Garderoben-Remake: Die Stilberatung

Unerwartete Erkenntnisse

Mein Garderobe-Remake Jahresprojekt macht langsam Fortschritte. Viel langsamer als ich ursprünglich dachte, aber es braucht ganz offensichtlich diese Zeit zum Reifen. Denn es hat sich vom Handarbeits-Projekt immer mehr auch zum Persönlichkeits-Projekt entwickelt. Bereits im Juli habe ich mir nach der Farbberatung noch eine Stilberatung gegönnt. Heute möchte ich Euch davon berichten.

Wochen-, nein schon wieder monatelang schiebe ich diesen Blogpost jetzt vor mir her. Immer ist mir ein Grund eingefallen, warum ich ihn noch nicht fertig schreiben kann, obwohl ich mir ja eigentlich genug Notizen und Gedanken gemacht hätte. Irgendwie blockieren mich solche konzeptionellen Blogposts. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, ich habe die Sache noch nicht zu Ende gedacht, es ist noch nicht fertig, es fehlen noch gescheite Fotos zur Illustration, ich kann das so nicht schreiben etc… Irgendwie bin ich nie so ganz zufrieden. Aber im Grunde liegt die Blockade zu einem großen Teil auch darin, dass es ein sehr persönliches Thema ist. Wo ich doch normalerweise am Blog eher die Dinge, die ich hergestellt habe, in den Vordergrund rücke, und nicht so sehr mich selbst. Dazu muss ich mich ein bisschen überwinden.

Ich könnte die Serie auch einfach einstellen, es zwingt mich ja niemand. Aber es reizt mich doch, auch meine persönlichen Fortschritte zu dokumentieren. Vielleicht kann ja die eine oder andere was daraus mitnehmen. Und die Sache ist nach wie vor im Fluss. Ich habe mich noch nie vorher in meinem Leben mit meinem „Stil“ beschäftigt, mich noch nicht mal besonders für meine Kleidung interessiert. Praktisch und unkompliziert sollte sie sein, das war auch schon alles. Aber jetzt, weil ich doch meine Garderobe möglichst nachhaltig selbst nähen möchte, macht es plötzlich Spaß und finde ich es auch notwendig mir zu überlegen, in welche Richtung es gehen soll. Ich möchte keine Teile für die Tonne produzieren, wenn ich das vermeiden kann. Aber ich – als Person – werde natürlich nie „fertig“ sein. Was mir heute gefällt, weil es meine Persönlichkeit unterstreicht, passt möglicherweise in ein paar Jahren nicht mehr zu mir, weil ich mich wieder weiter entwickelt habe.

Kurzum: Ich setze heute mal einen Schnitt in diesem Fluss. Ich zeige Euch eine Momentaufnahme. Mit ganz schlechten Handy-Selfies im Spiegel, die aber das Wesentliche zeigen. (Weil es sonst wieder Wochen dauern würde, bis ich zu guten Fotos komme.)

Wie passend, dass Elke von EllePuls eine neue Runde von #myfallessentials ausgerufen hat. Das hat mir den letzten Schubs gegeben, die Überlegungen endlich zu Papier (auf den Bildschirm) zu bringen.

Vorbereitung

Zwischen der Farb- und der Stilberatung habe ich mich mit jedem Kleidungsstück, das in meinem Kleiderschrank war, fotografiert. Mit jedem einzelnen. Das hat sehr viel Zeit gekostet, aber es ist wirklich etwas ganz Anderes, ob ich mich mit einem Stück im Spiegel betrachte oder ob ich mich später am Foto anschauen und zwischen mehreren Fotos vergleichen kann. Mit den Fotos wurde mir viel klarer, was ich mag und was nicht, was mir gut steht und was nicht so gut. Während des Fotografierens sind sofort eine ganze Menge Stücke rausgeflogen (alle, die mir keine Freude gemacht haben, siehe KonMari Methode), andere habe ich behalten, um sie umzuarbeiten, und bei einigen war ich mir unsicher.

Ausgangspunkt der ganzen Aktion war ja auch, dass ich das Gefühl hatte: Jetzt wo die Kinder groß sind und ich nicht mehr dauernd mit ihnen am Boden spielend auf den Knien herumrutschen muss, jetzt wo ich auch beruflich etwas ganz Neues beginne und mich verändere, darf es ruhig ein bisschen eleganter, femininer, schmeichelnder werden. Möchte ich mehr Stil entwickeln.

Und obwohl ja „eleganter und femininer“ irgendwie als Motto im Raum stand, war ich selbst überrascht von der Sammlung, die auf meinem Pinterest Moodboard zusammengekommen ist:

[pin_board url=“https://www.pinterest.com/mwbluemchen/style-moodboard/“]

Darunter fanden sich zu Beginn kaum Hosen. Aber Jeans in Kombination mit Dreiviertel-Ärmel-Shirt und Fleece-Hoodie war jahrelang meine Standard-Bekleidung!? Am Moodboard finden sich viele Kleider, und die sogar häufig mit Wespentaille, im 50er-Jahre Stil, mit Petticoat? Das, was mir sehr gut gefällt, steht offensichtlich völlig im Gegensatz zu meinem üblichen Outfit, das immer eher burschikos und sportlich war. Fast immer Hosen, nur sehr selten Röcke (und wenn, dann nur im Sommer), und Kleider überhaupt nur zu sehr festlichen Anlässen. Ich war leicht überfordert mit der Diskrepanz zwischen Ist-Zustand und Gefällt-Mir-Zustand: Wie komme ich zu einem vernünftigen und alltagstauglichen Mittelweg zwischen dem, was ich bisher hauptsächlich getragen habe, und dem, wohin das Moodboard die Richtung weist?

Bewaffnet mit meinem Laptop (darauf alle meine Fotos und das Moodboard) und einigen Kleidungsstücken, zu denen ich Rat einholen wollte, bin ich dann noch einmal zu Frau Medwed gefahren.

Meine Proportionen: H-Typ

Bei der Stilberatung schaut man sich zunächst einmal die Grundlage an: also welchen Körperbau man eigentlich hat und wie die Proportionen aussehen. (Einen guten Überblick über die Proportions-Typen gibt die Modeflüsterin in diesem Artikel.)

Ich gehöre demzufolge zum H-Typ: Schultern und Hüfte sind in etwa gleich breit, eine Taille ist vorhanden, aber nicht sehr ausgeprägt, ich habe schlanke Arme und Beine. Damit kann ich prinzipiell in zwei Richtungen gehen: Mit geraden Schnitten kann ich mich eher androgyn/burschikos stylen (so, wie ich das bisher eher gemacht habe). Oder aber mit Schnitten, die optisch die Schultern und die Hüfte verbreitern, oder die diagonalen Linien betonen, mir weibliche Kurven zaubern (eine Sanduhr-Figur), die eigentlich gar nicht da sind. (Ich will meine Hüften verbreitern? Ich höre da einige Frauen seufzen…)

Jetzt mal abgesehen von der unpassenden Farbe (links): Das linke Outfit tut mit Spaghettiträgern, und kurzem Ballon nichts für mich, das rechte ist schon besser (den Rock habe ich später noch gekürzt
Jetzt mal abgesehen von der unpassenden Farbe (links): Das linke Outfit tut mit Spaghettiträgern, und kurzem Ballon-Top nichts für mich, das mittlere ist schon besser, weil hüftiger. Diesen Rock habe ich später noch gekürzt und die Zipfel entfernt, zu sehen rechts in Kombination mit dem Carmenshirt.

Von oben nach unten gehen die Stilberaterinnen häufig zunächst vom „goldenen Schnitt“ aus, mit dem der Körper in 8 vertikale Zonen eingeteilt wird. (Auch zum goldenen Schnitt hat die Modeflüsterin einen erhellenden Artikel geschrieben.) Wenn man diese Spielregeln kennt, kann man durch Heben oder Senken der Säume von Shirts, Röcken usw. Proportionen erreichen, die unserem Empfinden nach harmonisch aussehen.

Bei mir ist der Oberkörper um einiges kürzer als die Beine. (Zu lange Beine? Ich höre da einige Frauen seufzen…). Um das optisch auszugleichen, sollte ich also Shirts und Jacken so weit verlängern, dass sie bis zum Beinansatz reichen.

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Jetzt mal abgesehen von der unpassenden Farbe (links): Wenn schon Fleecejacke, dann wenigstens länger (jErika, in der Mitte), oder noch besser ein Cardigan mit Loop (rechts). Immer noch etwas zu wenig tailliert, aber es wird.

Weiters habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass meine liebste Rocklänge, die bis knapp unters Knie geht, mir nach diesen Regeln sogar ausgezeichnet steht! (Bin ich froh, dass nicht herausgekommen ist, dass ich in Zukunft Miniröcke tragen sollte.)

Ein alter Lieblingsrock aus Leinen (links) der gekürzte Sommerrock (mitte) und das Carmen-Kleid (links) - alles gut.
Ein alter Lieblingsrock aus Leinen (links) der gekürzte Sommerrock (Mitte) und das Carmen-Kleid (rechts) – alles gut.

Für meine zukünftige Garderobe, die ich ein bisschen femininer haben möchte (mir eine Taille zaubern), bedeutet dies nun Folgendes:

  • Die Schultern kann ich optisch verbreitern durch Ausschnittformen, die die Waagerechte betonen: U-Boot-Ausschnitt, Carmen-Ausschnitt, kleiner Wasserfall oder auch leichter Rundhals eignen sich dafür gut. Tiefe V-Ausschnitte sind für mich nicht so gut.
  • Für eine optische Verbreiterung der Schultern sorgt auch ein gerader (senkrechter) Ansatz der Ärmelnaht. Raglanärmel und Spaghettiträger zum Beispiel machen meine Schultern optisch schmäler, das sollte ich vermeiden.
  • Auch mit Schmuck und Accessoires kann ich die Waagerechte betonen: Ketten eher rund als lang wählen, breite Schals und Loops über die Schultern drapieren.
  • Um die Taille optisch zu verschmälern, werde ich die Schnitte von Blusen und Shirts in Zukunft stärker taillieren. Oversized, sackartige oder kastige (also alle körperfernen) Schnitte meide ich oder passe sie meinen Vorlieben an.
  • Um die Hüfte optisch zu verbreitern und dadurch die Taille zu betonen eignen sich für mich Röcke mit A-Linie oder nach unten weiter ausgestellte besser als z.B. schmale Bleistiftröcke.

Beim Carmen-Shirt habe ich schon einige dieser Hinweise beachtet: Verlängert bis zum Beinansatz und Carmen-Ausschnitt, der die Schulterbreite betont. Das war Absicht! 🙂

Wer will ich sein?

Jetzt habe ich also mit zwei Fragen meinen Kleiderkasten schon ganz gehörig reduziert und entrümpelt und gleichzeitig die Richtung für zukünftige Nähprojekte skizziert: Welche Farben passen mir so richtig gut und welche Schnitte schmeicheln meinem Körper? Aber es fehlt noch eine dritte wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Komponente für ein entspanntes oder sogar glückliches Verhältnis zum Kleiderkasten. Nämlich die Frage, wie meine Kleidung mich dabei unterstützt, meine Persönlichkeit auszudrücken. Susanne Mamimade hat letztens einen sehr feinen Blogpost über dieses Thema geschrieben.

Eine der wesentlichen Erkenntnisse für mich im ganzen bisherigen Prozess ist, dass ich mir früher immer die falschen Fragen gestellt habe. Die Frage ist nicht: Passt mir dieses Kleidungsstück, dieser Schnitt, dieses Muster? Die Frage muss vielmehr lauten: Was tut dieses Kleidungsstück für mich? Unterstützen der Schnitt, die Farbe, das Muster meine Proportionen, meine Persönlichkeit, meine Ausstrahlung?

Frau Medwed hat dabei von vier grundlegenden Persönlichkeitstypen gesprochen: Klassisch (elegant), leger, sportlich und romantisch, die auch gemischt auftreten können. Frau Medwed hat mir einfach einige Fragen gestellt: Bin ich ordentlich? – Ja. Sehr. – Bin ich pünktlich? – Meistens. Ich bemühe mich. usw. Es war schnell klar, dass meine Persönlichkeit am ehesten dem klassischen Typ entspricht. *schluck* Ich, klassisch? Business-Lady mit Blazer? Kostüm und Blüschen mit Stöckelschuhen? Das musste ich erst einmal verdauen. Ich besitze genau einen dunkelblauen, klassischen Blazer, und das seit über 20 Jahren: Er passt mir noch und ist zeitlos (was für die Verkäuferin spricht, die ihn mir damals verkauft hat).

Aber eigentlich: So weit hergeholt ist das gar nicht. „Klassisch“ muss ja nicht unbedingt Kostüm und hochhackige Schuhe bedeuten, es heißt aber sehr wohl: eher geradlinig als zipfelig oder rüschelig, eher uni als bunt, eher dezent und klein als schrill und groß gemustert, eher grafisch als blumig. Und diese Tendenz, liebe Leute, findet sich in der Mehrzahl meiner Kleidungskäufe der letzten Jahre sehr wohl gespiegelt! Das waren hauptsächlich feine, leichte Blusen mit einem kleinen Touch Romantik hier und da, mit etwas Stickerei, Spitze oder ein wenig Rüscherl, aber immer nur sehr dezent garniert. Und mit dieser Erkenntnis fiel es mir dann endgültig wie Schuppen von den Augen, warum ich manche Teile im Kleiderkasten nie angezogen habe: Röcke und Wickeljacken, die mir zu zipfelig-leger waren, Blusen und Kleider, die viel zu rüschelig-romantisch waren. Röcke, die mir zu kurz, zu eng und vor allem: ohne Taschen waren. Röcke habe ich bisher sowieso meist nur negativ definiert: Warum ich Röcke nicht ausstehen kann, wie mich Röcke behindern und nicht: welche Röcke ich liebe!

Den gedanklichen Schritt von meiner sportlich-legeren Kleidungsvergangenheit (Jeans und Shirt und Fleece-Jacke) zu meiner klassisch-romantischen Kleidungszukunft (Rock und Bluse und Blazer) habe ich bei weitem noch nicht abgeschlossen. Unkompliziert und praktisch muss meine Kleidung weiterhin sein, Stöckelschuhe werde ich weiterhin ganz sicher nicht tragen (außer Tanzschuhe, bei denen ein Absatz gehört), aber es geht doch verstärkt in die neue Stilrichtung. (Wie ich meine H-Figur zur Sanduhr stylen kann, werde ich auch immer wieder mal nachlesen…)

Mit den Erkenntnissen aus den beiden Beratungen kann ich schon ganz schön viel umsetzen und bin viel sicherer in der Wahl von Stoffen und Schnitten, die mich unterstützen.

Wie geht’s weiter?

Also letztlich, so fasse ich es für mich zusammen, ist der individuelle Stil eine Kombination aus (mindestens) drei Komponenten: Farbtyp + Körperform + Typ (klassisch, leger, sportlich, romantisch). Das ergibt allein schon -zig Kombinationsmöglichkeiten, wenn man sich zunächst einmal an diese Regeln hält und sie einübt! Und dann noch weitere, wenn man anfängt, diese Regeln für sich gezielt zu brechen. 😉 Nix mit Einheitsbrei, sondern diese Kombinationen ergeben dann genau das und tragen nach außen, was die individuelle Persönlichkeit ausmacht. Aber was mich ausmacht, das wusste ich bis vor Kurzem nicht so recht.

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So könnte mein neues Herbst-Winter-Alltags-Outfit aussehen, vielleicht mit ein bisschen mehr Farbe: Loop betont die Schultern, Shirt verlängert bis zum Beinansatz, Rock bis unters Knie – perfekt! Und die Kombination gefällt mir richtig, richtig gut! (Bildquelle)

So, und nachdem ich jetzt endlich die Stilberatung abgehandelt habe, kann es fröhlich weitergehen mit dem Nähen und Neu-Auffüllen meines Kleiderschrankes. Ich habe nämlich tatsächlich derzeit nichts (oder nur sehr wenig) anzuziehen. Nach dem Entrümpeln sind zum Beispiel nur mehr drei langärmelige Shirts für den Winter übrig geblieben, der Rest ist aus dem einen oder anderen Grund rausgeflogen oder muss verändert werden. Ein paar weitere Worte zur Entrümpelung (die schieren Mengen, die da zusammengekommen sind!) und zu den Näh-Plänen (die bereits weit gediehen sind) folgen dann im nächsten Beitrag der Reihe.

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28 Kommentare zu „Garderoben-Remake: Die Stilberatung“

  1. Pingback: Wohlfühlgewicht und selber Nähen - made with Blümchen

  2. Liebe Gabi,

    Du wirst lachen: Ich habe nur eine Hose. Ich trage sie immer und wenn sie mal kaputt gehen sollte, habe ich eine andere EINE Hose. Ehrlich gesagt mag ich es schlicht und da mir vollkommen egal ist, wie andere mich sehen, mach ich mir überhaupt keine Gedanken um meinen Stil. Aber einschätzen kann ich es schon. Ich bin ein Wintertyp. Mir steht Schwarz und kühle Farben. Das macht es für mich leichter.
    Meine Wohnung ist da ganz anders. Die ist hell und frisch und hat Stil. Sie ist mein Schlupfloch, hier ziehe ich mich zurück. Meine Kleidung ist schlicht, unaufdringlich und sagt: lass mich in Ruhe, hier gibt’s nichts zu sehen. Und das obwohl ich als Typ gar nicht unscheinbar bin.

    So, genug von mir, hier geht es ja um Dich. Und wie ich die Farbwahl finde, hab ich Dir ja geschrieben. Ich finds super!

    LG Mareike

    1. Haha, du wirst auch lachen: Denn ich habe zwar ein paar Hosen im Schrank hängen, aber eigentlich trage ich immer nur die EINE Jeans (außer wenn sie in der Wäsche ist, dann zur Not mal eine andere). Und wenn die EINE kaputt geht, war es bisher immer elend, eine andere EINE zu finden, die mir ebenso gut passt.
      Sehr spannend, Deine Überlegungen zu Un-Stil bei Kleidung und Stil bei Wohnen. Das würde ich gerne mal in live sehen, wie Dein unaufdringlicher Nicht-Stil mit deinem nicht-unscheinbaren Wesen harmoniert zusammenpasst. Jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht. lg, Gabi

  3. Liebe Gabi,

    seit Tagen liegt Dein Beitrag als ungelesen in meinem Newsfeed, weil Du einfach so viel geschrieben hast und ich es nicht geschafft habe, in Ruhe und aller Ausführlichkeit zu lesen.
    Am meisten fällt mir bei den Fotos natürlich die Farbe auf. Obwohl es hier ja vorzugsweise um Stil geht, ist die richtige Farbwahl meines Erachtens ausschlaggebend. Selbst wenn ein Outfit nicht perfekt zum Körper passt, mit der richtigen Farbe fällt es nicht mehr so auf. Du siehst mit grün und orange einfach viel frischer und lebendiger aus. Und ich finde, dass der perfekte Stil mit der falschen Farbe schlimmer ist, als umgekehrt. Mir wäre wichtig, dass ich mich wohl fühle. Dabei müssen meine Sachen immer bequem sein. Das geht natürlich auch mit Rock und Kleid.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du mit Deinen zukünftigen Kleidungsstücken zufrieden bist ud Dich wohl fühlst. Außerdem glaube ich, dass Du nicht zu verkopft an die Sache gehen darfst, sonst machst Du Dir einfach zu viele Gedanken. Wie gesagt, meiner Meinung nach ist dei Farbe ausschlaggebend.

    LG Mareike

    1. Liebe Mareike, ich danke Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast, den ganzen langen Beitrag (ca. doppelt so lang wie normalerweise) zu lesen! Ich glaube auch, dass die Farbe sehr, sehr wichtig ist. (Darüber hatte ich schon mal geschrieben.) Und Du hast Recht: Zur grünen Bluse habe ich schon sehr, sehr viele Komplimente bekommen und bin sogar nachträglich noch auf sie angesprochen worden, als ich sie gar nicht mehr trug. Ich wäre mal sehr gespannt, wie Deine Lieblingsfarben zu Dir passen. Ich denke mal gut, oder? Es liest sich so, als ob Du Dir auch schon einige Gedanken zum Thema gemacht hättest. lg, Gabi

  4. Ich weiß wie lange du an der Sache dran bist… und ich finde es irre toll, was bei all dem herausgekommen ist… für mich ist es ja doppelt spannend, weil wir ja die gleichen Fabtypen sind und die Figur… naja, da bin ich auch ziemlich H… oder gibt es auch W, wie Weberknecht, weil als sowas hätte ich mich selbst am ehesten eingestuft 😀
    LG Birgit

    1. Weberknecht? *grins* Wie geht Weberknecht? Breite Schultern wäre eher Y. Schau doch mal bei der Frau Modeflüsterin, zu welcher Figur Du Dich am ehesten zählen würdest. lg, Gabi

  5. Liebe Frauen, ich danke Euch allen für Eure begeisterten und anspornenden Kommentare! Ich bin so froh, dass ich mir den Blogpost endlich von der Seele geschrieben habe. Ich bin gespannt auf alles, was sich bei Euch so tut und kann nur sagen: Geht das Projekt an – es lohnt sich!

  6. Boah!! Liebe Gabi, dein Beitrag ist so klasse!!! Ich habe ihn verschlungen, so interessant ist er und ich finde mich in so vielen Dingen wieder!! Bloß lange Beine habe ich leider wirklich nicht, bei mir sind die Proportionen genau umgekehrt – kurze Beine, langer Oberkörper 🙁
    Seit ich mit Irma schwanger wurde – das ist jetzt mehr als 4 Jahre her – habe ich mit einer Alltagsuniform begonnen – Leggings und ein luftiges Kleid drüber – mittlerweile bin ich zu dem Punkt gekommen, dass ich so echt nicht mehr weiter machen möchte! Bequem ist zwar gut, aber es kann doch trotzdem etwas schicker sein!
    Vor ein paar Wochen habe ich meinen viel zu vollen Kleiderschrank radikal entrümpelt. Alles was ich schon ewig nicht mehr getragen habe, zu kurze oder zu enge Sachen, habe ich kompomisslos entfernt und nun kann meine Kleidung wieder atmen und ich weiß, dass mir alles passt, was ich drin habe. Trotzdem stehe ich oft vor meinem Schrank und habe Schwierigkeiten damit, was ich anziehen soll! Ich liebe deinen Beitrag, deine Entwicklung ist so toll zu verfolgen und ich muss sagen, das Herbst-Winter-Alltagsoutfit ist soooo schön! Besonders und doch klassisch! – wie du sagst, klassisch muss lange nicht bedeuten, dass man in Anzug rum läuft!
    Danke für deine hilfreichen Tipps und das Teilen deiner Erkenntnisse! Ich bin nun sehr motiviert, dass ich mich auch aktiv damit beschäftige, was meine Garderobe in Schwung bringen könnte.
    Ganz lieben Gruß!
    Susanna

    1. Liebe Susanne, danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Also Leggings mit Kleid drüber stelle ich mir eh schon sehr schick vor, jedenfalls schicker als Jeans und T-Shirt. Deinen Wunsch nach Veränderung kann ich aber sehr gut nachvollziehen. (Dabei sind meine Kinder wesentlich größer als Deine und ich habe wesentlich länger gebraucht, bis mir eine Veränderung wichtig wurde.)
      Gratuliere! Das Entrümpeln ist mit Sicherheit der erste Schritt zu einer luftigeren und passenderen Zukunft im Kleiderschrank! Und für mich ist es wichtig, ein paar Regeln zu haben, an denen ich mich orientieren kann, sonst würde ich mich in der Fülle der Möglichkeiten komplett verloren fühlen. Die Vorstellung, eine Kleiderkasten zu haben, in dem nur mehr zusammenpassende Stücke sind, die mir alle stehen und passen, finde ich persönlich sehr verlockend. (Bin aber noch lange nicht dort!) Mein nächster Schritt wird jetzt wirklich sein, mit dem reduzierten Kasteninhalt ein Spielchen zu spielen, wie es Metterlink in ihrem Blogpost letztens gemacht hat: Fotos der Teile digital zu kombinieren. Ich glaube, dann wird noch einmal klarer, was ich gut und was weniger gut kombinieren kann. Ich freu mich, dass Dir mein Wunsch-Herbst-Winter-Outfit gefällt. Vielleicht sehen wir uns mal live und können das gegenseitig bewundern? Wie toll, dass Dich der Beitrag motiviert hat! lg, Gabi

  7. Meine Güte – ist das ein genialer Artikel! Ich hab ihn jetzt erst mal auf einen Happs eingesogen. Aber da steckt so viel drin, den muss ich nochmal in Ruhe zerpflücken und sämtlichen Links folgen.
    Was kann das Kleidungsstück für mich tun – Was für ein Ansatz!?! So hab ich noch nie gedacht! Danke!

    1. Hallo Eva, bitte gerne! Fairerweise muss ich sagen, dass ich in einem Blogpost von Meike von crafteln.de über diese Idee gestolpert bin: „Dieses Schnittmuster tut nichts für mich.“ Ich finde ihn grenzgenial, weil er mein Denken komplett umgekrempelt hat und mich nicht mehr zur Sklavin von Modetrends macht, sondern mich zur Herrscherin über meine Ressourcen erhebt. Krone auf und los geht’s! 😉

  8. Liebe Gabi,
    da ist ja wirklich ein Unterschied sichtbar geworden! Gratuliere zur gelungenen Umstyling Aktion (die ja, wie du selbst schreibst, noch lange nicht abgeschlossen ist).
    Die Links muss ich mir gleich mal abspeichern und bei Gelegenheit durchlesen. Wir haben ja einen etwas anderen Körperbau, da kann ich aus deinem Beitrag leider nicht so viel mitnehmen. Aber toll, dass du dich da so damit auseinander setzt. Nach der ersten Euphorie über Wardrobe Architect hab ich relativ schnell wieder aufgegeben.
    Das Outfit mit dem Loop (rechts) steht dir wirklich ganz ausgezeichnet, da kann ich mich Maria nur anschließen.

    Liebe Grüße, Daniela

    1. Dank Dir fürs Kompliment, Daniela. Auf der Seite der Modeflüsterin findest Du Tipps für jeden Körpertyp. Ich mag sie auch, weil sie häufig aktuelle Modetrends zerlegt und für die jeweiligen Figurtypen abwandelt bzw. Tipps gibt. (Auch wenn ich ganz sicher keine Shopping Queen bin.) Bei mir ist einfach nach dem Ausräumen und nachdenken nur sehr wenig Kleidung übrig geblieben, die mir passt und zu mir passt. Und der Aufbau einer nachhaltigen, selbst genähten, passenden Garderobe, in der alle Stücke zusammenpassen, dauert zwar, aber ist auch unheimlich befriedigend für mich. Vielleicht gehst Du’s ja noch einmal an?

  9. Liebe Gabi,
    das war so interessant zu lesen: Farbe, Proportionen und Persönlichkeit. Und an den Bildern sieht man einen solchen Unterschied, was die Kleidungsstücke mit dir machen, grad die längere Jacke zeigt das besonders.
    Logischerweise habe ich dann an mir runtergeschaut… Und auch wenn meine Proportionen anders sind, merke ich, dass ich mich noch mehr damit beschäftigen muss. Grad durch die Figurveränderungen der letzten Jahre habe ich viele Kleidungsstücke im Schrank, die ich nicht mehr anziehe. Wenn vorhin die Nähmaschine nicht so laut geschrieen hätte, hätte ich mit dem Ausmisten des Kleiderschrankes begonnen. Und ich sollte noch mehr darauf achten, was die Kleidung mit mir macht. Sie sollte „von der Körpermitte ablenken“, ich arbeite dran.
    Ich freue mich auf weitere Berichte und Überlegungen, ich finde deine verschiedenen Bilder richtig gut!
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Liebe Ines, danke dass Du den Bericht gerne gelesen hast! Das bestärkt mich darin, weiter über das Thema zu berichten. (Weiter damit beschäftigten tu ich mich sowieso.)
      In einem Interview mit Elke EllePuls hat eine Berliner Stilberaterin gemeint, es ginge ihr darum, den Blick auf die Schokoladenseiten des jeweiligen Körpers zu lenken. Was am Körper gefällt mir richtig gut? Zum Beispiel auch: Habe ich schöne Hände, schlanke Fesseln, tolle Haare. Mir gefällt diese Sichtweise, weil sie den Körper nicht als „Problemzone“ betrachtet sondern als Grundlage, mit der man arbeiten kann. Dazu fällt mir jetzt auch gerade die Arbeit einer lieben Freundin ein, die in Paris mit und über junge brasilianische Models geforscht hat. Sie meinte damals, ein Model müsse gar nicht besonders „schön“ sein; ein Model müsse sich aber gut als neutrale „Leinwand“ eignen, auf der die Stylisten dann verschiedene Typen modellieren. Ich merke gerade, dass ich das auch immer mehr so sehe. Wie ich mich kleide, damit drücke ich aus, wer ich bin oder sein will. Und das kann ich mir ganz allein aussuchen. 🙂 Also dann: Auf ein fröhliches Ausmisten und Persönlichkeit-Ausdrücken!

  10. Hach, da ist er ja endlich, der Beitrag von dir, auf den ich schon seit deinem Farbberatungsbeitrag gewartet habe 😛
    Und mir ist gar nicht so stark aufgefallen, dass wir von der Figur so arge Ähnlichkeiten haben…kurzer Oberkörper, kaum Hüfte ect. allerdings mag ich meine Röcke kurz übern Knie endend…und ich bin romantischer veranlagt 😉 obwohl mit röschen, rüschchen und dann noch spitze würde ich auch davon rennen 😀
    Das mit dem Schieben von diesen Blogbeiträgen..jaja, meine Reihe für meinen perfekten Kleiderschrank gibts ab Januar, habe ich mir vorgenommen. Geschrieben ist vieles, es fehlen leider noch einige Fotos und die dafür passende weiße Wand, die es hier einfach nicht gibt (hätt ich doch alles brav vor dem Umzug genäht und fotografiert!). Aber du hast Recht, es müssen auch nicht immer die perfekten Fotos sein und ich finde, du hast sehr anschauliche Fotos ausgewählt.Mir gefällt ja besonders dein gekürzter Rock. Davor wäre er mir auch zu zipfelig gewesen. und die Kombination von dem braunen Cardigan mit dem Schal…genau meins 🙂
    Und dein Herbstalltagsoutfit, nur statt dem Schwarz petrol, rot oder grün, was halt gerade da ist und n Jäckle dazu…
    hach, ich bin auf deine nächsten Blogposts inbesondere zu diesem Thema gespannt und freu mich drauf, dass wir uns momentan mit so ähnlcihen Themen befassen 🙂

    LG
    Maria

    1. Liebe Maria, jetzt weiß ich gar nicht, ob ich auf Deinen gesamten ausführlichen Kommentar so ausführlich zurück antworten kann. Du bist ja um einiges kleiner als ich, daher glaube ich mich zu erinnern, dass das mit dem Rock kurz überm Knie bei Dir wunderbar passt. Ja, cool, dass wir da gerade so in eine ähnliche Richtung gehen – ich freu mich schon und bin gespannt auf deine Blogreihe. (Statt der weißen Wand kann es vielleicht auch ein an die Wand geklebtes großes weißes Leintuch tun?) Schön, und danke für den Zuspruch und die Ermutigung. Find ich nicht leicht, mit dem Thema rauszugehen. lg, Gabi

  11. Hallo Gabi!

    Voll spannend! Ich habe Dich ja seinerzeit schon um Deine Farbberatung beneidet aber eine Stilberatung auch noch – ich finde es großartig, dass Du das so in die Tiefe in Angriff genommen hast!

    Deine Links schaue ich mir gleich einmal an.

    Mir persönlich gefällt das mittlere Bild ganz oben, wo der Rock noch seine Zipfeln hat, ausgesprochen gut. Von den neuen Bildern gefällt mir am besten der Cardigan mit loop (Bild rechts) Du siehst richtig klasse aus!

    lg
    Maria

    1. Liebe Maria, dank Dir vielmals für Lob und Komplimente. Das Thema beschäftigt mich jetzt wirklich schon das ganze Jahr lang, und ich merke, wie ich viel bewusster mit dem Thema Kleidung umgehe und mir viel stärker bewusst ist, wie wohl oder unwohl ich mich darin fühle. Ziel: Nur mehr Kleidung im Kasten zu haben, in der ich mich wohl fühle, damit ich keine Gedanken mehr daran verschwenden muss. Der Prozess ist vielleicht sogar ein bisschen vergleichbar mit Deinen Achtsamkeitsübungen. Das finde ich ja auch großartig, dass Du die schon das ganze Jahr durchziehst. lg, Gabi

  12. Hallo du Liebe, ich finde das Thema Farb- und Stilberatung soo spannend und ich hab grad deinen Artikel dazu aufgesaugt wie nichts. Gelesen habe ich ja schon wahnsinnig viel darüber, aber ich hab jetzt auch mal Nägel mit Köpfen gemacht und mir (dank deiner Inspiration) einen Termin bei Frau Medweg gemacht. Eine liebe Freundin muss nach Graz und ich habe das einfach kombiniert. Mitte November ist der Termin und ich freue mich darauf. Für mich ist es dann auch ein logischer Schluss, dass im 2. Schritt mit dem Thema „Stil“ beschäftigt, werde. Denn wenn man schlussendlich seine Garderobe selbst nähen möchte (so wie du), sollte man sich sicher sein was einem passt und was nicht, da man ja doch Zeit, Geld und Energie in seine Kleidungsstücke stecken wird.
    Nun mal zu deinen Ergebnissen. Ich bin wirklich fasziniert, wie stark eine „Jackenlänge“ wirkt. Das war mir bis jetzt noch nicht so bewusst. Bei den Röcken ja, und ich finde deine gewählte Rocklänge für dich wirklich toll, aber über Jacken hab ich noch gar nicht nachgedacht. Spannend! Interessant finde ich auch die Kombination Farbe Stil und Persönlichkeitstyp. Auch bei mir haben sich in letzter Zeit einiges herauskristallisiert und ich bin echt gespannt, ob ich schlussendlich damit richtig liege.

    Ich freue mich schon auf deinen nächsten Blogpost. Lieben Gruß,
    Esther

    1. Liebe Esther, gehst Du’s jetzt also auch an – super! Ich habe das als unglaublich bereichernd empfunden und fühle mich sehr wohl mit meiner neuen Sicherheit. Ich freu mich auch richtig darüber, dass ich mich jetzt auf ein paar Stilelemente festgelegt habe und auf diese Weise einen neuen Schnitt sehr schnell beurteilen kann, ob ich ihn ausprobieren möchte oder nicht. Ich bin schon sehr gespannt, wie Du die Beratung findest und was Du berichten wirst! Schön, wenn es offensichtlich Leute zum Nachdenken anregt, was ich erzählen kann. lg, Gabi

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