Ohne das fahr ich nicht!
Was wir am Segeltörn immer dabei haben, weil es äußerst praktisch ist, und was vielleicht auch beim Campen oder einem anderen Urlaub außerhalb eines „All Inclusive Ressorts“ nützlich sein kann.
Passhülle
Wenn man Pässe und Tickets für die ganze Familie dabei hat, erweist sich so ein Reise-Etui als sehr nützlich. Ich habe den Schnitt von Pattydoo so abgewandelt, dass vier Fächer für unsere Pässe und weitere für die E-Cards und sonstige Karten zur Verfügung stehen. Hinter den Pässen haben auch noch die internationalen Impfausweise Platz (die gelben Teile).
Die Fächer sind aus SnapPap in hellbraun und dunkelbraun, die Motive für den schwarzen Plott auf dem roten Außenstoff sind aus der Google Bildersuche zusammenkopiert.
Kluppensackerl = Wäscheklammerbeutel
Eine der sehr tollen Sachen am Segeln ist, dass man den Pool die ganze Zeit dabei hat. (Nämlich das Meer rund ums Schiff. Morgenbaden in der Bucht ist bei unseren Mitseglern immer sehr beliebt.) Nasse Handtücher trocknen dann ganz gut an der Reling, aber unbedingt mit Kluppen (Wäscheklammern) befestigen, damit sie nicht weggeblasen werden! Vor dem Auslaufen muss jedenfalls „klar Schiff“ gemacht werden, sämtliche Handtücher und Bikinis müssen unter Deck verschwinden, auch wenn sie noch feucht sind. Nicht nur, dass es als unseemännisch verpönt ist, als „Wäscheleine“ auszulaufen, könnte bei den Segelmanövern sehr leicht das eine oder andere Teil über Bord gehen. Das wollen wir nicht.
Für die Wäscheklammern habe ich ein kleines Stoffsackerl (Beutelchen) aufgepeppt. Das Motiv ist mit dem Tintenstrahldrucker auf eine Textilfolie für helle Textilien (von Avery-Zweckform) gedruckt und anschließend aufgebügelt. Das Motiv wäre für eine Flexfolie im Plotter zu zart gewesen.
Diese Textilfolie habe ich zum ersten Mal vor rund acht Jahren für T-Shirts verwendet. Nach rund drei Jahren regelmäßigem Tragen und Waschen der Shirts hat die Folie aber abzublättern begonnen und hat sich inzwischen völlig vom Shirt verabschiedet, während die Flex-Folie auf einem anderen Shirt (war damals eine Sonderanfertigung in einem spezialisierten Geschäft) immer noch wunderbar hält.
Sprich: Diese bedruckbare Textilfolie ist gut geeignet für Dinge, die keiner starken Beanspruchung ausgesetzt sind. Wenn etwas häufig gewaschen wird, würde ich lieber auf Flex- bzw. Flockfolie und den Plotter plus Transferpresse zurückgreifen.
Messerhüllen
So ein Charterschiff hat normalerweise eine Grundausstattung an Essgeschirr und Besteck, Kochgeschirr und Kochlöffel. Aber da wir es ziemlich nervig finden, mit einem stumpfen Messer auf einem 10×20 cm Brettchen z.B. Zwiebel schneiden zu müssen, nehmen wir immer eine Kiste mit dem für uns wichtigsten Kochwerkzeug und -zubehör mit: ein richtig großes Schneidbrett, ein flaches Sieb zum Nudeln abgießen, eine Grundausstattung an Gewürzen und ein paar richtig scharfe Messer zum richtig guten Schneiden.
Für den sicheren Transport unserer Messer habe ich einfache Hüllen aus Lederresten genäht: Die kleinen Tomaten- und Gemüsemesser sind in einer Rolle sicher verstaut, und die Hüllen für die großen Schneidmesser sind einfach der Umriss des Messers nachgezeichnet, doppelt zugeschnitten und rundherum zusammengenäht.
Brotkorb
Am Charterschiff fehlt es häufig auch an größeren Körben oder Schüsseln für Brot oder Obst. Die rope bowl, die mir Maike (Kleine Viecher) zu Ostern geschenkt hat, eignet sich hervorragend für diesen Zweck! Außerdem kann man sie – klein zusammengerollt – platzsparend transportieren. Eine wunderbare Sache, jeden Morgen hab ich mich drüber gefreut. (Nochmal danke, Maike!)
Kuna-Geldtasche
Kroatien gehört zwar zur EU, aber nicht zur Euro-Zone. Für die Kuna haben wir daher im Urlaub immer ein eigenes Geldbörserl mit dabei, in das aus den Alltags-Geldbörsen nur Bankomat- und Kreditkarte verschoben werden. Beim letztjährigen Monats-Motto-Tausch habe ich von Teresa (Tessas Welt) eine Geldbörse bekommen, die wir jetzt im Urlaub verwenden.
Die Geldbörse selbst finde ich immer noch sehr hübsch, im Gebrauch aber unpraktisch: Ich bin es gewohnt, von oben in die Geldtasche hineinzuschauen und gleichzeitig Zugriff auf die Fächer fürs Kleingeld und fürs Papiergeld zu haben. Hier ist das Papiergeld von der Mitte aus hineinzuschieben, was eigentlich nur funktioniert, wenn man die Geldbörse flach hinlegt. Oder man muss das Kleingeldfach zumachen, um ans Papiergeld zu kommen, und dann wieder hin und her. Ist das verständlich?
Ich überlege, die Tasche für den nächsten Urlaub umzunähen, sodass auch die Fächer fürs Papiergeld von außen zugänglich sind.
Kartentäschle
Urlaub bedeutet für uns auch Zeit zum Spielen. Meist mieten wir ein Schiff gemeinsam mit einer zweiten Familie und haben eine ganze Tasche voller Gesellschaftsspiele dabei, Brettspiele und Kartenspiele. Die Favoriten am Törn sind Quirkel, Uno, SkipBo, Set, Activity und Dixit. Im letzten Urlaub hatten unsere Freunde „Munchkin“ mitgebracht, eine Satire auf Rollenspiele, in denen man seine Kampfkraft mit Dingen wie „Strumpfhose der Superstärke“ oder „echt geiler Titel“ stärken kann.
Original-Papierverpackungen sind am Segelschiff nicht so gut, weil die sich gerne auflösen, wenn sie feucht werden.
Wie gut, dass Ines Nähzimmerplaudereien schon vor einiger Zeit ihr Kartentäschle-Freebie zur Verfügung gestellt hat! Inzwischen habe ich eine ganze Reihe davon genäht. Ich mag sie besonders, weil man so gut kleinere Stoffstücke verwerten und einen herrlich bunten Mustermix betreiben kann! Die Kartentäschle eignen sich auch – gefüllt mit dem passenden Spiel – ganz hervorragend als Geschenk zum Kinder- oder auch Erwachsenen-Geburtstag.
Was muss auf Euren Reisen unbedingt mit?
Liebe Gabi, endlich fand ich Zeit, um mich in deinem Blog umzusehen. Auf deine Organisations- und Ordnungsfähigkeiten bin ich ganz neidisch. Mir fehlt leider immer die Geduld, um kleine persönliche praktische Sachen anzufertigen. Obwohl klein, erfordern sie schon nicht wenig Arbeit und Zeit. Deine „Urlaubsausrüstung“ ist toll geworden und kam hoffentlich viel zum Einsatz.
Ja, die Sachen haben wir im Urlaub wirklich viel gebraucht, war alles sehr praktisch. Bei mir spielt häufig ein kleiner „Leidensdruck“ hinein: Wenn wir etwas dringend brauchen, dann fertige ich das auch an, oft in letzter Minute… *räusper* lg, Gabi
Liebe Gabi,
Spiele finde ich im Urlaub auch mega wichtig. Ich hab mal einen Kartenhalter genäht, den ich nie gezeigt habe. Das ist mein Backup-Beitrag, wenn mal nichts mehr geht.
Jedenfalls ist der ideal, um auch mal zwischendurch schnell zu zu klappen und was zu essen. Anschließend kann weiter gespielt weden und nichts kommt durcheinander. Das wäre bestimmt auch was für den nächsten Segelausflug.
LG Mareike
Zeig doch mal deinen Backup-Beitrag! Sammeln sich bei Dir auch manchmal mehrere kleinere Sachen, die irgendwie keinen eigenen „großen“ Beitrag wert sind? lg, Gabi
Liebe Gabi,
die Messerrolle muss ich unbedingt nachnähen – ich transportiere unsere Messer immer irgendwie (nur nicht sicher…) Denn ohne scharfe Messer geht der Mann (und mittlerweile auch die Jungs) nicht fort. Kartentäschchen habe wir auch immer dabei. Bei Geldbeuteln bin ich mittlerweile auch heikel. So ganz aufgeklappt mag ich es auch nicht. Aber einen extra Geldbeutel für die Kuna haben wir auch (oder auch zwei…). Ach – danke fürs Zeigen Deiner Ideen. Denn oft sind es jan nicht die „großen“ Sachen, die den Alltag erleichtern, sondern die kleinen und unscheinbaren.
Ich hoffe, Ihr seid heute beim nächsten Projekt etwas weitergekommen!
Liebe Grüße
Ines
Liebe Ines, wir hatten die Messer früher immer dick in Küchenrolle und Geschirrtücher eingerollt, aber so ist es praktischer weil leichter zu entnehmen, und die Geschirrtücher werden nicht unabsichtlich zerschnitten.
Das nächste Projekt (für alle, die sich nicht auskennen: Wir renovieren gerade – vor Einzug – unsere neue Wohnung…) entpuppt sich als komplizierter als gedacht. (Überraschung!) Der bisherige Zeitplan wird wohl nicht halten. Dann müssen wir’s halt gemütlicher angehen, es wird jedenfalls sehr gut! Und dann kommst Du mich mal besuchen! lg, Gabi
Das klingt alles super praktisch und einfach nach einem entspannten Urlaub, ach Segeln ist einfach sooo schön!
Und das mit der Geldbörse geht, ich habe die auch genäht und habe einfach an der Seite mit der Klappe die Öffnung nach außen verlagert und innen zugenäht (wenn du magst guck mal hier: https://www.naehkaeschtle.de/2016/03/22/das-geldstueck-iii/ oder hier:https://www.naehkaeschtle.de/2016/02/23/das-geldstueck-ii/). LG Ingrid
Ah ja, danke für den Hinweis! Deine „Geldstücke“ finde ich beide sehr tool, die mit den Jeans und Regenbogen-Punkte-Stoffen – großartig! Gut zu sehen bei der gelben, wie Du das offene Fach für die Geldscheine reingenäht hast. Stimmt: Auf der Seite des Münzfaches ist nicht gut daneben aufmachen. Ich schaue mir das jedenfalls an, ob und wie ich diese Änderunge in unsere bereits genähte Geldbörse einbauen kann. Vielleicht geht das ja einfach, das würde mich sehr freuen, denn dann kann ich diese Geldbörse weiter verwenden und muss keine ganz neue nähen. Weißt du zufällig, ob „Zwergstücke“ diese deine Änderung in ihr Schnittmuster übernommen hat? lg, Gabi
Welch Ordnung! Ich bin total platt!
Echt jetzt? Bin ich so in meinem Fahrwasser, dass mir das alles jetzt gar nicht so besonders vorkommt?