Stoff schieben muss.
- Nahttrenner: logisch, brauchen wir alle, ständig.
- Ecken- und Kantenformer (Prym): Verwende ich hauptsächlich zum Ausformen und Rausschieben von Ecken bei Krägen, Taschen und sonstigen Sachen, die verstürzt werden müssen.
- kleine Bürste mit spitzem Ende: Die war bei meiner Overlock dabei. Zum Rauskehren der Stoffschnipsel aus der Overlock (ich habe eine W6, da fallen die abgeschnittenen Brösel in die Maschine rein). Das spitze Ende nutze ich aber auch zum Festhalten und Führen des Stoffes am Transporter bei kleinteiligen Nähprojekten.
- lange spitze Pinzette: Die war ebenfalls bei meiner Overlock dabei. Unentbehrlich zum Einfädeln der W6 Overlock, aber auch bei meiner normalen Nähmaschine verwende ich sie inzwischen gerne als Hilfe beim Einfädeln.
- Webnadel: Die ist super zum Einziehen von Gummilitze!
Im ersten kleinen Fach habe ich:
- Mein uraltes Nadelbüchlein aus der Volksschule mit dicken und dünnen, großen und kleinen, spitzen und stumpfen Nadeln.
- Ein ganz gewöhnliches Maßband (gelb) 150 cm, das ich ebenfalls schon ewig besitze und beim Nähen tatsächlich gern um den Hals hängen habe, wo es immer griffbereit ist.
- Ein Maßband mit Aufroll-Automatik (Prym) 300 cm, mit einer Zentimeter-Einteilung auf der einen und einer Inch-Einteilung auf der anderen Seite.
Als nächstes kommen weitere Werkzeuge zum Messen und Markieren:
- Kreidestifte (Clover) in weiß und blau: Geben dosiert wenig Kreidestaub über ein kleines Zahnrädchen ab, die Kreidepatronen kann man nachkaufen. Finde ich ganz brauchbar, die Kreide verwischt aber relativ leicht.
- Ein normaler weißer Buntstift (Jolly): Zum Markieren auf dunkeln Untergründen klasse und geht auch wieder raus.
- Ein blauer Bügelmusterstift (Prym) zum Aufzeichnen von z.B. Stickvorlagen. Lässt sich mit Wasser und etwas Seife wieder rauswaschen.
- Ein Trickmarker (Prym), dessen violette Farbe nach relativ kurzer Zeit von selbst wieder verschwindet. Ist nicht ideal für Projekte, die länger als einen Tag dauern, aber fürs kurzfristige Markieren auf hellen Stoffen mein Favorit.
- Fineliner in rot und schwarz, ein Kugelschreiber und ein Bleistift – für Notizen.
- Ein feiner und ein mittlerer Permanentmarker – brauch ich auch immer wieder.
- Zwei Handmaße: Das von Stoff und Stil hat fixe Einteilungen von 1, 1.5, 2, 3 und 4 cm und man kann drüberbügeln, da es aus Aluminium ist. Ich liebe es sehr.
- Der weltbeste Radiergummi von allen: Weich beim Radieren aber er schmiert nie!
Dann die Rollschneider und Scheren: Es macht wirklich Sinn, manche Schneidwerkzeuge ausschließlich für den Stoff zu verwenden und andere für Papier, diverse Vlies-Einlagen und Folien. Die Klingen werden tatsächlich beim Schneiden von Papier schneller stumpf. Ein Freund von uns (er ist Physiker) hat recherchiert, dass der Papiermasse häufig Kaolin (Tonerde) beigemischt wird, um das Papier aufzuhellen, und dass diese keramische Beimischung die Scheren und Messer stumpf werden lässt.
Daher habe ich immer dabei:
- Zwei Rollschneider (Snaply) für Stoff und Papier (plus Ersatzklingen)
- Eine gewöhnliche Haushaltsschere für Papier, Vlies und Folien
- Eine gute Schneiderschere (Prym) ausschließlich für Stoff.
Schließlich habe ich natürlich auch immer Stecknadeln dabei. Das Magnetkissen (Prym) passt zwar nicht in die Tasche, aber der Vollständigkeit halber ist es mit am Bild, weil auch immer dabei. Ein zweites magnetisches Nadelkissen mit dem praktischen durchsichtigen Deckel habe ich mal als Werbegeschenk bei einer Bestellung bei der Nähwelt Flach als Werbegeschenk bekommen.
Ich verwende drei Sorten Stecknadeln:
- Glaskopf-Stecknadeln: Niemals Stecknadeln mit Plastikköpfen! Über die Glasköpfe kann man bügeln ohne dass sie schmelzen (z.B. an einem Saum). Die paar Cent mehr investiere ich gerne in gute Stecknadeln.
- Stahl-Stecknadeln ohne Kopf: vor allem zum Klöppeln und zum Fixieren beim Basteln.
- extra lange Stecknadeln mit gelben Köpfen: sind ganz praktisch für dickere Lagen oder zum Fixieren von Gliedmaßen bei Häkeltieren vor dem Annähen.
(Das hübsche Stoff-Nadelkissen hab ich mal bei Augusthimmel gewonnen.)
Ganz schön viel.
Jetzt bin ich extrem neugierig, was Ihr alles in Eure Sew Together Bags packt: Ich freue mich auf Eure Kommentare! Vielleicht mag ja sogar die eine oder andere ihre wichtigsten Werkzeuge ebenfalls ausführlicher vorstellen?
liebe gabi,
zauberschön wieder mal, diese sew-together-bag! entzückend sind die vögelchen!
ich hab glaub ich ganz ähnlich viel zeux in meiner stb. nicht ganz soviele klammern – moment: ich zähle…15 stück. und die hab ich oben an so einer plastik-schablone befestigt, dann sind sie flach verstaut.
und ich hab nur eine schere drin (leider auch keine gute, das wird echt mal zeit, mir eine anzuschaffen. kannst du die von prym empfehlen?) und nur 1 schachtel stecknadeln.
aber sonst passts! 🙂
liebe grüße, lisa
Dank Dir für das Kompliment, liebe Lisa! Meine Klammern hat Ines Nähzimmerplaudereien bei meinem letzten Besuch mit einem ganzen geschenkten Säckchen ordentlich aufgestockt! Und ich mag das sehr gern, wenn ich einfach in den Haufen reingreifen kann, aber flach auf einer Schablone befestigt ist natürlich platzsparender. Meine Schere von Prym ist schon in Ordnung, ich kenne sogar eine Stoffgeschäftsbesitzerin, die damit seit 5 Jahren richtig viel schneidet und darauf schwört. Meine ist allerdings nach rund zwei Jahren Benutzung schon etwas stumpf, weil mir erst zu spät bewusst wurde, dass ich Vliese damir gar nicht schneiden soll. Von Papier habe ich sie allerdings immer fern gehalten. ich muss sie einfach einmal zum Schleifen bringen. lg, Gabi
Die Vögel haben aber wirklich einen schönen Platz gefunden, das ist perfekt!
Deine Werkzeuge sind fein,
ich werfe zusätzlich noch eine Wendenadel, Kleber (Kövulfix und Prittstift) und Fray Check in die Runde.
Passt Stylefix rein? Das ist auch total wichtig.
Und Schrägbandformer.
🙂
(Nach den Fingerhüten schau ich mich mal um,
ich habe nur einen mit dem ich nicht so super zurechtkomme weil mir das das Gefühl fehlt.)
Nein, leider zu klein für Stylefix, das reist bei mir immer in der Double Zip Pouch von Ines mit. Schrägbandformer hätten Platz, obwohl ich damit nicht zu gut zurecht komme und in letzter Zeit Schrägbänder immer ohne Schrägbandformer dafür mit Hilfe der Silikon-Fingerhüte bügele. Dafür reicht das Gefühl. Fray Check… gleich mal suchen. Danke für Deinen Input! lg, Gabi
Ich liiiiebe meine neue Tasche!! Danke liebe Gabi nochmals auch auf diesem Weg! Die Vögelchen finde ich so entzückend, so schöne dezente und doch passende Farben – wir müssen unbedingt wieder zusammen nähen!
Noch steht die STB leer da, ich muss sie einfach immer wieder anschauen und freue mich jeden Tag, dass Du so was Schönes für mich genäht hast.
Bei mir ist immer eine kleine Schere zum Fadenabschneiden dabei, bisher eine in Eiffelturm-Form. Nun habe ich mir welche in Hanhn-Form zugelegt (damit eine am Nähplatz und eine für unterwegs immer griffbereit ist). Ich habe etwas andere Markierstifte (wie Farbstifte von Clover, hat Mareike von Rundherumblog mal vorgestellt). Um den Deckel Deines magnetischen Nadelkissens beneide ich Dich fast. Meines sieht aus wie Deines, nur ohne Deckel und kann daher nie mit. Einen zweiten Rollschneider für Vliese etc. wäre auch mal eine Anschaffung wert.
Dir liebe Grüße
Ines
Liebe Ines, die Freude ist ganz meinerseits! Vielen Dank nochmals, dass Du mich bei unserem letzten Treffen beherbergt, verköstigt und gereiseführert hast! Vielleicht kann man das magnetische Nadelkissen auch einfach in einen Lappen einschlagen? Das müsste doch gehen. Ich habe letztens sogar mein zweites Nadelkissen einfach ohne irgendwas in die wunderbare Double-Zip-Pouch getan, die ich von Dir bekommen habe. Die Nadeln haben gehalten. Aber mit Deckel ist schon schick, das stimmt. 😉 Liebste Grüße, Gabi
Ich transportiere zum Nähtreffen auch alles in meiner sewtogetherbag (wie du ja weißt). Ich habe noch eine zickzackschere drin, ein essstäbchen (zum wenden), Nähgarn und Spulen, eine kleine Schere … sonst vieles von dem wie bei dir auch. Liebe Grüße Ingrid
Ah, Zickzackschere ist gut, die liegt bei mir im Nähkasten und muss nicht unbedingt mit. Und richtig: Manchmal hab ich auch eine kleine Stickschere drinnen, die aber derzeit beim Blackwork-Stickprojekt dabei liegt. Danke für Deinen Einblick! lg, Gabi
Ich hab noch keine Sew-Together-Bag 🙁 Aber wenn ich mir so anschaue, was da alles reinpasst – dann sollte ich mich wohl aufraffen und dieses Täschchen nähen.
Sehr schön sind die Vogerln.
LG Karin
Ich war bei dem Schnitt zuerst skeptisch, vor allem weil er verhältnismäßig teuer ist. Aber als ich das Täschelchen bei einer Bekannten gesehen habe, war ich beeindruckt vom Volumen und habe auch eins gebraucht. Und wenn man den Schnitt öfter näht, ist er ja im Verhältnis wieder billiger. Weißt was: Jetzt müssen wir uns endlich mal zum Nähen treffen, dann hast du einen Grund, warum du die Tasche nähen musst. 🙂 lg, Gabi
wow – da passt wirklich viel rein. ich habe so eine noch nicht genäht und bin bislang mit dem Fünffachorganizer ganz gut gefahren. Irgendwie kam ich noch nicth an den Schnitt heran. Aber die Beispiele sehen alle toll aus. Dein Beitrag ist super – ich wollte mal zur Urlaubszeit einen Beitrag schreiben, was ich in Bezug auf Papier immer so dabei habe. Aber bislang kam ich noch nicht dazu. Mal schauen… LG. Susanne
Oh suuuper, Susanne, mach das! Darauf bin ich sehr gespannt, was Du an Werkzeug für Papier dabei hast! lg, Gabi
Und ich dachte ich hätte viel in meiner Sew-Together-Bag … Schön, die Vögelchen fertig vernäht zu sehen.
LG Birgit