Nicht super? Doch super!
Jetzt ist der „Liebster Award“ auch bei mir gelandet. Bereits vor Weihnachten hat mich die liebe Charlie von charliemade gefragt, ob ich beim „Liebster Award“ mitmachen würde, und mich damit in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt.
Fein, ich wurde nominiert! Oder doch nicht super?
Erster Gedanke: „Oh, wie nett! Das freut mich aber!“ Weil der Name der Aktion („Liebster Award“) für mich schon ein Zeichen ist, dass die Person meinem Blog gut findet.
Zweiter Gedanke: „Oh nein, das ist doch so eine Kettenbriefgeschichte!? Ich hasse Kettenbriefe!“
Dritter Gedanke: „Aber sie hat mir nette Fragen gestellt, und ich selber mag es eigentlich gern, wenn ich mehr über eine Bloggerin erfahre.“
Grübel, grübel. Dann bin ich auf den Artikel „Wer möche den Liebster Award? Niemand?“ von Simone Weissenbach gestoßen, die dem Liebster Award den Kettenbriefcharakter nehmen möchte: Nominieren, ja! Aber nicht 11 Blogs sondern nur 2 oder 3, nämlich solche, die man wirklich schätzt!
Und dann habe ich für mich aber trotzdem beschlossen, dass ich die Kette hier bei mir enden lasse.
UND am Schluss einfach aufschreibe, welche Blogs ich schätze und warum.
Hier aber zunächst meine Antworten auf Charlies Fragen.
Meine Antworten
1) Was war dein Lieblingsfach in der Schule?
Geometrisch Zeichnen, aber das hatten wir leider nur zwei Jahre lang. Noch ganz ohne Plotter habe ich trotzdem mit 16 mit Geodreieck und Cutter „Paper Architecture“ entworfen, auch wenn das damals noch nicht so geheißen hat. 🙂 Eines der Werkstücke hat die Zeiten überdauert:
2) Wie oft in der Woche nähst (bzw. häkelst, strickst, oder bastelst) du?
Am liebsten täglich, aber es hängt sehr stark davon ab, wie viel Zeit ich habe oder mir dafür nehmen kann. Und das Zeit nehmen hängt direkt proportional damit zusammen, wie sehr mich ein Projekt gerade anspricht. (Sprich: Sehr ansprechend – viel Zeit; wenig ansprechend – wenig Zeit.) Derzeit stricke ich an einer Haube für meinen Sohn, da komme ich leicht in einen „Flow“ und stricke dann stundenlang „nur noch eine Reihe!“ Strick-, Häkel- und Stickprojekte kann ich auch gut mitnehmen, z.B. für Wartezeiten beim Arzt oder längere Zug- oder Autofahrten. Die transportiere ich in meiner vor 15 Jahren gekauften no-name Handarbeitstasche mit der idealen Größe für meine Projekte. (Diese Tasche ist im Übrigen unverkennbar schuld am Design und auch ein bisschen am Namen meines Blogs…)
Aber zum Nähen komme ich derzeit oft wochenlang nicht. Leider! Das wird sich 2016 mit dem Garderobe-Remake-Projekt sicherlich ändern.
3) Welchen Klingelton hat dein Handy?
Die Titelmelodie von der „Sendung mit der Maus“. (Anhören)
4) Welcher ist dein Lieblingsstich an der Nähmaschine?
Seit ich mir letztes Jahr eine W6 Overlock geleistet habe: Der ganz normale Overlockstich. Meine normale Nähmaschine, die 25 Jahre alte „Privileg Super Nutzstich“ kann ansonsten geradeaus, Zickzack und vier Zierstiche oder so…
5) Hast du dir schon (Blogger-)Ziele für 2016 gesteckt?
Meine Vorhaben für 2016 habe ich ausführlicher schon im Ausblick für 2016 vorgestellt, daher hier nur noch einmal kurz: Geplant sind eine Artikelserie über mein Garderoben-Remake im Sinne von nachhaltigem Kleidung-Nähen, eine Videoserie über Klöppeln für Anfängerinnen und die Fortsetzung von Strickmotiven für die Familien-Strickdecke. Dazwischen werden sicher viele lustige kleine Projekte reinschneien und den Blog aufpeppen. Aber so richtige Ziele (im Sinne von SMARTe Ziele: Spezifisch, Messbar, Ambitioniert, Realistisch, Terminisiert) habe ich mir für 2016 nicht gesetzt. Kein „1000 Follower bis Ende 2016“ oder so. Das brauche ich hier nicht. Ich lasse mich am Blog gerne ein bisschen von den Ideen treiben und überraschen.
Der einzige gute Vorsatz, den ich bereits umsetze: Ich plane die Blogbeiträge jetzt immer Ende des Monats für ein Monat im Voraus. Mehr als zwei Beiträge pro Woche ist sowieso unrealistisch bei mir, aber die zwei kann ich dann sehr gut für bestimmte Wochentage (z.B. mit bestimmten Linkparties) einplanen. Dadurch bekommt wiederum mein kreatives Schaffen mehr Struktur. Und verschieben kann ich die Beiträge dann immer noch…
Zum Planen verwende ich einen Google Kalender, den ich extra für „Blümchen“ angelegt habe. Dann kann ich diesen Bereich ganz eigenständig planen, den Kalender aber trotzdem auch in meine anderen Kalender einbinden und immer am Smartphone dabei haben. Die zahlreich erhältlichen Blogger-Kalender auf Papier sind für meine Bedürfnisse zu unflexibel.
6) Warum bloggst du und ist dir der Anfang schwergefallen?
Ich habe erst vor ca. eineinhalb Jahren überhaupt mit dem Bloglesen begonnen und bald festgestellt, dass die Sachen, die ich mache und gemacht habe, durchaus herzeigbar sind. Und dass ich sie gerne herzeigen würde. Der Anfang: Ich glaube, jede Bloggerin ist am Anfang nervös. Ich finde es einen großen Schritt, mit eigenen Texten und selbst gemachten Dingen an die Öffentlichkeit zu gehen. Wird es jemand gefallen? Wird es jemand interessieren? Wie werden die Reaktionen sein? Mir als Perfektionistin ist am Anfang immer der Klick auf den „veröffentlichen“-Button am schwersten gefallen, und auch jetzt ist das Loslassen eines neuen Textes noch immer schwierig. Wurde aber mit der Zeit etwas leichter.
7) Welche Dinge stehen auf Deinem Nachttisch?
Eine Leselampe; eine Maus-Lampe; mein Kindle; ein oder zwei, eventuell auch drei Stapel noch ungelesene Bücher bzw. Kinderbücher, die aktuell vorgelesen werden; ein Shaun-Kirschkernkissen für Kinder-Bauchschmerzen; manchmal meine Handarbeitstasche; Taschentücher; und ein echter 1980er-Jahre Radiowecker mit Leuchtziffern, der uns zwar nie wecken muss, der aber auch in dunkelster Nacht verlässlich leuchtend die Zeit anzeigt.
8) Was hast du gerade an? Etwas Selbstgenähtes?
Nachdem ich bisher nur ganz wenig Kleidung selbst genäht habe, leider nichts Selbstgenähtes. (Frag mich in einem Jahr noch einmal 😉 ) Ich trage ein rot-pink-oranges Lieblings-Shirt von Göttin des Glücks (faire und nachhaltige Mode) und eine neue Jeans von H&M (nicht so nachhaltig und auch nicht fair…)
9) Was war das schönste Kompliment, das du je bekommen hast?
Dass mein Chef ehrlich traurig war als ich ihm mitgeteilt habe, dass ich mich beruflich verändern würde.
10) Bist du zufrieden mit deinem Blogdesign oder würdest du gerne etwas ändern?
Ich bin zufrieden. Mein neues Logo muss ich bald mal einbauen.
11) Wie sieht dein perfekter Tag aus, an dem du tun und lassen kannst was du willst?
In einer Therme mit der Seele baumeln, im warmen Wasser weichen, handarbeiten, lesen. Oder auf einem Schiff unterwegs sein, sportlich segeln, danach köstlich essen, die Sonne reinsaugen. Jedenfalls mit der Familie oder zumindest mit dem Göttergatten. Und ein perfekter Tag muss unbedingt hochsommerlich warm sein!
Meine liebsten Blogs
Würde ich nicht die Kette hier enden lassen, hätte ich die folgenden Blogs nominieren wollen (die aber eh auch schon alle den Award bekommen haben, glaube ich). Ich schreibe Euch jetzt einfach auf, warum ich sie mag. Vielleicht bekommt jemand Lust, auf diesen Blogs vorbeizuschauen, womit der Sinn des „Liebster Award“ für mich erfüllt wäre. 🙂
Charliemade ist ein sehr feiner, junger Nähblog, auf dem Charlie (Charlotte) sich, ihren Mann und ihre Tochter (und manchmal auch Gäste) in sehr schön selbst genähten Kleidungsstücken zeigt, daneben auch Taschen und Spielzeug. Sie hat immer tolle Überschriften und feine Texte, in denen sie auch ihre Nähprobleme ganz offen behandelt. Kein „Hochglanzblog“, dafür mit viel Herz, Hirn und Humor.
Auf Nähzimmerplaudereien stellt Ines ihre Nähprojekte vor: Quilts, Kleidung für sich und ihre Männer, und das eine oder andere Accessoire. An ihrem Blog schätze ich, mit wie viel Sorgfalt und Aufwand sie wunderschöne Sachen mit sehr viel Liebe fürs Detail herstellt. Auch hier werden Nähprobleme offen behandelt.
Edna Mo stellt hauptsächlich Schmuck aus Gießharz her, wofür sie auch sehr schöne, nachvollziehbare Tutorials verfasst. Daneben gibt es aber auch das eine oder andere textile Upcycling-Projekt – so bin ich auf sie gestoßen. Auf ihrem Blog stechen die schrägen Fotostrecken heraus, auf denen sich die Kunstfigur Edna Mo – meist düster-gelangweilt dreinblickend – herrlich selbstironisch in Szene setzt. Sprachspielende, manchmal nachdenkliche Texte, manchmal Texte zum laut Lachen… Eine schräge, faszinierende Mischung.
Und auf Widerstand ist zweckmäßig bloggt Maria über Ihre Versuche, ihr Leben so abfallfrei und nachhaltig wie möglich zu gestalten. Auch wenn sie immer wieder Dinge selbst handarbeitet, kocht oder sonstwie herstellt, ist ihr Blog kein DIY-Blog im engeren Sinn. Mich beeindruckt, mit welcher Konsequenz Maria sich Challenges stellt und ihr Leben nach Bereichen durchforstet, die sie noch nicht optimal nachhaltig gestaltet hat. Auf was sie dabei alles kommt! Ihre Seite ist ein reicher Ideenfundus für Nachhaltigkeit und Achtsamkeit, auch Bücher zum Thema stellt sie immer wieder vor. Aber niemals mit erhobenem Zeigefinger, nie mit Druck, sondern immer nach dem Motto: Man kann es ja mal ausprobieren, und wenn es nicht funktioniert, kann man es auch wieder lassen. So habe ich sie auch kennengelernt: Als sehr engagierte, interessierte und angenehme Zeitgenossin.
Sodale, das war’s für heute!
Danke noch einmal, liebe Charlie, für die Nomination und Euch anderen viel Spaß beim Schmökern auf meinen liebsten Blogs!
Hallo Gabi!
Vielen lieben Dank dafür, dass Du schon wieder so nett an mich gedacht hast und meinen Blog verlinkt hast!
Bei Deinen Fragen musste ich am meisten über den Klingelton schmunzeln – ich habe die Pippi Langstrumpf 😀 Und eine zeitlang hatte ich auch Wickie, aber die Maus wäre definitiv auch eine tolle Option!
Auch Dein Lieblingsfach in der Schule fand ich interessant, ich hatte selbst nie DG aber dafür war Mathematik mein Lieblingsgegenstand 🙂
lg
Maria
Hallo Maria, ich hatte mal Wallace & Gromit, aber die Maus ist und bleibt bei mir der Dauerbrenner. Das gibt manchmal ganz seltsame aber meist belustigte Blicke, wenn mein Handy z.B. im Bus zu klingeln anfängt… 🙂 Witzig, außer GZ war auch Mathe mein Lieblingsfach. (Darf man ja gar nicht zu laut sagen.) Ich hab sogar eine Zeitlang im Studium ganz gut durch Nachhilfe Geben dazuverdient.
Hier sitze ich jetzt mit hochroter Birne und freue mich sehr über deinen Blogpost! Schön, dass du die Nominierung angenommen hast und vielen lieben Dank für das tolle Kompliment bzw. die Komplimente!
Wo fange ich jetzt an?
Also dein Papier Architekturstück finde ich hammermäßig. Und das hast du schon in der Schule gemacht? Da saßt du bestimmt ewig dran. Respekt!
Dein Vorgehen, wie du deine Blogbeiträge für 2016 planst und strukturierst ist wirklich sehr vorbildlich! Sogar mit eigenem Kalender – nicht schlecht! Da kann ich nicht mithalten 😉 Aber ich freue mich auf jeden Fall auf viele neue Blogbeiträge von dir und auch auf ganz viel selbstgenähte Kleidung für dich. Da bin ich echt gespannt!
Die Sendung mit der Maus Lampe finde ich übrigens ziemlich cool! 😉
So und jetzt freue ich mich noch weiter über deine lieben Worte und geh ein bisschen auf deine quasi-so-halb-aber-eigentlich-nicht-so-ganz-nominiert-aber-auf-jeden-Fall-empfohlenen-Blogs schauen!
Liebe Grüße
Charlie
Ah-ha-ha *lol* Ich stell mir dich gerade mit hochroter Birne etwas verlegen aber auch geschmeichelt dasitzend vor. Wie nett. Nur, ich hoffe das ist schon rübergekommen, dass ich niemandem „schmeichle“ sondern meine ganz eigene höchst objektiv-subjektive Meinung über diverse Exemplare der Gattung „Blog“ kundgetan habe. (Au weia, was schreib ich denn für einen Käse, ich sollte schlafen gehen. Das viele Lernen bekommt meinem Hirn nicht.)
Scherz beiseite: Ich hoffe, ich wecke da nicht zu viele Erwartungen bezüglich selbst genähter Kleidung! Das meiste wird sicher Alltagskleidung, nix Besonderes, auch keine top-modischen, wild gemusterten Stoffe sondern eher dezent unifarben. Also eher ewas für #projektbrotundbutter. Gell, die Sendung-mit-der-Maus-Lampe ist cool, die war auch richtig teuer, hab ich mir mal geleistet.
Und, wie fandest du die „Tour de Blog“ nach meinen Empfehlungen? lg, Gabi
Mir geht es wie dir: etwas „neben dem Blog“ über die Bloggerin zu erfahren, ist richtig nett! Und über die Erwähnung freue ich ganz arg! Hach!
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines, wie schön, dass unsere virtuelle Sympathie auf Gegenseitigkeit beruht, oder? Mal sehen: Wie lange ist es eigentlich mit dem Zug von Graz nach Ulm…? Und auf dem Weg dorthin könnte ich gleich noch bei Charlie in München vorbeischauen. 😉 Irgendwelche Bloggerinnentreffen geplant bei Euch in der Nähe, in nächster Zeit?