Mit Stadtmantel im Stadtpark

Als ich den „Stadtmantel“ (einen Schnitt von Crafteln) bei Lucy Nahtzugabe gesehen habe, hat mich dessen A-Linie sofort angesprochen. Das passiert mir ja selten, dass ich neue Schnitte unbedingt sofort haben muss, und auch bei diesem habe ich eine Weile gewartet. Aber jetzt einen eleganten, frühlingsgrünen Stadtmantel genäht und im Grazer Stadtpark ausgeführt.

Die Farbe

Der moosgrüne Loden und ein neuer hellgrüner Stoff, die ich zum Stadtmantel vernäht habe; die Blätterbluse, die Pullover-Jacke und Wolle, die drauf wartet, zu einer Tunika verstrickt zu werden: Waren Herbst und Winter in meiner Kleidung eher rot und orange, so werden Frühling und Sommer etwas grüner. Und so schön zusammenpassend! 🙂

Material für den Stadtmantel und dazu Passendes aus meinem Bestand

Seit dem letzten Jahr hat sich bei mir farbtechnisch unheimlich viel getan. Und ich bin so froh um die Farbberatung! Manchmal lese ich, dass sich jemand nicht „traut“ eine Farbberatung zu machen, weil diejenige befürchtet, dass ihr diese oder jene Lieblingsfarbe nicht stehen könnte. Aber eine Farbberatung schreibt nichts vor. Man sieht selbst, wie toll manche Farben mit dem eigenen Teint harmonieren und andere gar nicht, und die Farbvorlieben bestätigen sich entweder oder ändern sich ganz automatisch. Zumindest bei mir. Mir hat die Farbberatung Gewissheit und Sicherheit verschafft, was mir steht, aber auch die Freiheit, die Regeln manchmal zu brechen, wenn mir danach ist.

Der Stoff

Aber zurück zum Stoff: Ich habe ihn von einer Freundin geschenkt bekommen, er stammt aus der aufgelassenen Herrenschneiderei Eder in Paldau (südl. Steiermark), in der fast ausschließlich sehr hochwertige und teure Anzugstoffe verarbeitet wurden. Dieser „Rest“ schien mir zwar ziemlich groß, es war aber eigentlich zu wenig für den Stadtmantel: Ich hatte nur knapp 2 Meter plus zwei kleinere Stücke anstelle der beim Schnitt angegebenen 2,75 Meter. Außerdem ist dieser Stoff nicht gestrickt und gefilzt (Walk) sondern gewebt und gefilzt (Loden), also lange nicht so dehnbar wie er für den Stadtmantel eigentlich sein sollte. Hätte ich vorher in Stoff und Faden nachgelesen, wäre mir die Verwechslung von Loden und Walk nicht passiert!

Stoffmangel und Puzzelei

Andererseits vielleicht auch gut, dass ich nicht nachgelesen habe, denn Loden hat häufig einen Strich mit dem er zugeschnitten werden soll. Das habe ich ignoriert, munter gepuzzelt und quer zum Fadenlauf zugeschnitten – der Stoff hätte sonst auch gar nicht gereicht. Für die langen Ärmel konnte noch vier breitere Streifen aus den Resten herausbekommen, die ich dachziegelartig angelegt und mit einem 5mm Zickzackstich angenäht habe. Diese gestückelten Ärmel fügen sich schön ins Gesamtbild des Mantels, wo sowieso bei mehreren sichtbaren Nähten mit einem Zickzackstich gearbeitet wird. Die müssen also so sein! 😉

Gestückelter Ärmel

Aber: Loden – was fällt Euch dazu ein? Mir Trachtenjanker und Hirschhornknöpfe. So traditionell kommt mein Mantel zum Glück nicht daher: Der nicht ganz so jägergrüne Stoff, der Schnitt und auch die helle Blende machen hier aus traditionellem Loden ein modernes Stück.

Die Passform

Bei einem Schnitt von Crafteln zu sagen „Dieser Schnitt passt mir nicht!“ wäre völlig absurd, denn diese Schnitte sind genau so konstruiert, dass sie sehr leicht an den jeweiligen Körper angepasst werden können – und sogar sollen! Nach dem Schließen der Seitennähte, bevor man die Ärmel einsetzt, gibt es in der Anleitung sogar extra einen Hinweis, dass der Mantel jetzt angepasst werden sollte.

Und gut so. Ich musste bei der (bei mir schlotternden) Oberweite über der Brust fast 3 cm bei jeder Teilungsnaht  rausnehmen, dafür in der Taille rechts und links je 1 cm rauslassen. Das Rückenteil im oberen Bereich um 1,5 cm kürzen, im oberen Bereich der rückwärtigen Naht satte 2 cm rausnehmen und beide rückwärtige Abnäher schmäler und höher machen, damit der Mantel im Rücken keine Falten mehr geworfen hat. Ich habe ganz einfach einen schlankeren Oberkörper und eine kleinere Brust als im Schnittmuster vorgesehen. Und das ist ok.

Änderungen der Abnäher am Rücken und am Vorderteil geheftet

Ich habe rund 2 Stunden allein ins Anpassen, wieder Anprobieren, Anpassen und Umnähen investiert. Aber es lohnt sich! Dieser Mantel ist eher kein schneller Näherfolg, wird dafür aber zum super passenden Meisterstück.

Die Nähanleitung

ist gut und ausführlich. Mir gefällt die Farbcodierung sehr gut, mit der die linken und rechten Stoffseiten von Außen- und Innenstoff unterschieden werden, sowie welche Naht gerade zu nähen ist (rot) und welche schon vorhanden ist (schwarz). Und von wo bis wo genau genäht werden soll. Das sieht man auf den hier verwendeten Zeichnungen viel deutlicher als in jeder Fotoanleitung.

Zusätzlich hat Meike Crafteln drei Blogposts zum Sew Along geschrieben (die Links stehen weiter unten angeführt), und es gibt eine Linkparty, wo man sich andere Mantelbeispiele ansehen kann. Der Schnitt ist mit sehr vielen Passzeichen sehr toll gemacht. Die 12 mm Nahtzugabe habe ich zum Nähen als 1/2 inch interpretiert – sie geben gut Spielraum für das Anpassen der Abnäher.

Zum Bügeln der Abnäher konnte ich zum ersten Mal mein Bügelei und die Silikon-Fingerschützer richtig gut brauchen!

Da ich nicht besonders gern Schnittmuster klebe und dieses Schnittmuster auch in A0 geliefert wird, habe ich mir diesmal einen Plott geleistet. Und zwar wirklich „geleistet“, denn der Plott besteht nicht nur aus einer A0-Seite sondern gleich aus drei, es wird also relativ teuer.

Mantel von links

Dass sehr viel mit Zickzack genäht wird und dass nicht versäubert werden muss, macht den Mantel leicht zu nähen, gleichzeitig schaut es sauber aus. Über die für mich einzigen beiden Hürden (Schulterbeleg und Ärmelfutter annähen) helfen die Anleitung und etwas Grübeln hinweg.

Noch ein Tipp für alle Österreicherinnen:

Legt Euch eine deutsche Versandadresse zu. Ich empfehle Logoix. (Das ist sicherlich Werbung, allerdings unbezahlte.) Crafteln verkauft nämlich (noch) nicht an österreichische Postadressen, was ich bei E-Books wie dem vorliegenden ziemlich absurd finde. (Es ist in Österreich genauso wie in Deutschland geregelt, dass man bei elektronischer Auslieferung auf sein Widerrufsrecht verzichtet und das auch per Häkchen bestätigt – also kein Unterschied.)

Jedenfalls: Hätte ich meine deutsche Versandadresse nicht, könnte ich Euch heute meinen Mantel nicht zeigen, und das wäre doch schade.

(Klick auf ein Foto öffnet die Galerie und vergrößert das Bild.)

Richtig bemerkt: Es fehlen noch die Druckknöpfe, mit denen der Mantel geschlossen wird. Nachdem ich mich lange nicht entscheiden konnte, sind sie jetzt per Post unterwegs zu mir.

Das ist drin

Schnitt/ Anleitung: Stadtmantel (Schnitt selbst gekauft) in Größe 2 mit Teilungsnähten (Variante 2). Nützliche zusätzliche Erklärungen zum E-Book findet Ihr in den drei Blogposts zum Sew-Along bei Crafteln:

Änderungen: Um 10 cm gekürzt auf meine Lieblingslänge; Abnäher geändert wie im Text beschrieben. Feinen Stoff für die Blenden und die Schulterbelege zwecks Festigkeit mit einem no-name Baumwoll-Bügelvlies hinterlegt.

Material: knapp 2 Meter Loden von der Schneiderei Eder (geschenkt); ca. 40 cm hellgrüner Baumwollstoff gekauft im Kleinen Stern in Heidenheim; Rest dunkelrote Futterseide aus der Schneiderei Eder (geschenkt); Bügelvlies aus Baumwolle (Rest); Nähgarn von T.O. Stoffe in Graz.

Werkzeug: Nähmaschine

Kosten: Schnittmuster: 14 Euro; Plott: 15 Euro; Loden und Futterstoff geschenkt, wäre aber bei der tollen Qualität wahrscheinlich um die 40-50 Euro pro Meter (also ca. 80-100 Euro); hellgrüner Stoff ca. 8,- Euro; Nähgarn 3,50

Arbeitszeit: Auweia, schon wieder nicht mitgeschrieben. Am letzten Wochenende auf drei Tage verteilt rund 12 Stunden insgesamt, schätze ich.

Fazit: Ich mag die schwingende Form so gern und möchten diesen Mantel noch einmal probieren, beim zweiten Mal wirklich aus dehnbarem Walk, vielleicht für drinnen.

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41 Kommentare zu „Mit Stadtmantel im Stadtpark“

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  3. Lustig, nach den vielen schönen Stadtmänteln heute in Hamburg, habe ich gegoogelt und dein Mantel kam recht weit oben. Die Farben sind ein Traum, dass es Loden ist, ist natürlich ärgerlich. Ich hoffe du findest trotzdem eine Möglichkeit ihn zu tragen, wäre sonst extrem schade darum.

    1. Danke Svea für Deine Rückmeldung! Ja, nach den ganzen tollen Stadtmänteln in den letzten Tagen habe ich echt Lust bekommen, einerseits den grünen noch zu retten und andererseits noch einen zweiten aus Walk zu nähen, der sich dann einfach besser an den Körper schmiegt. Bericht folgt! Schön, dass wir uns in Hamburg kennengelernt haben! lg, Gabi

  4. *Habenwill* *Neid* *grün* *Wow*
    Diese Farbe – einfach klasse. Sie steht dir ausgezeichnet und ich liebe grün. Auch wenn grün bei mir eher matter/gedeckter ist, finde ich deinen Mantel der Hammer! Der Schnitt steht dir ausgezeichnet! Er wirkt sehr weiblich und elegant und perfekt zum Tanzen (oder eben Radfahren ;))
    Sehr ordentliche Details hast du wieder hineingearbeitet, finde den gestückelten Ärmel ziemlich cool. gut, dass du nicht wusstest, was du bei Loden alles beachten musst 😀 Und ich habe an dieser Stelle auch endlich mal den Unterschied zwischen Walk und Loden gelernt. Danke.

    Viel Freude mit diesem tollen Mantel,
    liebe Grüße,
    Maria

    1. Bei mir ist grün sonst auch gedeckter, aber das hier musste einfach sein! Derzeit entsteht am Mantel noch eine feine Stickerei zur Betonung einiger Elemente. Ja, ich finde den Schnitt auch sehr schön, elegant, weiblich – das geht jetzt endlich wirklich weg von Shirt und Jeans, was immer noch meine Alltagskleidung ist. lg, Gabi

  5. Großartig, die Farbe. Und da der Mantel ja nicht so ganz gefüttert ist ist die Sache mit dem Anpassen viel leichter!
    Gabi, das steht dir richtig gut!
    Das mit dem eBook-Versand aud Deutschland nach Österreich hat steuerliche Gründe. Es ist buchhalterisch sehr aufwändig Dateien ins EU-Ausland zu schicken. Da muss der ausländische Steuerbetrag ermittelt und über eine Zentralstelle an das jeweilige Land abgeführt werden. Ich tu mir das jedes Quartal an und fluche dabei laut 🙂
    Insofern kann ich Meike verstehen und finde es toll, dass du eine Lösung gefunden hast.

    1. Oh danke, liebe Martina, ich freu mich über Dein Kompliment! Einen ganz gefütterten Mantel oder Blazer muss ich noch nähen – ein Futter würde aber auch hier nicht schaden, um die Nähte am Rücken zu verdecken.
      Danke für Deine Erklärung zu den steuerlichen Schwierigkeiten – das war mir nicht bewusst. Bisher (und in einer Lehrveranstaltung) hatte ich immer als Begründung gehört, dass sich viele Händlerinnen durch die unterschiedlichen Konsumentenschutzgesetze verunsichert fühlen. Und bis vor ein paar Jahren war es bei uns steuerrechtlich bilde ich mir ein so, dass man Dinge ohne Mehrwertsteuer im Ausland kaufte und dann die österr. Steuer hier draufgeschlagen wurde, bilde ich mir ein. Aber es sollte auch gar keine Kritik an Meike sein – eher ein Kopfschütteln, wie immens kompliziert das sein kann, trotz EU usw.
      Liebste Grüße, Gabi

  6. Super schöner Mantel ist das geworden. Passt perfekt zum grünen Park. Und ja, ich finde es auch toll, aus diesen wunderbaren trächtigen Stoffen etwas modernes zu machen Warum sollten nur die Trachternden tolle Qualität benutzen?
    Viel Spaß und Freude mit diesem farbenfrohen tollenMantel!
    Liebe Grüße, jetzt wieder in Aachen

    1. Liebe Christiane, da hast du vollkommen Recht mit der tollen Qualität: Der Loden aus der alten Herrenschneiderei hat tatsächlich eine tolle Qualität und ob etwas trachtig wirkt oder nicht hängt ganz sicher mit der Verarbeitung und den Details zusammen. Man könnte umgekehrt auch eine trachtige Fleece-Jacke aus Kunstfaser nähen. Inzwischen sind die Druckknöpfe angekommen und etwas Stickerei möchte ich auch noch anbringen. Dann zeige ich eine „more than complete version“. lg, Gabi

  7. Liebe Gabi,

    die Farbe und die Form stehen Dir unheimlich gut. Gerade die A-Linie des Mantels kannst Du mit Deiner Figur hervorragend tragen. Das solltest Du ruhig öfters tun. Macht Dich außerdem auch noch etwas jünger optisch. (Wobei ich Dein Alter ja gar nicht kenne) Aber es ist eben sehr frisch.
    Die gestückelten Ärmel sehen toll aus. Als wenn es so sein soll. Das ist ein besonderes Designelement.
    Jetzt brauchst Du nur noch Schuhe in derselben Farbe 🙂

    LG Mareike

    1. Liebe Mareike, ich bin durchaus schon in einem Alter, wo ich „macht Dich jünger“ gern höre. Ohne Feuchtigkeitscreme ist der morgendliche Blick in den Spiegel häufig doch schon ziemlich faltig um die Augen… 😉 Dazu passende Schuhe wird eher schwierig, denke ich. Außer ich belege nächstens einen Schuhmacher-Kurs in der südlichen Steiermark. Das kommt dann als nächster großer Schritt im nächsten Jahr! lg, Gabi

  8. dein mantel ist wieder mal ein traum geworden. unglaublich, mit welcher hingabe du nähst. ich bewundere das sehr. ich habe seit jahren dunkelblauen loden hier liegen. mein opa hat mir den mal geschenkt und seit er gestorben ist, ist er mir noch viel wertvoller. ich träum schon lange von einem mantel. aber ob ich das so hinbekomme? mal sehn. ich verschiebe das projekt erst mal auf herbst. aber ich behalte deinen blogpost in Erinnerung bis dahin.
    die farbe ist übrigens toll. sehr frühlingshaft. und ich finde, dass loden nichts mehr von dem verstaubten trachtenimage hat. lässt sich gut ins moderne übersetzen!
    ganz liebe grüße aus kärnten,
    andrea

    1. Dankeschön, liebe Andrea, dein Kompliment freut mich sehr, vor allem weil ich Dich als eine wahrnehme, die selbst mit Hingabe näht. Klar bekommst du das hin! Die Anleitung ist wirklich Schritt für Schritt, und wer Blusen näht, kann auch einen Mantel nähen. Der Herbst oder besser Spätsommer (mit etwas Vorlauf) eignet sich sicher wunderbar für dieses Projekt. Liebste Grüße zurück, Gabi

  9. So ein toller Mantel und gerade in Loden finde ich ihn schön, ist deutlich hochwertiger als Walk, Neid, Neid, Neid!!!!!! Solche Stoffe sind hier unbezahlbar. Deine Farbe steht dir und gefällt mir ausgesprochen. Du merkst meine Begeisterung. LG Anja

    1. Liebe Anja, solche Stoffe sind hier auch unbezahlbar. Außer man kennt jemand, der zufällig gerade die Stoffbestände einer alten Schneiderei auflöst… Meine Freundin wird in nächster Zeit mit den Stoffen auf einige Flohmärkte fahren. Wenn Du in der Nähe von Graz wohnen würdest, könntest Du Dich relativ leicht mit hochwertigen Wollstoffen eindecken… lg, Gabi

  10. Ohh! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das jetzt langsam ziemlich langweilig wird, so immer die gleichen Kommentare von mir. Aber: ich bin so beeindruckt von diesem neuen Meisterwerk! Einfach nur fantastisch! Steht dir so gut (obwohl ich grün so sehr mag, hätte ich mich vermutlich nicht daran gewagt, einen grünen Mantel bei mir einziehen zu lassen), die Farbe ist toll. Und der Schnitt ist auch klasse. Die Arbeit, auch gerade mit den Änderungen, hat sich wirklich gelohnt.
    Übrigens, danke für die Erklärung zu „Walk“ und „Loden“. Habe ich bisher noch nicht gewusst. Wieder ein Tag gerettet (denn ein Tag ohne etwas Neues zu lernen ist ein verlorener…).
    In deinen älteren Blogs habe ich auch direkt wieder mal gestöbert. Da ich manchmal nicht dazu komme einen Beitrag in Ruhe zu lesen, überfliege ich ihn gerne erst einmal, um ihn dann, in einer stillen Minute in aller Ruhe nochmals zu geniessen. Ich staune immer wieder über deine tollen Werke und die Vielfalt deiner Fähigkeiten (die Pop-up Minibücher zum Beispiel liessen direkt meine Finger zucken. Aber momentan beschränke ich mich aufs Sockenstricken ;-))
    Ein schönes, erfolgreiches Wochenende wünsche ich dir!
    LG Gudrun

    1. Liebe Gudrun, Lob wird gar nie langweilig. Solange es ernst gemeint und nicht „nur“ Lobhudelei ist. So auf den Fotos finde ich das Grün jetzt auch ziemlich gewagt, so leuchtend hatte ich es zuhause gar nicht wahrgenommen. Bei mir hat tatsächlich die Farbberatung die Perspektive nachhaltig verschoben – vor zwei Jahren hätte ich mich so eine Farbe nicht „getraut“. Und auch „Advanced Style“ (kennst du den Blog?), der Fashion Oldies = Foldies präsentiert, manche in schrill-schrägen Outfits und manche auch ganz klassisch elegant. Jetzt bin ich ja zum Glück noch laaaange nicht so alt wie die Foldies, aber ich beginne mich ganz eindeutig mehr zu trauen und auch auffälligere Stücke als 08/15 Jeans und T-Shirt tragen zu wollen…
      Mir war der Unterschied Walk/Loden auch nicht klar. Ach, ist das nicht spannend!? Dieses Hobby (Nähen plus Bloggen) und die daraus resultierende Kommunikation mit Euch bereichert mich so sehr. Ich freu mich. lg Gabi

  11. Tolle Bilder von deinem Mantel und die Farbe steht dir prima. Ich mag diese teilungsnähte an Jacken und Mänteln und so genäht sieht es cool aus. Super das du so mutig den Stoff genutzt hast und ich kann mir anhand der Bilder mit den heftungen und deinen Erklärungen sehr gut vorstellen was du gemacht hast. Danke dafür! Liebe Grüße Ingrid

    1. Liebe Ingrid, ich mag diese figurschmeichelnden Teilungsnähte (Prinzessnähte oder Wiener Nähte) auch extrem gerne. Die zaubern aus meiner H-Figur eine X-Figur. Schon schräg wenn ich mir vorstelle, wie ich als Studentin vor 25 Jahren alles dran gesetzt habe, meine Figur mit möglichst unförmigen T-Shirts zu verhüllen und wie sich das verändert hat und noch ändert. Steht der Stadtmantel auch auf Deiner Liste der Dinge, die du gerne nähen möchtest? lg, Gabi

    1. Na dann, liebe Eva… Den Schnitt gibt es in vielen Größen. So steirergrün finde ich meinen Mantel jetzt gar nicht, und wenn ich jetzt noch die Stickereien und Druckknöpfe draufmache, wird er noch etwas folkloristischer und weniger klassisch-steirisch. Wie ist es mit der Farbe? Würdest du so ein Grün anziehen? lg, Gabi

  12. Wieder ein ganz tolles Stück, ich bin begeistert! Die Farbe in dem frühlingsfrischen Grün steht dir sehr gut. Ich bewundere auch wie bravourös du die Anpassungen hingekriegt hast. Das ist ja sicher eine ganz knifflige Angelegenheit. GlG, Karoline

  13. Himmel hilf. Du bist ja IRRE, was Du alles nähst! Und der Mantel ist toll, toll, toll, und die Farbe steht Dir wirklich verflixt gut – Farbe und Schnitt, beides gleichermaßen. Superschön.

    Hingerissen
    Maike

    1. Ach weißt du, das ist so ein Prozess. Du musst es einfach tun. Zuschneiden, nähen. Zuschneiden, nähen. Die Anleitung ist gut und bis auf zwei knifflige Kopfzerbrech-Stellen auch recht simpel. Ich muss jetzt endlich die Druckknöpfe annähen, damit er von der Schneiderpuppe runterkommt und ich ihn auch draußen trage, solange es noch nicht zu warm wird. lg, Gabi

      1. Ja, „es einfach tun“ ist überhaupt das Rezept für alles. Keine Angst und druff, immer nur an den nächsten Schritt denken und nicht an den danach, und zackbumm, hat man gleichsam wie aus Versehen ganz tolle Sachen gemacht.
        Für den nächsten Winter könnte ich einen Mantel gebrauchen, ich widme mich der Überlegung mal etwas intensiver – da bestünde ja durchaus Hoffnung, rechtzeitig fertig zu werden!

        1. Ah ja, wenn du jetzt beginnen würdest. Wenn nicht immer andere wichtig-dringende Sachen vordringlicher wären. Aber vielleicht wäre der Wintermantel-sew-along vom Me Made Mittwoch was für Dich? Da werden nicht nur viele verschiedene Mantel-Modelle genäht, es gibt durch die Zwischenberichte auch immer einen Anreiz (vulgo Termin) daranzubleiben. Ich bin mehr die „ich zieh das an drei Abenden durch!“ Frau, für mich sind solche sew-alongs zu ausgedehnt. Aber vielleicht wäre es für Dich ein Anreiz und/oder eine Motivation? lg, Gabi

  14. Ein Frühlingsmantel inmitten grüner Bäume – das sind ganz wunderschöne Bilder!
    So allmählich denke ich, ich wage mich auch mal an eine Farbberatung. Mir gefällt das, wie Du die Ergebnisse umsetzt. Das Schnittmuster des Stadtmantels hatte ich irgendwie ausgeklammert, wahrscheinlich weil ich eher schmale Silhouetten für mich mag. Es ist aber ein interessantes Schnittmuster, grad mit den Besätzen (den Stoff hatte ich gleich dem richtigen Stoffladen zugeordnet!). Und die Schneiderpuppe – echt super zum Anpassen (ich brauch da immer jemand, der absteckt)
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Danke Dir, liebe Ines. Es waren an dem Tag ziemlich viele Leute im Stadtpark unterwegs, die komisch geschaut und teilweise mit dem Vorbeigehen gewartet haben, bis der Gerhard mit dem Fotografieren fertig war… Jaaa, wage Dich! So ein Gutschein für eine Farbberatung ist ein gutes Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk, ich spreche aus Erfahrung. Die Schneiderpuppe habe ich mir zu Weihnachten 2015 gewünscht; sie hat mir jetzt schon mehrmals gute Dienste geleistet, vor allem auch beim Ablängen von Kleidern oder eben hier beim Mantel ist sie super-hilfreich! Weißt eh: Ich bin ja dabei, mir mehr Kurven zu zaubern, da passt die A-Linie vom Stadtmantel bei mir hervorragend ins Konzept. Ist aber sicher nicht für jederfrau attraktiv, muss es auch nicht. lg, Gabi

  15. Das ist aber ein sehr feiner Stadtmantel geworden – chapeau- und ich denke durch den edlen Loden, bleibt er wahrscheinlich auch viel länger ein schmuckes Stück.Walk ist sehr unterschiedlich wie ich finde und leiert auch mal an strapazierten Stellen. Erst war ich erschrocken, als ich las, dass du auch quer zum Fadenlauf geschnitten hast, aber offensichtlich verzeiht der Loden das gut.
    Bin gespant auf deinen Knöpfe, hatte vor kurzem große grüne Druckknöpfe gekauft, die würden glatt passen.
    Frohes Frühlingsflanieren im neuen Mantel!
    VG Karen

    1. Liebe Karen, da hast du vielleicht Recht, dass der Mantel durch den Loden länger in Form bleibt. Ich habe den Stoff in alle Richtungen probe-gedehnt, bevor ich ihn quer zum Fadenlauf zugeschnitten habe: Er hat sich weder quer noch längs besonders gedehnt, eigentlich gar-überhaupt nicht. Sonst hätte ich mich eher nicht getraut.
      Die Druckknöpfe sind inzwischen angekommen, sie sind groß und am Rand transparent, sodass man den Stoff drunter durchsieht. Ich hatte auch kurz grüne Druckknöpfe angedacht, mich dann aber dagegen entschieden, weil die Farbe beim Online-Kauf auch arg daneben gehen können hätte. Wenn ich sie angenäht habe, zeige ich die more than complete version. lg, Gabi

  16. Oh, das ist ja ein schöner Schnitt, den muss ich mir direkt mal merken! Die Farbe sieht gar nicht nach dem typischen traditionellen Jäger-Loden-Grün aus, sondern sehr passend nach Frühling.
    Liebe Grüße
    Emily

    1. Vom typischen jägergrünen Loden habe ich hier auch noch ein Stück herumliegen, allerdings (zum Glück) zu klein für den Mantel. Und durch die hellgrünen Blenden wirkt der Mantel noch ein bisschen heller und zum Glück gar nicht verstaubt, finde ich! lg, Gabi

  17. Wow – ist der schön! Also ich bin völlig hin und weg, und die Farbe steht dir sowas von gut! Mega! Ich habe mir mal einen grünen Halbmantel gekauft, aber bislang bin ich nicht so recht damit glcklich geworden. Aber ich bin mir sicher, dass du das Schätzchen hegen und pflegen und hoffentlich ganz häufig tragen wirst, denn er sieht phänomenal gut aus! LG. Susanne

    1. Liebe Susanne, wie ist es denn bei dir mit den Farben? Steht Dir grün denn? Auf deinem Halb-Profil-Foto erkenne ich das nicht so gut. Farbe ist gut, solang sie dich nicht blass oder grünlich im Gesicht macht (haha – Wortspiel!). Naja, danke jedenfalls, ich mag die Farbe gerne und finde mich ein bisschen mutig, den einfach so draußen zu tragen. Ich bin mir sicher, dass die Farbe gar keiner der gerade modischen Modefarben entspricht. 🙂 lg, Gabi

  18. Ein sehr schöner Mantel – steht dir ganz prima! Ich hab auch noch einen grünen Stoff zuhause (und keinen blassen Schimmer ob es Walk oder Loden ist), der irgendwann mal zu einer Jacke verarbeitet werden solltw. Vllt schaue ich mir den Stadtmantel nochmal genauer an 🙂

    VG, Annika

    1. Hallo Annika, schau Dir mal den Stoff unter der verfilzten Schicht an: Ist er gewebt und wenig dehnbar? Dann ist es wahrscheinlich Loden. Ist er gestrickt und dehnbar – meist in die eine mehr als in die andere Richtung? Dann ist es wahrscheinlich Walk. Ob wirklich zu 100% Wolle kannst du mit einer Brennprobe des Gewebes feststellen, wie es Lucy Nathzugabe in ihrem Buch „Stoff und Faden“ beschreibt. Wenn Dir der Schnitt vom Stadtmantel gefällt, ist das sicher ein lohnendes Projekt. lg, Gabi

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