{Nadelbrief} Woche 17: Norwegen

Bestrickend gemustert

Wenn Urlaub oder große Arbeitslast dazwischen kommt (so wie in den letzten beiden Wochen), schaffe ich es leider nicht, jede Woche einen Nadelbrief zum jeweils aktuellen Theme zu werkeln. Trotzdem mache ich weiter: Diese Woche mit einem Norwegerpulli im Miniformat.

Norwegen, Japan, Mexiko: Drei Länder stehen im Zentrum dieser und der beiden kommenden Wochen in Susannes Nadelbrief-Aktion: Jede Woche eine kleine, kreative Fingerübung, und hier lasse ich meine Assoziationen zu den jeweiligen Ländern spielen.

Norwegen: Ich war noch nie weiter im Norden als in Hamburg, dort aber dafür schon mehrmals und gerne. Halt, stimmt nicht: Im November war ich in Husum! Und schon lange möchte ich einmal einen Urlaub an der Ostsee bzw. mit einem Schiff AUF der Ostsee verbringen. Seit mir eine liebe Bekannte, die aus Rostock stammt, von den hellen nordischen Sommern mit dem unglaublich schönen Licht vorgeschwärmt hat, ist dieser Wunsch noch stärker geworden. Muss nur noch die Familie davon überzeugt werden, dass man auch im Norden im Meer baden kann, Klimaerwärmung sei Dank. 😉

Die Innenseite in Nationalfarben

Aber Norwegen, hm, das ist mir irgendwie zu weit nördlich. Damit assoziiere ich Nordkap, Fjorde, Elche, Rentiere und Lappen. Kälte und Nordlichter. Und Norwegerpullis, wobei in meine Kategorie „Norwegermuster“ bisher so ziemlich jedes bunt gestrickte, geometrische Muster gefallen ist. (Inzwischen weiß ich, dass es durchaus Unterschiede gibt – Fair Isle, Islandmuster und so weiter -, auch wenn ich die Unterschiede noch nicht genau benennen kann.). Mein Nadelbriefchen hat also einen kleinen „Norwegerpulli“ in den Farben der norwegischen Nationalflagge bekommen: Rot, blau, weiß.

Das Strickstück rollt sich ein.

Die Vorlage habe ich vom Adventsmuster-Knit-along bei schoenstricken.de, vor langer Zeit abgespeichert. Die meiste Zeit haben dieses Mal die Maschenproben verschlungen, also bis ich bestimmt hatte, welche Nadelstärke einen passenden Musterausschnitt in der gewünschten Größe von rund 10×20 cm ergibt. (Zum Einsatz kamen dann Nadeln der Stärke 4 und Wollreste in blau, rot und weiß.)

Das zweifarbige Stricken ging überraschend flott, aber das Strickstück war anschließend nicht geneigt, glatt liegen zu bleiben. Anstatt es zu befeuchten, zu spannen und zu warten, bis es wieder trocknet, habe ich zu einem kleinen Trick gegriffen: In die eigentliche Nadelbriefchen-Hülle habe ich ein passendes Stück Decovil geschoben (eine relativ steife Einlage, die man häufigt für Taschenböden verwendet), um diese Hülle zu stabilisieren.

Verstärkung und Versteifung mittels Decovil

Und auf die so vorbereitete Hülle habe ich dann das gestrickte Stück mit kleinen Handstichen rundherum festgenäht und gleichzeitig gespannt.

Die Zähmung des Strickstücks

Als Verschluss dient eine fingergehäkelte Kordel zum Drumherumwickeln, mit einem kleinen Bommel am Ende. Der schien mir dieses Mal einfach passend aufhübschen, auch wenn ich sonst eher reduziert werkele.

Auf diese Weise ist das Briefchen außen ganz flauschig geworden und innen stabil. Mir gefällt’s, daher: Ab mit dem Nadelbriefchen zu Susannes Sammlung, und auf in die nächste Woche mit Thema „Japan“. Habt einen guten Wochenstart!

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Das große nahtlust Nadelbrief-Jahr 2019

16 Kommentare zu „{Nadelbrief} Woche 17: Norwegen“

  1. Das ist ja mal eine super Idee. Ein gestricktes Nadelmäppchen. Dieses tolle Muster auf so ein kleines Stück gestrickt. Tolle Arbeit. Ja, das gehört für mich auch zu Norwegen.
    Liebe Grüße
    Monika

  2. Liebe Gabi
    So ein schönes Nadelbriefchen! Ich liebe diese Norweger Muster.
    Und ich kann Dich bezüglich Ostsee nur unterstützen, es ist wunderbar, weniger Wellen oftmals, etwas weniger Salz, schöne Inseln (ich mag Rügen sehr). Und viele verschiedene Länder Rundfunk sowieso ?
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Aha, noch eine Vertreterin vom „Team Ostsee“ also! Ich werde den Göttergatten noch ein Weilchen bearbeiten. Ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis wir da hinfahren. lg, Gabi

  3. Liebe Gabi, ein tolles Nadelbuch, da würde ich die dicken Nadeln mit den großen Öhren aufbewahren, die zum Fäden vernähen am Gestricksel benötigt werden ;o) Toll finde ich, wie Du das Norwegermuster auf dem Nadelbuch befestigt hast, wahrscheinlich wäre es bei mir unter der NäMa gelandet und dann später laut fluchend ins Eck geflogen, dabei ist Handnähen durchaus eine Alternative!
    Jetzt freu ich mich auf Deine Japanreise und das Mexikanische…
    Liebste Grüße von Katrin

    1. Liebe Katrin, mit der Nähmaschine hätte ich das nie so exakt hinbekommen, dieser Weg ist von vornherein ausgeschieden. Vor allem weil sich das Gestrickte ja so eingerollt hat. Rundherum mit der Hand, das hat auch nicht mehr als 20 Minuten gedauert. Das ist der Vorteil der Nadelbriefchen: Die sind so klein, da geht es schnell. Lg, Gabi

  4. Super genial! Ein Mini-Norweger-Pulli auf dem Nadelbrief. Und der Bommel/Tassel /? passt genial dazu. Ich mag Norwegen sehr gerne, wenn es auch schon 25 Jahre her ist, dass ich da 14 Tage Urlaub gemach habe.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Dankeschön, liebe Ines. Bommel musste diesmal einfach sein, ist eh sonst meist klare Linie und ohne viel Schnickschnack bei mir. lg, Gabi (Wann steigst Du wieder ein in die Nadelbriefchen?)

  5. Also als völlig Strickunfähige bin ich natürlich begeistert, wie man so ein Muster mal so eben selber stricken kann! Genial, liebe Gabi. An Norwegermuster dachte ich anfangs auch und habe mir noch überlegt, ein solches mit Kreuzstich zu sticken. Das wäre vermutlich auch sehr fein geworden, aber so mit Strick und Haptik und Flausch und warm passt es noch viel viel besser zu Norwegen. Gut ist deine Lösung mit dem Decovil – ich kann mir gut vorstellen, wie fummelig und friemelig das ganze war! Aber auch innen finde ich das Briefchen perfekt – toll, dass du die die Nationalfarben aufgegriffen hast! Danke für die Verlinkung und lieben Gruß. Susanne

    1. Liebe Susanne, das Decovil reinzuschieben war gar nicht friemelig! Ich hatte einfach fast die gesamte untere Naht offen gelassen und erst beim knappkantig Abnähen der Innenseite geschlossen. Ich freu mich auch über das Flauschige, und finde Deinen Nadelbrief zu Norwegen grandios. Schlicht, ausdrucksstark, toll. Schön, dass Du die Künstlerin entdeckt hast, ihre Werke beeindrucken mich sehr. lg, Gabi

  6. Liebe Gabi,
    was für ein cooler Nadelbrief! Ein ähnliches Muster, wie du es gestrickt hast, wollte ich erst sticken… und dann habe ich mich doch für HArdanger entschieden! Die Bommel als Verschluss finde ich richtig gelungen!
    LG
    CHristiane

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