Eine Reise mit Nadeln (2)
Heute geht’s weiter mit Teil 2 meines Reiseberichtes in die Provence. (Hier findet Ihr Teil 1.)
Ausstellung 15: „France Patchwork“ in der „Salle Communale“ in Mirabeau
Der nationale Patchworkverein war mit großen und einer Auswahl kleinformatiger Quilts vertreten, die aus Wettbewerben zu verschiedenen Themen stammen. Finde ich eine nette Idee, mal kleine Werkstücke im Format A3 zu je einem bestimmten Thema oder mit einem bestimmten Muster zu nähen. Es muss ja nicht immer groß sein…
- „Senteurs Printurieres“ (Frühlingsgerüche?) von Sophie Thomas (2013), 28×40 cm
- „Senteurs Printurieres“: winzige, gestickte Details
- „Senteurs Printurieres“: winzige, gestickte Details
- grün-rote Drachen, ca. A3
- Eine Sommerlandschaft, ca. A3
- „Jardin Secret“ (Geheimer Garten) von Monique Bongard (2013), ca. A3: Der hell-dunkel Effekt entsteht, weil sie über den rechten Teil dunkle Gaze gelegt und mit-gequilted hat.
- „Jardin Secret“: Die Blümchen sind WINZIG gestickt! Kleiner als 1 cm.
- Ein Haus bei Nacht von Monique Rolin, ca. A3
- „Porte de Grange“ (Scheunentor) von Damienne Le Boiteux, ca. A3
- „Les portes de ma reserve“ (Die Türen meines Lagers) von Michèle Boyot, ca. A3: Sie hat ihren Stoffkasten nachgebildet 🙂
- „Ombre et lumière“ (Schatten und Licht) von Monique Valette, ca. A3
- Große Decke mit 400 verschiedenen Farben/ Stoffen.
- „Cabotine“ von Catherine Journel
- „Cabotine“ Detail: Quilting
Ausstellung 14: Olivia Uffer im „Relais du Grand Logis“ in Mirabeau
Die schweizer Textilkünstlerin Olivia Uffer hat ursprünglich eine keramische Ausbildung. Ihre Ausstellung zum Thema „Häuser“ bestand aus großformatigen Applikationen, mit der Nähmaschine gemalt, die durch das Spannen auf einen Rahmen zu Bildern werden. Uffer ergänzt die Näharbeit teilweise durch Übermalen und Keramikteile, die sie mit beabsichtigten 3D-Effekten ebenfalls auf dem Stoff befestigt. Gut zu sehen ist das z.B. beim Bild „Ptits Gris Vert“ (siehe unten).
Ihre Bilder bringen mich zum Lächeln. Ich mag das Hell-Dunkel und die leuchtenden Farben bei ihr unheimlich gern. (Leider sind die Fotos durch das Kunstlicht gelblich und ließen sich auch nicht gut nachbearbeiten.)
Mit Olivia Uffer habe ich ein bisschen gesprochen. Sie erzählte, dass sie eine neue Nähmaschine hat, weil die alte manchmal nach 20 Stunden Nähen am Stück den Geist aufgegeben hat. Ich: 20 Stunden Nähen am Stück? Sie: Ja, wenn sie so richtig reinkommt, dann vergisst sie die Zeit. Was wie 45 Minuten erscheint, waren dann in Wirklichkeit 8 Stunden. (Da ist sie also so richtig in ihrem Element…)
Ich kann Olivia Uffer gar nicht gut mit anderen KünstlerInnen vergleichen. Ihre Bilder haben was von Hundertwasser. Sie haben was von „Nana aus dem Räuberwald“. Aber im Endeffekt ist es einfach ganz und gar nur ihres.
(Alle Bilder sind ca. 100×100 cm groß. Die Titel habe ich leider nicht notiert und nur teilweise aus dem Katalog rekonstruieren können.)
- Mein Lieblingsbild von Olivia Uffer.
- Olivia Uffer: „Dragon“, 100×100 cm (2013)
- Olivia Uffer: Eine Arche.
- Olivia Uffer: Ein Dorf.
- Olivia Uffer: Ein Boot.
- Olivia Uffer: „Ptits Gris Vert“, 100×100 cm (2013)
Verkaufsaustellung (Le pôle des commerçants) in Beaumont de Pertuis
Zum Schluss war ich noch bei der zweiten Verkaufsausstellung in Beaumont de Pertuis, wo ich mich mit wunderschönen Keramikknöpfen, Web- und Seidenbändern und lasergecutteten kleinen Holzteilchen eingedeckt habe und ein paar nette Gespräche führen konnte. Weil im Endeffekt ist es ja so: Ich war zwar allein unterwegs, aber ich finde mir immer jemand Netten zum Plauschen. Und habe jetzt wieder einen kleinen Vorrat netter, inspirierender Dinge.

Knöpfe, Bänder, ein bisschen Stoff, ein spezieller Quilting-Fingerhut. Mitbringsel als Rüstzeug für weitere kreative Ausflüge.
Resumé
Eigentlich nur ein Tag vor Ort, aber so viele unterschiedliche Eindrücke, so viele Bilder, so viele begeisterte Näherinnen und Stickerinnen, so viele Anregungen. So schön.
Ich glaube, 2017 muss ich wieder hinfahren, wenn das Festival wieder im Zwei-Jahres-Abstand stattfindet.
Wer kommt mit?
Festival-Webseite: Aiguilles en Luberon 2015
[…] Das handgefärbte Seidenband habe ich 2015 in Frankreich gekauft […]
Ich komm mit, ich komm mit!! Wäre zu schön dorthin zu kommen, eine Sehnsuchtsgegend und dann noch mit sovielen wunderbaren Kunstwerken versüßt ….
Liebe Grüße, Anika
PS.: bin schon neugierig was du mit den schönen Mitbringseln anstellen wirst.
Liebe Anika, dann schaun ma doch mal, wie’s 2017 aussieht, nicht wahr? 😉
Liebe Gabi,
habe mich sehr gefreut, dass du wieder geschrieben hast. Hatte gerade einen „Tiefpunkt“ in meinem Schaffensdrang hier im Büro und da hat mich dein Bericht aufgemuntert. Danke für die interessanten Zeilen! Liebe Grüße, Sabine
Danke, Sabine, du liebe und treue Leserin!