Heute ist der letzte Tag, an dem die Linkparty bei „Antetanni“ zum Finale des BINGO! 2024 noch geöffnet hat. Und ich möchte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ein paar Lorbeeren abzuholen für die Dinge, die ich dieses Jahr gewerkelt habe, auch wenn ich dazu keine ausführlichen Blogposts geschrieben habe.
Bei meinem Beitrag zum dritten Zeigetag (am 4. Oktober) hatte ich noch den Plan und die Hoffnung, dass ich im November und Dezember wieder regelmäßiger meine gewerkelten Sachen verbloggen können würde. Das ist sich mit der ganzen Arbeit, die ich mir für das Projekt AUTwool (bei dem ich im Kernteam bin) aufgehalst habe, inklusive dreier Reisen nach Deutschland im November und Dezember, nicht wirklich ausgegangen.
Deshalb zeige ich heute noch ein paar Dinge, die 2024 entstanden sind. Für sie alle hatte ich eigene Blogposts geplant, die sie auch verdient hätten, die sie aber – wenn ich ehrlich mit mir bin – wahrscheinlich nicht mehr bekommen werden. (Vielleicht den einen oder anderen doch noch… Ich gebe die Hoffnung nicht auf!)
Ich hangle mich an meine bislang noch offenen Bingo-Feldern entlang.
Oh wie das glänzt – eine Double Zip Pouch
Aus einem Stoff, den ich anlässlich der Stoffspielereien im November 2021 mit Metallic-Garnen und Zierstichen benäht hatte, wurde wieder einmal eine Double Zip Pouch, die jetzt kompakt meine Klöppel und das Klöppelzubehör beherbergt. (Im März habe ich nämlich einen weiteren – diesmal erfolgreichen! – Anlauf zum Klöppeln genommen, aber das ist eine andere Geschichte.)
Halloween
Zu Halloween habe ich Kürbisse gestrickt nach zwei Anleitungen, die schon lang in meinem Evernote geschlummert hatten. Dieses ist tatsächlich ein rasend schnelles Strickprojekt. Ich habe ungefähr eine Stunde pro Kürbis gestrickt, und je 15 Minuten für die Fertigstellung gebraucht.
Der orangene und der gelbe Kürbis sind nach der Anleitung von Katrina McNerney. Diese Anleitung gefällt mir gut, weil sie mit Zunahmen und Abnahmen arbeitet, um dem Kürbis die Rundung ein wenig zu erleichtern. Man schlägt 32 Maschen mit Nadelspiel Nr. 4 an, erweitert auf 48, und reduziert wieder. Den gelben Kürbis habe ich mit 6 Reihen weniger gestrickt, dadurch wurde er etwas plumper.
Der grüne Kürbis mit einem etwas anderen Muster ist nach einer Anleitung von Laurie Ashbach; leider existiert die Webseite nicht mehr.
Für die Stängel habe ich meine alte Strickliesel hervorgeholt und Schnüre mit 9 Reihen (orange), 7 Reihen (gelb) und 5 Reihen (grün) fabriziert.
Für mich
Habe ich alte Untertassen aus Porzellan mit Rosenmuster, und einen Glasteller, zu einer Etagere umgestaltet. Eine liebe Freundin hat mit die Stange überlassen, die man auseinanderschrauben kann. Porzellan muss man extrem vorsichtig aber trotzdem kraftvoll bohren: Es ist sehr hart! Mit dem Dremel, den mir besagte Freundin ebenfalls geborgt hatte, bin ich nicht weit gekommen. Zum Glück haben wir in der Werkstatt im Keller einen Standbohrer. Mit viel Geduld habe ich Löcher in die Teller bekommen, ohne dass sie zersprungen sind. Die kleine Etagere sorgt jetzt auf meinem Nähtisch für Ordnung, wo sie seit Neuestem die Wonderclips, magnetischen Nadelkissen und einiges Kleinzeugs beherbergt.
>> Und damit habe ich eine erste BINGOREIHE VOLL!
Alle Jahre wieder…
unternehme ich im Juli eine Reise nach Nordrhein-Westfalen, zu einem wunderbaren Näh-Wochenende mit Freundinnen, und besuche unterwegs andere Freundinnen und Bekannte. Aber DAS braucht wirklich noch einen eigenen Bericht! Den schreibe ich im Rahmen des Jahresrückblicks 2024.
Wieder im Einsatz, weil repariert
sind eine Menge Socken. Bereits im Januar 2024 hatte ich einen Workshop „Visible Mending“ mit der bekannten britischen Künstlerin Celia Pym im Museum für angewandte Kunst in Wien besucht. (Auch dieser Workshop wäre unbedingt einen eigenen Bericht Wert!)
Früher fand ich diese sichtbaren Reparaturen eher hässlich, aber beim Workshop habe ich verstanden, wie sehr diese Arbeit von Wertschätzung gegenüber der alten Handarbeit und den Handarbeitenden geprägt ist. Wenn man stundenlang mit der Reparatur eines Pullovers oder auch nur eines Sockens verbringt, hat man viel Zeit über diesen Gegenstand und die Person, die ihn hergestellt hat, nachzudenken.
Aus Alt mach Neu
Zwei alte Fellmützen aus dem Nachlass meiner Schwiegereltern, die niemand mehr tragen wollte, die ich zum Wegwerfen aber zu schade fand, habe ich zu einem flauschigen Kissenbezug umgearbeitet. Zuerst die Mützen aufgetrennt und so gegenüber gelegt, dass die beiden ehemaligen „Kronen“ Spitzen ergaben, die ineinander griffen. Diese beiden Teile habe ich dann per Hand auf einen Basisstoff aufgenäht. Mit einer Stoffrückseite und einem Reißverschluss versehen.
Advent
Im Advent habe ich noch schnell Elisen-Lebkuchen gebacken, mit Hilfe eines sensationellen Gerätes, von dem ich bei Katrin (Neal, ich und der dicke Opa) gelesen hatte: Eine Lebkuchenglocke! Mit Hilfe dieses schönen Gerätes – das anscheinend nur im Fränkischen bekannt ist – bringt man klebrigen Teig in immer exakt gleich großen Portionen aufs Backblech. Fantastisch!
Nicht nur für Elisen-Lebkuchen geeignet, sondern auch für andere Cookies und Kekse. Unsere Lebkuchen sind jedenfalls schnell dahingeschmolzen.
Oh du schöne Weihnachtszeit
Beim Textilportal Adventskalender letztes Jahr (2023), als „Schafwolle“ und „Stricken“ Schwerpunkt waren, hat mich eine Leserin auf gestrickte Christbaumkugeln aufmerksam gemacht. Ich habe mir das Buch von Arne & Carlos von 2011 antiquarisch besorgt und dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit mit großer Freude eine Kugel nach der anderen gestrickt, aus den weißen und dunkelroten Wollresten, die von meiner Jacke mit Norwegermuster übrig geblieben sind.
Ich kann leider nicht alle Kugeln auf einem Foto gemeinsam auf einem Haufen zeigen, weil ich sie jeweils sobald wieder eine fertig war, verschenkt habe: An mein wunderbares AUTwool Team; an Bärbl, meine wunderbare ehrenamtliche Mitarbeiterin am Textilportal; an Heike, die unsere Nährunde organisiert; und an meine Mutter. Ein Muster – die Kugel mit dem Schaf – habe ich selbst entworfen und auch selbst behalten.
So eine Kugel ist in ca. 2,5 Stunden gestrickt. Ein feines, kleines Projekt mit unendlichen Muster-Möglichkeiten. Mag ich.
>> Das schließt meine ZWEITE BINGOREIHE!
Ostern
Auch zu Ostern habe ich Deko gestrickt, und zwar drei ganz entzückende Osterhühner (Anleitung) aus den Resten von meinem Tuch Drachenfels in Herbstfarben (2021, Alpaka Garn). Eigentlich mag ich solche kleinteiligen Strick- oder auch Häkel-Projekte für kleine Tierchen (Amigurumi) gar nicht. Ich hasse das am Schluss nötige Zusammennähen der kleinen Teile.
Aber was tut man nicht alles für diese süßen Hühner! Die sitzen jetzt nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr auf einem kleinen Kästchen neben meinem Tisch und beobachten das Treiben.
Gemustert, wie es mir gefällt
In diese Rubrik gehören meine ersten selbst gewebten Stoffstücke, die ebenfalls schon vor fast einem Jahr entstanden sind, und wo ich doch ENDLICH einmal den Bericht veröffentlichen sollte! (Bericht folgt.)
Das Weben ergänzt auf ganz wunderbare Weise die anderen textilen Techniken, die ich mir im Lauf meines Lebens angeeignet habe. Das Weben füllt eine Lücke, derer ich mir vorher nicht bewusst war. Ich finde es ganz, ganz toll! Vor allem auf meinem kleinen vier-schäftigen Tisch-Webstuhl so schöne Muster weben zu können, macht mich einfach glücklich!
Schon bei meinen ersten Webstücken habe ich mich mustermäßig ausgetobt. Den ersten kleinen Webstuhl (30 cm breit, mit buntem Webstück) hatte ich mir noch von einer Freundin ausgeborgt. Der zweite (50 cm breit, mit grünem Webstück) ist kurz danach fix bei mir eingezogen. 😎
Family Time
Unter dieser Rubrik verbuche ich schließlich einen Hoodie, den meine Tochter mit meiner Unterstützung selbst genäht hat. Sie möchte in Zukunft auf Fast Fashion verzichten. So richtig begeistert vom Selbernähen ist sie allerdings (noch?) nicht. Sie geht derzeit eher in Richtung Second Hand Shoppen, auf Neudeutsch heißt das „Thriften“.
Wie auch immer: Der Hoodie war ein feines Tochter-Mutter-Projekt.
Der Schnitt ist der Raglan-Hoodie „lillesol men No.2“, weil oversized bei jungen Menschen gerade „in“ ist. Der Stoff ist ein Sommer-Sweat aus einem lokalen Stoffgeschäft. Den Stern haben wir mit einem hellblauen Frottee-Stoff appliziert. (Im Original wäre es Rauhleder.)
>> Und damit wird meine DRITTE BINGOREIHE voll!
Ich habe eigentlich auch an einem Feier- und Brückentag gewerkelt, und ich habe beim Werkeln viele Podcasts und Hörbücher gehört. Das könnte mir zwei weitere Bingo!-Reihen einbringen. Diese beiden Fakten habe ich aber leider nicht dokumentiert, bzw. habe ich die Projekte, bei denen das passiert ist, schon in anderen Bingo-Feldern eingetragen.
Aber ich will überhaupt nicht jammern! Ich bin ganz schön stolz und froh, dass ich – trotz der ganzen anderen Aktivitäten, die mich dieses Jahr in Atem gehalten haben – doch noch einige Felder im Bingo vollbekommen habe.
Somit schließe ich das Bingo-Jahr 2024 erfreulich ab, schicke mein ausgefülltes Feld zu Anita aka „Antetanni“, und bin gespannt, ob und wie die Bingo-Aktion auch 2025 weitergeht. In der Linkparty zum Finale habe ich schon gesehen, dass sehr viele andere Werklerinnen sehr fleissig waren, und viele Bingo-Felder komplett gefüllt wurden. Da bin ich mal gespannt auf die ganzen Projekte.
Das Werkeln ist einfach ein ganz wichtiger Bestandteil meines Lebens. Fast jeden Tag widme ich die erste Stunde meines Tages, gleich nach dem Aufstehen, dem Handarbeiten. Das ist mein morgendliches Yoga. Ganz im Ernst.
Ich freue mich darauf, ein weiteres kreatives Jahr auf dem Blümchen-Blog zu dokumentieren!
Wow, ich sehe schon da gibt es bald viele spannende Berichte auf dem Blog zu lesen, wie schön. Toll wie du reparierst und ich mag auch diese Aufarbeitung von Resten wie für die Kugeln aus der Pulliwolle. Weben fand ich schon immer spannend, in der Türkei habe ich mir einige Manufakturen angesehen und fand es super spannend, wie dort Stoffe und Teppiche oft noch von Hand oder mit halbautomatischen Webstühlen gefertigt werden.
Liebe Grüße und Glückwunsch zu den Bingos!
Ingrid
Vielen Dank zu den Glückwünschen! Ich hätte all das schon im letzten Jahr (2024) unterm Jahr zeigen können. Allein, es fehlt mir derzeit immer die Zeit zum Bloggen. Oder ich mag nach einem langen Tag, den ich sowieso am Bildschirm verbracht habe, lieber was werkeln als zu bloggen. Mal sehen, was von den alten Projekten es wirklich noch auf den Blog schaffen wird. Ansonsten gibt es ja auch noch andere Projekte, die ich noch nicht gezeigt habe, und neue, die im Entstehen sind. Liebe Grüße, Gabi
Wow!
Superschöne Sachen hast Du gemacht. Ich bin gespannt auf Dein Klöppeln!
Das Fellkissen ist der Hammer! so würde ich auch zu gern Fell noch einmal weiterverarbeiten! Meine Mutter hat aus einem alten Mantel einer Großtante eine Decke für mich mal machen lassen, aber von einem Kürschner. Es tat uns leid um den Mantel (Wahnsinnsschnitt!) Aber wann zieht man den an.
Deine WebProjekte finde ich auch so toll und vielleicht zeigst Du mal die Bindungen/Muster etwas näher?
Etageren liebe ich! Porzellan ist tatsächlich das härteste Material der Welt (wenn auch spröde) und es anzubohren ist nicht ohne. Hast Du Malerkrepp draufgeklebt? das dampft die Vibrationen
Ach. Du zeigst gerade einfach so viel… 😍
Und überhaupt noch ein gutes, gesundes, neues Jahr
Mit ganz lieben Grüßen
Nina
Das Klöppeln war nur was Kleines, ein Lesezeichen, aber zum ersten Mal habe ich im Online-Kurs einer Freundin verstanden, wie prinzipiell die Ränder funktionieren. Da waren schon einige Aha-Momente drinnen. Ein Kürschner hier in der Nähe hatte aus mehreren Pelzen eine wunderschöne Patchworkdecken (lauter quadratische Stücke) gefertig, und dann gleichmäßig abgeschoren. Es sah aus wie eine Kunstfelldecke, war aber um so viel weicher und flauschiger. Nerz, glaub ich. Vor allem bei sehr alten Pelzmänteln und Hüten, wo die Tiere schon sehr lange tot sind, finde ich es gut, sie noch einer weiteren Verwendung zuzuführen. Respekt gegenüber den Tieren, die ihre Haut gegeben haben. Über meine ersten Webversuche soll es definitiv noch einen ausführlicheren Post geben. Da habe ich auch bald ein neues Projekt.
Leider hatte ich keinen Malerkrepp aufs Porzellan geklebt. Aber dank Ständerbohrmaschine hat das Bohren dann ganz gut geklappt und ist auch nichts verrutscht.
Ich zeige so viel, weil ich versuche, ungefähr ein Jahr in einen Post zu packen… Vielleicht finde ich 2025 wieder zu eine wöchentlichen Blogging-Rhythmus zurück. Zu zeigen hätte ich genug, und es wäre weniger überfordernd für euch Leserinnen… Liebe Grüße, Gabi