Heute ist Faschings-Remmi-Demmi im Kindergarten. Nachdem die Tochter vor zwei Jahren als Yoda unterwegs war, wollte sie dieses Jahr Prinzessin Leia aus Star Wars sein.
Die Stoffe waren alle vorrätig, bis auf einen Umhang, aus dem leider nichts geworden ist: Wo verflixt noch mal ist diese weiße Fleece-Decke, die ich dafür zerschnippeln wollte? Ich hatte ausgiebig im Internet recherchiert, Vater und Tochter hatten rechtzeitig eine Perücke als Grundlage für die Frisur besorgt, alles wunderbar. Nur dass ich dann von Sonntag bis gestern krankheitsbedingt komplett flachlag, ganz schlimm. Aber versprochen ist versprochen, also hab ich mich gestern Abend noch zur Nähmaschine geschleppt. Daher sind die Fotos alle ein bisschen dunkel. Egal. Es geht mir ja hauptsächlich ums „Wie“. Ich hoffe, das kann man trotzdem erkennen.
Die Tunika
Für die Tunika bin ich vorgegangen wie sonst auch immer: Gerade passende Kleidungsstücke raussuchen und einen ungefähren Schnitt auf Schnittpapier skizzieren. Dabei hab ich die Ärmel weiter gemacht und die Länge gegenüber dem Kleid um ca. 10 cm verkürzt.
Schnitt-Entwurf mit Stecknadeln auf dem doppelt zusammengelegten Stoff fixiert (damit ich gleich zwei gleiche Teile auf einmal ausschneiden kann) und vor dem Zuschneiden den Schnitt noch angepasst: Weil der Stoff ein Baumwollstoff ist und kein dehnbarer Jersey, stand entweder zur Wahl, den Halsausschnitt mit Knopf weiter zu machen, damit der Kopf durchpasst, oder den Halsausschnitt weiter zu schneiden und dann mit einem Gummiband zusammenzuziehen. Ich habe Variante 2 gewählt und den Halsausschnitt entsprechend dem Kopfumfang der Tochter erweitert. Den Saum des Kleides habe ich auf dem Stoff noch ein bisschen geschwungener skizziert als am Schnittpapier. Die Ärmel habe ich ebenfalls im Stoffbruch aufgelegt und gleich doppelt ausgeschnitten.
Tunika an den Seiten und an den Schultern zusammengenäht, Ärmel zusammengenäht und rechts auf rechts in die Tunika eingenäht. Den Saum versäubert und dann den Halsausschnitt umgenäht. Bemerkt, dass ich kein dünnes Gummiband mehr zum Einziehen zu Hause habe und improvisiert: Dann nehmen wir halt ein Häkelgarn. Wir raffen damit den Halsausschnitt und verknoten es – für ein Kostüm für einen Tag sollte das reichen.
Der Gürtel
Für den Gürtel habe ich bei craftiness is not optional eine feine, gratis Schnittvorlage gefunden. Der Gürtel wäre der Tochter zu eng geworden, also hab ich ihn verlängert. Und da der Stoff (Rest von einem Ritterkostüm) sehr fein und dünn ist, habe ich ihm zusätzlich eine versteifende Einlage verpasst. Die Teile für die Applikationen hab ich einfach in der benötigten Anzahl aus 160g-Karton ausgeschnitten. (Verzeihung, nicht ich: Da hat der Göttergatte geholfen.) Die Teile mit Klebestift auf der linken Stoffseite fixiert, mit etwas Zugabe ausgeschnitten und die Zugabe umgeklebt.
Dann die Teile auf den Gürtel aufgenäht, noch einmal die Länge des Gürtels am Kind getestet, einen Klettverschluss drauf und fertig.
Die schwarze Langhaarperücke (braun gab’s leider nicht) haben wir am Kinderkopf zu Schnecken über den Ohren eingeringelt und die Schnecken mit Haarnetz-Teilen und gefühlten 100 Haarnadeln fixiert. Ich hoffe, die Frisur hält.
Was soll ich sagen: Es hat leider wieder einmal alles länger gedauert als geplant. Das Kostüm ist leider wieder einmal erst in letzter Minute fertig geworden. Aber für so eine Nacht-und-Nebel-Aktion finde ich es ganz ansehnlich. Und am Wichtigsten: Die Tochter freut sich einen Hax’n aus! Und ich freu mich, dass ich das trotz Krank-Sein und getrübtem Blick doch noch hinbekommen habe.
In diesem Sinne wünsche ich frohes Faschingskrapfen-Futtern!
Verlinkt mit Freutag, Meitlisache und Kiddikram.
Stoff für Tunika: Ein alter, weißer, feiner Baumwoll-Bettbezug
Stoff für Gürtel: Ein silber-metallic-Stoff, vorrätig (Rest von einem Ritter-Kostüm)