Doubleface Strickmuster: Der Anker {eigener Entwurf}

Oder: G&G segeln leidenschaftlich

Mit dem Ankermotiv eröffne ich ein neues Motiv-Quartett auf unserer Familien-Doubleface-Strickdecke. G&G bedeutet „Gabi & Göttergatte“ (oder auch: „Gabi & Gerhard“ 😉 ). Segeln ist eine Leidenschaft, die uns beide verbindet. Und davon möchte ich Euch heute ein bisschen erzählen.

Uns hat der Segel-Virus vor über 20 Jahren auf unser beider erstem (und erstem gemeinsamen) Studenten-Segeltörn erwischt und seitdem nie mehr losgelassen. Wir verbringen – soweit möglich – jeden Urlaub im und am Wasser, entweder am Meer oder zumindest im Segelclub am Schotterteich/Baggersee.

Anker_Rueckseite

Wir waren gemeinsam hunderte Seemeilen unterwegs und haben dann die nötigen Segelscheine absolviert, um ein Sportboot (eine Yacht) bis 200 Seemeilen vor der Küste führen zu dürfen (Fahrtenbereich 3). Wir haben beide den Funkerschein (SRC) gemacht.

Hierorts ist es häufig so, dass ein Mann leidenschaftlich gern segelt und seine Frau nicht (ein Phänomen). Aber selbst in Familien, die gemeinsam segeln, höre ich oft, dass zwar „er“ den Schein hat, „sie“ aber „nur mitfährt“.

Ich kann das nicht ganz nachvollziehen: Abgesehen davon, dass es mich einfach interessiert hat, wie das funktioniert mit (unter anderem) der Navigation, der Gezeitenberechnung, der nächtlichen Beleuchtung von Schiffen oder der Interpretation von Radarbildern, möchte ich ehrlich gesagt nicht ahnungslos dastehen, sollte meinem Mann am Törn etwas passieren… Also neben einer Frage des Interesses ist es auch eine Sicherheitsfrage, in meinen Augen, ob ich mich am Boot auskenne oder nicht. (Die meisten dieser Frauen „ohne Schein“ wissen aber sehr genau, wie alles am Boot funktioniert, sie sind nur häufig zu bescheiden, es zuzugeben. Oder glauben, „ohne Schein“ seien sie nicht offiziell legitimiert, sich ebenfalls auszukennen. Mein Eindruck.)

2013-10-04 Wegweiser Venedig Lignano

Für uns jedenfalls ist Segeln der perfekte Urlaub: Segelrevier vorab festlegen, Schiff chartern, Reiseroute ungefähr planen aber flexibel verändern je nachdem, woher der Wind gerade weht. Keine Termine. Camping ohne Wohnmobil, dafür mit Schiff. Wir haben Bekannte, die einen All-inclusive-Urlaub wegen Kinderbetreuung, Zumba am Pool, riesigem Buffet und täglich fremd-geputztem Zimmer einer Woche Segeln mit uns vorziehen. Das ist ok! (Nein, wir sind wirklich nicht beleidigt. Wir wollen auch niemandem was einreden, was ihm/ihr nicht liegt.) Wir kochen meist selbst und gönnen uns hin und wieder köstliche Fischplatten in feinen Konobas (kroatischen Restaurants). Und werden in absehbarer Zeit neue Segelreviere ausprobieren (müssen), weil Kroatien ein für uns zwar nahes, feines Segelgebiet ist, aber in den letzten Jahren im Sommer schrecklich überlaufen. Ostsee, Korsika, Schweden, Griechenland, Türkei… Und irgendwann einmal in die Karibik. So viele feine Ziele warten.

2011-09-06 AbenstimmungUndKabine

Ein netter Nebeneffekt vom Segeln: Es ist der perfekte Test auf Alltagstauglichkeit einer Beziehung. Wenn eine Beziehung auf einem Segeltörn, in der relativen Enge eines Schiffes funktioniert, dann funktioniert sie auch im Alltag. Was umgekehrt nicht immer stimmt! Im Alltag funktioniert’s (mehr oder weniger), aber am Schiff gar nicht, das kommt ziemlich häufig vor. Das Leben an Bord ist also ein guter Test für die Kompabilität zweier Menschen. G&G sind das beste Beispiel dafür. 🙂

2013-09-04 Steinestrand Kroatien

Und? Wie verbringst du deinen Urlaub am liebsten? Hast du auch Erfahrungen (gute, schlechte) mit dem Segeln? Habe ich dir Lust aufs Segeln gemacht? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar!

Strickmuster: Der Anker, von mir 🙂

Wolle: Cool Wool Big von Lana Grossa in Hellblau (Farbe 946) und Mittelblau (Farbe 902). –> Du musst natürlich nicht dieses Fabrikat verwenden. Ich habe aus dem Wollregal im Geschäft einfach passende Farben ausgesucht, in passenden Garnstärken.

Stricknadeln: Stärke 4

Falls du das Muster nachstrickst, -häkelst, -stickts, -bastelst… freue ich mich über eine Verlinkung zu deinem Blogpost hier unten in den Kommentaren!

Und wenn dir das Strickmuster gefällt, freue ich mich über eine Einladung auf einen Kaffee (kleine Spende). ⇩

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Edit: Rösi hat das Motiv mit ihrer Tochter aus Bügelperlen gelegt. Ist toll geworden!

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11 Kommentare zu „Doubleface Strickmuster: Der Anker {eigener Entwurf}“

  1. Pingback: {Nadelbrief} Woche 14: Sehnsucht - made with Blümchen

    1. Wow! Im Faltboot, das ist ja noch einmal enger als auf einer Yacht! Aber wenn Ihr jetzt – x Jahre und 4 Kinder später – immer noch zusammen seid, bestätigt das die wunderbare Kraft und den Zauber einer gemeinsamen Bootstour sowas von!

  2. Liebe Gabi! Da sind wir aber sowas von auf der gleichen Welle… Danke fürs Sehnsucht wecken… ich träum heut von Booten. Und euch Fair Winds und immer eine Handbreit…. bussl Anna

    1. Liebe Anna, ich weiß 🙂 War dein Wortspiel mit „auf der gleichen Welle“ beabsichtigt? 😉 Bei deinem Artikel „Segeln mit Kind“ letztens ist es mir ebenso ergangen: Sehnsucht pur! Wann kommen wir endlich wieder aufs Schiff!? Irgendwann wird’s wohl ein eigenes sein müssen. (Sobald der Gerhard in den Euromillionen gewonnen hat, ha, ha…) Wann ist es bei Euch so weit?

  3. Und wieder so ein cooles Teil! Ich hätte echt nicht gedacht, dass man die Motive so exakt stricken kann! Wirklich toll.
    Dass ihr beide solche Wasserratten seid und auch noch einen Segelschein habt ist eine schöne Info. Ich finde es immer schön auch etwas mehr über den Menschen hinter dem Blog zu erfahren. (Zumindest bei den Seiten die mich interessieren).
    Ich selbst war ehrlich gesagt noch nie auf einem Boot. Meinen Mann und mich hat es immer zu den weit(er) entfernten Ziele gezogen…von daher ist das Flugzeug die bessere/einfachere Wahl bisher. Aber wer weiß…mit (älterem) Kind wäre ein Segeltörn wahrscheinlich auch mal spannend.
    Ich freu mich auf mehr…
    Liebe Grüße
    Charlie

    1. Liebe Charlie, „weiter entfernte Ziele“, das hört sich nach Flugreisen in die ganze Welt an: Da packt mich aber auch das allgemeine Fernweh! Ich war bisher ein bisschen in Europa unterwegs und öfter in Südamerika, aber wahrscheinlich reicht ein ganzes Leben nicht, meine Reiselust (nicht nur am Wasser) zu stillen. Segeln it Kindern: Wir haben die Tochter zum ersten Mal dabei gehabt, als sie ein vier Monate altes, zufrieden von den Wellen gewiegtes Stillbaby war. Und das hat wunderbar funktioniert (auch wenn man sich das als Nicht-Segler/in wahrscheinlich kaum vorstellen kann). Beide Kinder segeln inzwischen auch selbst auf Jugendbooten – wir haben sie mit dem Virus infiziert! Vielleicht ergibt sich für Euch ja mal die Gelegenheit, bei einem Törn mitzufahren. Als Familie mit dem Segeln zu beginnen ist ja nicht so einfach wie eine Flugreise zu buchen: Entweder man kennt jemand, der einen mitnimmt, oder man muss sich einen Skipper mitchartern. Oder einer aus der Familie, probiert’s mal aus, findet raus, ob das was für Euch ist, und dann geht’s los.
      (Und übrigens: Ich freu mich wie immer sehr, sehr über Dein Lob!)

    1. Liebe Maria, vielleicht findest Du ja jemand im Bekanntenkreis, der Dich mal mitnimmt? Ausprobieren lohnt sich jedenfalls! Vielleicht einmal an einem verlängerten Wochenende, zum Schnuppern. Zum Testen, ob Du seefest bist, denn viele Leute sind das nicht, und dann ist es wirklich kein Spaß. Wenn du’s ausprobiert hast, lässt du’s mich wissen? lg, Gabi

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