Bunte Untersetzer

Etwas eskaliert ist letztens bei mir das Zuschneiden und Nähen von bunten Glas-Untersetzern. 🙂 Das Ergebnis und den Weg dahin zeige ich Euch heute.

Die bunten Untersetzer für Weingläser sind hier am Blog schon ein- oder zweimal vorgekommen, zum Beispiel hier beim Tischdecken oder hier bei den Regenbogen-Projekten. Bei uns sind solche Untersetzer inzwischen essenziell: Seit wir welche haben, entfällt das ewige Rätselraten, wem welches Wasserglas am Tisch gehört.

Die Anleitung ist von modabakeshop, und heute zeige ich Euch den Vorgang einmal bebildert. Als letztens eine Freundin zu Besuch war und sich ein paar Untersetzer von mir gewünscht hat, ist das Zuschneiden nämlich ein bisschen eskaliert. Anstelle der gewünschten 10 Untersetzer habe ich gleich 46 gemacht, weil mich mich bei den vielen schönen Stoffkombinationen, die meine Stoffsamlung hergegeben hat nicht entscheiden konnte (und wollte). Karo durfte sich welche aussuchen, der Rest wandert in den Shop.

Gestartet habe ich mit einem ganzen Haufen Stoffreste und einem Sechseck, das ich aus Karton zugeschnitten habe. Mein Sechseck hat einen Durchmesser von 12 Zentimeter (Radius 6 cm). Dieses Youtube-Video zeigt Dir, wie Du Dir ganz leicht mithilfe eines Zirkels ein Sechseck (in Deiner gewünschten Größe) zeichnen kannst. Mithilfe der Schablone schneidest du dann vier Stoffstücke zurecht: Eines für die Unterseite und drei für die Oberseite.

Bunte Stoffreste als Sechsecke zuschneiden

Dann bügelst du die drei Sechsecke für die Oberseite jeweils so in die Hälfte, dass die Bugkante zwei Ecken miteinander verbindet.

Ein Sechseck in die Hälfte bügeln

Als Nächstes legst Du das Teil für die Rückseite mit der rechten Stoffseite nach oben hin und ordnest die drei Teile für die Oberseite so darauf an, dass jeweils eine Ecke unterhalb und die andere Ecke oberhalb eines anderen Teils liegt. Also überlappend.

Die drei Teile für die Oberseite überlappend anordnen.

Die Teile fixierst Du jeweils am besten mit Stoffklammern oder Stecknadeln. Ich verwende hier gerne die Klammern.

Die überlappenden Teile mit Klammern fixieren.

Dann nähst Du durch alle Lagen durch einmal füßchenbreit (ca. 7 mm vom Rand entfernt) rundherum. Ich nähe da gerne von der Rückseite, die Sechseckform wird exakter.

Ein Mal füßchenbreit rundherum nähen.

Vor dem Wenden schneide ich dann die Ecken zurück und nähe noch einmal zum Versäubern mit Zickzackstich rundherum.

Die Ecken vor dem Wenden zurückschneiden.
Mit Zickzackstich die offenen Kanten versäubern, ein Mal rundherum.

Jetzt kannst Du den Untersetzer wenden und die Ecken mit einem spitzen Gegenstand (ein Brieföffner oder Ähnliches) ausformen. Achtung! Wenn Du zu fest stichst, kann an der Ecke ein kleines Loch entstehen, also vorsichtig die Ecken rausdrücken!

Die Ecken mithilfe eines spitzen Gegenstandes vorsichtig ausformen.

Jetzt noch einmal bügeln und fertig ist Dein bunter Untersetzer!

Fertiger Untersetzer

Meine Näh-Aktion letztes Wochenende ist, wie gesagt, etwas eskaliert. Es hat aber auch riesig Spaß gemacht, aus den Stoffresten zu wählen und Kombinationen auszuprobieren!

Meine Näh-Aktion am Wochenende ist ein wenig eskaliert.

So schaut das dann übrigens mit Weinglas drauf aus:

Viel Spaß bei Stoffreste Puzzeln!

Diesen Beitrag verlinke ich sehr gerne bei Ines‘ neuer Linkparty Patchen & Quilten. (Meines ist zwar nur ein sehr kleines Patch-Projekt, passt aber trotzdem.) Ich freue mich SEHR, dass Ines den Schritt gewagt hat und mit ihrer neuen Linkparty einen neuen Treffpunkt für Austausch und Inspiration in der deutschsprachigen Quilter-Szene schafft! Schaut gleich mal rüber, es wurden schon einige wunderschöne Beiträge verlinkt!

Edit: Und eben komme ich drauf, dass die Untersetzer ja auch hervorragend zum eben stattfindenden Bloghop „Wir machen klar Schiff – in der Küche“ passt. Da geht es darum, Reste zu verwerten und schöne Dinge für die Küche zu gestalten. Feine Sachen finden sich dort verlinkt, empfehlenswert.

Das ist drin

  • Anleitung: Original Quick Honeycomb Winecoasters von modabakeshop; und jetzt hier von mir
  • Material: Reste von Patchwork-Baumwollstoffen. Wenn Du gute Baumwollstoffe verwendest, sind die Untersetzer bedenkenlos bei 40 Grad in der Maschine waschbar.
  • Werkzeug: Nähmaschine, Bügeleisen
  • Empfehlung: Näh am besten gleich einen ganzen Schwung davon! Diese Untersetzer eignen sich wunderbar auch als Mitbringsel. Und wenn Du nicht selber nähen kannst oder willst, findest du hier ein paar Untersetzer im Shop.

Verlinkt bei

38 Kommentare zu „Bunte Untersetzer“

  1. Pingback: etwas nähen – nealichundderdickeopa

    1. Sehr gerne! Als Weihnachtsgeschenke eignen sich die Untersetzer wirklich wunderbar. Und auch als erstes Gastgeschenk nach einem Umzug. Viel Freude beim Nähen und Verschenken! Liebe Grüße, Gabi

  2. Das ist ja mal ne coole Verarbeitungsweise! Zudem sieht es auch noch absolut cool aus. Das bald mal ausprobieren. Mir gefällt das der Stoff dann mehrlagig ist und man kein Volumenfleece oder sowas als Füllung braucht

    1. Super, dass Du inspiriert bist, Deine eigenen Untersetzer zu nähen! Nur zu! Es geht schnell, macht Spaß, braucht Reste auf und ist noch dazu ein absoluter Hingucker. Das ist echt eines der netteren Projekte. Liebe Grüße, Gabi

  3. Pingback: Sechseck Untersetzer | Mary's Kitchen

  4. Hallo Gabi, ich habe am letzten Sonntag mit meiner Tochter 10 Untersetzer genäht und dann ein Foto davon in einer Patchwork Gruppe bei Facebook gezeigt. Natürlich mit dem Hinweis, dass ich die Anregung von Deinem Blog habe. Mindestens eine hat gleich gestern auch Untersetzer genäht und viele interessieren sich dafür. Vielleicht wird das ein neuer Trend in dieser Gruppe. Herzliche Grüße Claudia

    1. Danke für diese Rückmeldung, das freut mich ja sehr! Schön, wenn wir mehr bunt in unseren Alltag bekommen. Das können wir glaube ich grade jetzt sehr gut brauchen… Liebe Grüße, Gabi

  5. Gabi, das ist super … ich habe sowas vor zwei Tagen im Netz gesehen und mich gefragt ob das nicht einfach mit Falten geht und schwupp – da ist die Erklärung – du bist perfekt! Die Flut der Farb- und Stoffkombinationen ist einfach umwerfend. LG Ingrid

  6. Liebe Gabi,
    die Untersetzer sind megaschön! Ich bin total begeistert! DAs werde ich auch mal ausprobieren (ob es bei mir auch so eskaliert? *lach*)
    GLG nach Graz
    Christiane

  7. Schnitt für Schnitt

    Die Untersetzer sind ja wirklich genial! Und genial schnell gemacht! Das muss ich unbedingt nachmachen. Wir haben für die Saftgläser so Gummidinger zum Dranpappen. Sehen lustig aus, halten aber schlecht, daher bin ich eh schon auf der Suche nach einer Alternative. Liebe Grüße Christiane

    1. Hah, wir haben auch so Gummidinger mit kleinem Saugnapf! Die verwenden wir allerdings nur zur jährlichen Cocktailparty, und da plumpsen sie gerne in die Cocktails rein. Die Untersetzer sind so nett, weil man dafür so viele schöne Stoffreste noch einmal fein in Szene setzen kann! Viel Spaß beim Nachmachen! Gabi

  8. Liebe Gabi, die Untersetzer sind phantastisch. Und kleine Fitzelstoffstücke gibt es ja immer. Leider bei mir nicht, gern wäre ich auch eine Könnerin an der Nähmaschine. Viele Grüße, Irene

    1. Liebe Irene, so klein sind die Stücke eigentlich gar nicht. Für mich sind Fitzelstoffstücke ca. daumennagelgroß, also ist „klein“ wahrscheinlich eine Sache der Definition… 🙂 Du hast dafür wunderschöne Wolle, da wird wahrscheinlich auch der eine oder andere Rest übrig bleiben. Wie verwertest Du die eigentlich? Liebe Grüße, Gabi

      1. Ja, da hast du Recht. Alles eine individuelle Ansichtssache. Wollreste habe ich eigentlich gar nicht so viel, da ich für meine Strickprojekte und Anleitungen immer gern schaue, das es sich ausgeht und keine Reste bleiben.

  9. Das ist eine tolle Idee! Ich bin auch fasziniert, dass man ohne klassische Wendeöffnung auskommt. Diese Version ist ja eigentlich ganz simpel, aber sehr effektvoll und schnell. Danke sehr fürs Zeigen und die Anleitung.
    LG
    Siebensachen

    1. Die Wendeöffnung ist hier RIESIG und wird auch nicht mehr geschlossen. Für einen Untersetzer brauche ich ca. eine Viertelstunde für Zuschneiden-Bügeln-Nähen-Bügeln. Sooo schnell finde ich das also auch nicht, umgerechnet auf einen Stundenlohn. Aber als kleines Mitbringsel habe ich man 6 Stück in rund eineinhalb Stunden fertig, das passt als Geschenk. Liebe Grüße, Gabi

    1. Ja, ich bin (das erste Mal) in Produktion gegangen, es hat aber auch großen Spaß gemacht und ist ein Experiment. (Normalerweise bin ich ja immer mit EINEM Stück von irgendetwas sehr zufrieden und muss nicht unbedingt mehr machen.) Aber zur Regel wird das nicht. Hier liegen schon die nächsten Einzelstücke bereit. Liebe Grüße, Gabi

  10. Liebe Gabi,
    das ist ja eine richtige Farbexplosion.

    Diese Untersetzer habe ich auch schon mal genäht. Das macht richtig Spaß.
    man könnte sogar das Weinglas in den Untersetzer hineindrehen, dann hat man den Untersetzer immer dabei und muss ihn im Partygetümmel nicht suchen. 😂

    Liebe Grüße
    Marietta

    1. Liebe Marietta, ich glaube sogar, dass ich die Untersetzer zuerst bei Dir gesehen habe, ich glaube in einem früheren Blogpost hatte ich das mal erwähnt. Den Fuß reinzudrehen finde ich persönlich etwas mühsam, aber du hast natürlich Recht: Im Partygetümmel eine feine Sache! Liebe Grüße, Gabi

  11. Näh begeisterte

    Liebe Gabi,
    die Untersetzer sehen klasse aus und da du ja jetzt einen ganzen Schwung hast ist sicherlich für jeden Ostergast eins dabei. 😁 Vielen Dank auch für die Anleitung. Werden die oberen Teile nicht noch mal festgenäht?

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea

    1. Ich hatte schon vorher einen Schwung, immer wieder mal welche genäht. Nein, die oberen Teile werden nicht nochmal festgenäht. Ist nicht nötig. Liebe Grüße, Gabi

  12. Wenn man sich den Turm ansieht, begreift man glaube ich, die Eskalation. Dass man jetzt weiss, wem was gehört, ist eine gute Idee. Ich nutze sonst Untersetzer gar nicht. Man kann die Zecke ja waschen, Gürtel*
    Liebste Grüße und bis morgen
    Nina

    1. Ich habe Untersetzer früher auch nicht genutzt, aber wenn die Wassergläser oft einen oder auch zwei Tage am Tisch stehen bleiben und auch mehrmals benutzt werden vor dem nächsten Spülen, ist das ganz praktisch. „Man kann die Zecke ja waschen, Gürtel*“??? Was meinstest du denn damit? 🙂 Ja, bis heute Nachmittag! Liebe Grüße, Gabi

  13. Hallo Gabi, tolle kleine Nähidee für ein hübsches und praktisches Geschenk. Gefällt mir auch nähtechnisch sehr gut, denn das „Wendeloch“ ist ja Teil der Gestaltung. 👍😎
    Liebe Grüße, Ferula

    1. In der amerikanischen Originalanleitung bügelt sie einerseits eine Plastikfolie auf die Rückseite (also von innen), damit der Tisch noch besser geschützt ist. Das habe ich weggelassen. Und andererseits schlägt sie vor, den Untersetzer über den Fuß eines Weinglases zu ziehen. Das sieht finde ich nicht so hübsch aus. Um nicht zu sagen: Sieht doof aus. Aber so hätte die Wendeöffnung noch einen weiteren Nutzen und Sinn! Liebe Grüße, Gabi

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